Nur das Derby findet keinen Sieger
Von Matthias Brockhoff
(02.09.11) Die Kreisliga C4 ist diese Saison besonders früh dran. Am Mittwoch bestritt ein Großteil der Mannschaften bereits das zweites Spiel. Im Mittelpunkt stand sicherlich das Derby zwischen den Zweitvertretungen von Ems Westbevern und BSV Ostbevern, das allerdings in einer Nullnummer endete.
Etwas mehr als sieben Kilometer liegen zwischen den beiden Orten. Dementsprechend gut kennen sich die Spieler, dementsprechend hoch her geht es in den meisten Aufeinandertreffen. Die Partie am Mittwoch wollte in der ersten Halbzeit allerdings nicht so recht in Fahrt kommen. Während der Gast aus Ostbevern mehr Spielanteile hatte, erspielte sich SV Ems die besseren Tormöglichkeiten. Doch Thorsten Severt vergab zweimal alleine vor dem Tor.
In der zweiten Halbzeit verstärkte Westbevern den Druck und schnürte den Gegner in der eigenen Hälfte ein. Doch die größte Chance vergab der TSV, als Westbeverns Keeper Sebastian Güttler einen Schuss nach vorne abklatschen ließ, aber Ostbevern die anschließende Konfusion im Strafraum nicht nutzen konnte (87.). "Das wäre auch ein bisschen unverdient gewesen", gab BSV-Trainer Steffen Bäumer zu, dessen Truppe die letzten Minuten in Unterzahl spielte, nachdem Stefan Bosse die Rote Karte nach einer Tätlichkeit gesehen hatte (83.).
Milte eine Nummer zu groß
Ohne Chance war der VfL Wolbeck III in der Partie gegen RW Milte und unterlag nach ordentlicher erster Halbzeit noch mit 0:7. Zur Pause lagen die Wolbecker - im modernen 4-2-3-1-System angetreten - nur mit 0:1 zurück. Nach der Pause brachen dann aber alle Dämme, sechs weitere Gegentreffer waren die Folge. "Konditiotionell müssen wir auf jedenfall noch zulegen", kündigte VfL-Co Christoph Averbeck Ausdauertraining an.
Ebenfalls mit 0:7 unterlag die neugegründete Drittvertretung von GW Albersloh gegen den neuen Spitzenreiter SG Telgte III. "Elf Spieler sind schwindelig gespielt worden", verdeutlichte GWA-Coach Berthold Rummeling die Chancenlosigkeit seiner Truppe. Die fing sich in den letzten zehn Minuten noch drei Gegentreffer, sodass Rummeling die Höhe der Niederlage etwas unnötig fand. "Fünf Tore hätten auch gereicht."
Franz weiterhin nicht zu stoppen
Fünf Tore machte Florian Franz alleine im ersten Saisonspiel. Beim 4:0-Sieg seiner Warendorfer SU III gegen Reserve vom SV Rinkerode legte er drei weitere Treffer nach. "Der gehört nicht in die C-Liga", sagte da auch Rinkerodes Coach Dirk Schleuter, der die Niederlage insgesamt als verdient einstufte. Sein Gegenüber Dominik Kemper hätte sich besonders in der ersten Halbzeit eine bessere Chancenverwertung gewünscht.
Diesen Kritikpunkt äußerte auch Everswinkels Kay Herweg. Die von ihm trainierte Zweitvertretung gewann trotzdem mit 4:0 gegen den FC Greffen II. "Die hatten einfach viel mehr vom Spiel"; sah Grefens Trainer Robert Hartmeier eine - auch in der Höhe - verdiente Niederlage.
Ostenfelde und Westkirchen erstmals erfolgreich
Den ersten Saisonsieg fuhr die Zweitvertretung vom TSV Ostenfelde gegen den SV Drensteinfurt III ein. 3:1 hieß es am Ende, nachdem Ralf Wetzstein - übrigens Trainer der ersten Ostenfelder Mannschaft - den TSV in Führung gebracht hatte. Nach dem Ausgleich kurz vor der Pause (44.), entschied Ostenfelde durch zwei späte Treffer die Partie (80./90.). Drensteinfurts Trainer Raphael Peter hätte gerne einen Punkt mitgenommen und muss in den nächsten Wochen auf Kai Grewe verzichten, der die Rote Karte sah (83.). "Der ist einfach nur wild in den Mann gesprungen", kommentierte TSV-Trainer Bastian Pöppelmann.
Ebenfalls den ersten Dreier durfte GW Westkirchen II gegen den SC Müssingen II bejubeln. Mit 2:1 siegte die Truppe von Karsten Heptner. "Aufgrund der zweiten Hälfte verdient", so das Fazit des Trainers. Sein Gegenüber Georg Wojtusch sah das etwas anders und war enttäuscht, dass dem Treffer von Michael Lappe (35.) kein weiterer folgte.
Sassenberg dreht Spiel
Erst gestern ging die Partie RW Alverskirchen gegen VfL Sassenberg III über die Bühne. Dabei rehabilitierten sich die Sassenberger für die 1:7-Auftaktpleite gegen Ems Westbevern durch einen 5:2-Auswärtserfolg. Dabei lief der VfL zweimal einem Rückstand hinterher und lag nach Gegentreffern noch Kevin O'Reilley (4.) und Sven Minnerup (30.) - Marius Nienaber hatte den zwischenzeitlichen Ausgleich besorgt (8.) - zur Pause mit 1:2 zurück.
Nach der Pause verschoss Alverskirchen einen Elfmeter (55.). "Danach ging ein Ruck durch die Mannschaft", beobachtete VfL-Coach Ranjith Uthayakumar wie seine Truppe in der Folgezeit aufdrehte und dem frühen 2:2 (46.) drei weitere Treffer folgen ließ. Valerie Werner - Coach bei Alverskirchen - hatte keine rechte Erklärung für den Einbruch seiner Truppe. "Konditionell ist die Truppe eigentlich gut aufgestellt", so Werner.
