Landesliga 4
Wesp ist absofort kein Abstiegskämpfer mehr bei 08
Von Andreas Teipel
(17.03.11) Die Situation ist bedrohlich. Mit drei Punkten Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz steht Landesligist SC Münster 08 vor dem wichtigen Spiel gegen den VfL Wolbeck am Sonntag mit dem Rücken zur Wand. Und gerade jetzt trafen Verein und Trainer Markus Wesp eine wichtige Entscheidung. In einer Pressemitteilung heißt es:
"Der SC Münster 08 trennt sich mit sofortiger Wirkung von seinem Trainer der 1. Fußballsenioren-Mannschaft Markus Wesp. Nach einem Gespräch zwischen Vorstand, Sportlichem Leiter und dem Trainer fand die Beendigung der Zusammenarbeit in beiderseitigem Einvernehmen statt. Die sportliche Situation war Anlass für das Gespräch und man erhofft sich, mit dieser Maßnahme die sportliche Kehrtwende im Abstiegskamp einleiten zu können. Über eine mögliche Nachfolge von Markus Wesp ist noch keine Entscheidung gefallen. Intensive Gespräche über einen möglichen Nachfolger werden derzeit geführt. Wir wünschen Markus auf seinem sportlichen Weg viel Erfolg und bedanken und für die gute Zusammenarbeit."
Die Initiative ging derweil von Wesp selbst aus: "Ich bin auf den Vorstand zugegangen, weil es so nicht weitergehen konnte", erklärt Wesp seine Sicht der Dinge. Er habe nicht mehr das Gefühl gehabt, das Vertrauen der Mannschaft zu genießen. Auch seien Fehler zu sehr bei anderen gesucht worden, statt bei einem selbst. "Die Situation war zu unbefriedigend, also hab' ich das Gespräch gesucht", so Wesp weiter. Resultat war die Auflösung der Zusammenarbeit, "obwohl wir vom Vorstand aus eigentlich gerne mit Markus weitergemacht hätten, egal ob in der Landes- oder Bezirksliga", berichtet Wolfgang Mehnert, 2. Vorsitzender des Klubs, ohne selbst bei der gestrigen Besprechung zwischen Wesp und Sportlicher Leitung dabeigewesen zu sein.
Interne Lösung ist wahrscheinlich
Nun muss es also ohne Wesp gehen. "Wir werden zu 99 Prozent zunächst eine interne Lösung wählen", erklärt Mehnert gegenüber heimspiel-online.de die weitere Vorgehensweise am Kanal. Womöglich könne ein erfahrener Trainer aus dem Junioren-Bereich die Mannschaft übernehmen. Auf die Suche nach einem Nachfolger für die neue Saison wolle man sich dann in aller Ruhe begeben.
Der 36-jährige Wesp sieht sich in seiner erste Trainerstation deshalb aber keineswegs gescheitert: "Ich habe in dem einen Jahr, in dem ich die Mannschaft nach Hubert Inckmanns Tod übernommen habe, sehr viel gelernt", so der Rinkeroder, "mir macht die Arbeit als Trainer sehr viel Spaß. Und so ist es halt im Leben: Die eine Tür schließt sich, die andere Tür öffnet sich." Für Nullacht soll sie derweil noch möglichst lange für die Landesliga offen bleiben. Wesp: "Die Jungs haben alle das Potenzial, die Liga zu halten. Und ich gehe nicht im Streit!"