Wiedenhöft ohne "Lizenz zum Halten"
Von Steffen Uphues
(03.05.11) Nicht nur in Dortmund sorgte die Meisterschaft des BVB für Katerstimmung am Sonntag. Im kleinen Örtchen Greven bejubelte man die Borussia zu ausgiebig, um Münster 08 am nächsten Tag Paroli bieten zu können. Rinkerode-Trainer Marc Tapp derweil war live mit dabei im Westfalenstadion und verpasste so die gute Leistung seiner Elf beim 3:6 gegen den designierten Meister aus Hiltrup. Und auch sonst war eine Menge los auf den Plätzen der C3.
Mit einem 1:1 bei Eintracht und dem 4:2-Sieg letzte Woche beim Tabellenführer aus Hiltrup sorgte Münster 08 für Aufsehen in der Kreisliga C3. Die hart erkämpften Punkte mussten die Kanal-Kicker nun am „grünen Tisch“ aber wieder abgeben. Torwart Julian Wiedenhöft war für die beiden Partien nicht spielberechtigt, was Trainer Dirk Silcher nicht wusste. „Ich habe das vorher noch mit dem Verein abgeklärt. Da wurde mir gesagt, ich kann ihn bringen“, besteht beim SCM noch Klärungsbedarf.
Den ganzen Frust über die verlorenen Zähler konnten die 08er dann aber im Heimspiel gegen BW Greven verarbeiten. Dabei machten es ihnen die Gegner von der Ems auch ziemlich einfach. „Die Hälfte meiner Jungs war mit den Gedanken noch bei der Dortmunder Meisterfeier. Und die, die immerhin geistig anwesend waren, konntest du genauso vergessen“, war Blau-Weiß-Coach Andreas Brünker bedient.
Nienberge macht ernst
Hochzufrieden dagegen war Wojtek Szymanski mit dem 3:0 (2:0)-Sieg seiner Truppe bei Dyckburg. Mit der „allerletzten Kombo“ traten die Aaseeher bei der SG an, lieferten aber dennoch eine sehr gute Leistung ab und entführten völlig verdient die drei Punkte. Auch der 3:1 (1:0)-Erfolg von Gimbte bei Bösensell ging in Ordnung. Laut SVB-Trainer Stefan Raestrup hätte das sogar noch höher ausgehen können. Die Gäste haben nun das Ziel ausgegeben, ihren 3. Platz bis zum Saisonende zu verteidigen.
Ein klares Ziel hat auch der SC Nienberge vor Augen und zwar die Vize-Meisterschaft sicher „nach Hause“ zu bringen. Die Chance dazu ist nach dem 4:1 (2:1) beim TuS Altenberge umso höher. Kevin Feldkamp traf zweimal für die Gäste, die spielerisch und konditionell überlegen waren. Am kommenden Sonntag wartet auf den SCN dann der Tabellenführer aus Hiltrup, der sich beim 6:3 (2:0) in Rinkerode nicht gerade mit Ruhm bekleckerte. „Der Gegner war zwar unerwartet gut, aber wir haben auch ein wenig die Ernsthaftigkeit vermissen lassen“, so John Russell. Sein Gegenüber Marc Tapp vom SVR sah ein ganz anderes Spiel, nämlich die Bundesliga-Partie zwischen Dortmund und Nürnberg. Freudig überrascht zeigte er sich, als er von der guten Leistung seiner Spieler hörte.
Ein Punkt der Moral für Hohenholte
Torreich waren die beiden übrigen Spiele der Liga. Der 7:2 (3:2)-Sieg von Eintracht Münster gegen Fortuna Schapdetten war am Ende ein klares Ding, auch wenn es zunächst nicht so aussah. Die Gäste gingen früh mit 2:0 in Führung, indem sie Abstimmungsprobleme in der Münsteraner Hintermannschaft ausnutzten. Die Eintracht blieb jedoch ruhig und kämpfte sich in die Begegnung zurück. Noch vor der Pause drehten sie das Ergebnis zu ihren Gunsten und im zweiten Abschnitt zeigten die Hausherren dann, wieso sie immer noch als Geheimfavorit auf Platz zwei gehandelt werden. Gerade wieder aus dem Urlaub da, setzte Stefan Thiem mit seinem späten Doppelpack einen Schlussstrich unter eine am Ende einseitige Partie.
GS Hohenholte und der Treffpunkt Waldsiedlung konnten sich dagegen auf keinen Sieger einigen. 4:4 (2:3) endete eine spannende und ansehnliche Begegnung, in der sich Hohenholte immer wieder zurückkämpfte. Hassan Fayad brachte Waldsiedlung in Führung, Hassan Nassrallah erhöhte mit einem wunderschön verwandelten Freistoss in den Winkel. „Da passte kein Blatt mehr zwischen“, war Spieler-Trainer Hassan Fayad begeistert von seinem technisch versierten Linksfuß. Dann entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Lukas Golchert (22.) und Mario Gerighausen (43.) mit einem gefühlvollen Lupfer trafen für Hohenholte, Mendim Selimi stellte zwischenzeitig den alten Abstand her (27.).
Nach dem Seitenwechsel glich Lukas Golchert zum 3:3 aus, danach gab es immer wieder gute Möglichkeiten für den Treffpunkt, wobei ihm in den Augen von GSH-Trainer Markus Sparfeldt sogar ein Elfmeter verwehrt wurde. Als Hassan Nassrallah in der 86. Minute dann tatsächlich noch die Führung für die Gäste erzielte, schien es nach einem letztendlich verdienten Sieg aus. Doch mal wieder stieg Hohenholte auf „wie der Phoenix aus der Asche“ und kam durch Patrick Bussmann in der letzten Minute doch noch zum Punkt.
