Landesliga 4
Weßels hat "interessante Varianten" gegen Eving im Sinn
(09.06.10) Dass der TuS Eving Lindenhorst überhaupt an der Relegation teilnehmen muss, ist vielleicht die größte Überraschung in der Landesliga 5 gewesen. Die "Elitetruppe" aus Dortmund - morgiger und letzter Gegner der Saison 2009/10 - galt als der Favorit in seiner Staffel. Doch trotz überragender 76 Punkte wurde die Mannschaft, die gespickt ist mit hochkarätigen Spielern, nur Zweiter. "Gegen die sind wir sicherlich nur Außenseiter", hat sich FCG-Trainer Maik Weßels natürlich längst über den Gegner informiert, "aber umso mehr Spaß macht es doch auch."
Um Eving Lindenhorst kurz zu beschreiben, reichen ein paar Zahlen und Namen: Spielertrainer Dimitios Kalpakidis machte sich vor der Saison seine Freundschaften mit einigen Ober- und Regionalligaspieler (teils mit Bundesliga-Einsätzen) zunutze. Sascha Rammel spielte bei Borussia Dortmund in der Regionalliga; Francis Bugri hat sogar vier Bundesliga-Einsätz für Borussia Dortmund auf dem Buckel; Daniel Kasperidus bringt es auf rund 100 Oberliga-Einsätze, Sascha Rammel auf über 60. Rammel, Bugri, Kalpakidis und Daniel Rios bilden ein überragendes Mittelfeld und haben mit Eyup Cosgün einen Stürmer vor sich, der es auf 31 Einschüsse in der Landesliga brachte. Seit sechs Pflichtspielen kassierte der TuS keinen Gegentreffer mehr, stellt bei 96 Toren den besten Sturm und bei 22 Gegentreffern die beste Abwehr der Liga.
Allerdings: Die Ausbeute aus den Spitzenspielen gegen den heutigen Meister Meister Westfalia Wickede ist spärlich. Nach verlorenem Hinspiel (1:2) langte es im zweiten Vergleich nur zu einem 1:1. Wenn der TuS mal Schwächen zeigte, dann war es nach schnellen Gegenangriffen über die Flügel. Allerdings verbietet es sich fast schon, bei einer solchen Abwehr-Bilanz von "Schwäche" zu sprechen. "Der Schwerpunkt in diesem Spiel wird klar auf der Defensive liegen", meint Weßels, dort müsse man stets geordnet und konzentriert stehen. Gievenbecks stärkste Offensiv-Waffe, die Standardsituationen könnten vielleicht der Schlüssel zum Erfolg sein. "Eine unglaublich interessante Variante", findet auch Weßels.
Sollte es übrigens morgen nicht mit einem direkten Sieg klappen, dann bleibt dem FCG übrigens noch das RW Essen-Hintertürchen. Sollten die Ruhrpöttler keine Lizenz für die Regionalliga-West erhalten - und danach sieht es aus - würde auch der Unterlegene der Partie zwischen Eving und Gievenbeck, die morgen Abend ab 19 Uhr in Herbern abgepfiffen wird, aufsteigen. "Aber das gilt für uns nicht, denn es gibt nichts Schöneres, als einen Aufstieg sportlich zu schaffen", meint Weßels. Doch die sportliche Berechtigung für die Westfalenliga hat sich Gievenbeck nach dieser Saison schon längst verdient.
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