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Krombacher-Pokal 2014/15

Hektik in der Schlussphase: Wackers Nils Möllers sieht nach einem unnötigen Tritt gegen Steffen Mauer von Schiedsrichter Julian Orthen die Rote Karte.
Kosta Alexandridis (l.) spielte bis zu seiner verletzungsbedingten Auswechslung bockstark, Julian Langner (r.) kam spät und brachte Wacker die nötige Stabilität.

Hendricks boxt Wacker ins Pokalfinale


von Christian Lehmann

(26.03.15) Wie schmal gerade für einen Torhüter der Grat zwischen einem "waschechten" und einem tragischen Helden sein kann, erfuhr Lukas Hendricks ausgerechnet im Kreispokal-Halbfinale gegen seinen Ex-Verein Wacker Mecklenbeck. Über 90 Minuten war der Schnapper des TSV Handorf bester Mann auf dem Feld und führte den Kreisligisten mit teils sensationellen Paraden in die Verlängerung. Dann boxte er nach einer Ecke den Ball unfreiwillig Tristan Zellner an die "Omme", von dort aus fand das Spielgerät den Weg ins Tor (105.). Es war die entscheidende, aber längst nicht die einzige vieldiskutierte Szene beim 1:0 (0:0/0:0)-Auswärtserfolg des Bezirksligisten, der erstmals seit 1999 ins Kreispokalfinale einzieht und als zusätzliches Bonbon in der kommenden Spielzeit im Westfalenpokal ran darf.

Nach ordentlichem Beginn taten sich die Mannen von Trainer Mario Zohlen auf dem gut bespielbaren Handorfer Ascheplatz richtig schwer. Handorf stand kompakt, verschob gut und ließ sich auch nach Balleroberung nicht sofort wieder die Kirsche abjagen. Gerade im Mittelfeld bestach die Truppe von Trainer Nicolas Hendricks durch blitzsauberes Kurzpassspiel und fand auch in brenzligsten Situationen immer wieder gescheite Lösungen. So resultierte die einzige echte Torchance der Gäste auch aus einem Freistoß von Luca Jungfermann, der aus knapp 35 Metern ewig lang durch die Luft segelte und schließlich an die Unterkante der Latte prallte (44.).

Hendricks im Glück

Nach der Pause wurde Wacker dann deutlich zielstrebiger und spielte auch endlich mal mit mehr Tempo in die Tiefe, doch ein starker TSV-Schnapper und die eigene Naivität vor dem Tor standen den Mecklenbeckern im Wege. Hendricks parierte früh stark gegen Tristan Zellner (46.), wenig später hatte er Glück, dass er überhaupt noch mittun durfte: Schiedsrichter Julian Orthen übersah nach einem klaren Kontakt sein Foul an Tom Niermann (58.). Für diese Notbremse wäre eine Rote Karte und ein Strafstoß die richtige Entscheidung gewesen.

So aber nahm das Spiel eine andere Dramaturgie auf. Denn der Schlussmann des gastgebenden A-Ligisten parierte anschließend wie ein Hexer alles, was auf seine Bude kam. Egal, ob Langners Volleyschuss (65.) oder die zwei Eins-gegen-Eins-Situationen gegen Nils Möllers (88./90.), Hendricks griff einfach alles weg. Außerdem hatte er Massel, als Sebastian Heß in der Nachspielzeit vollkommen blank ziemlich stümperhaft die Chance zum Handorfer Knockout vergab (90.+1). Aufseiten der Handorfer sorgten in Durchgang zwei nur ein Kopfball von Matthias Bunzel (75.) und ein feiner Lupfer von Philipp Herstelle von halbrechts, der Zentimeter am Tor vorbeistrich, für größere Gefahr (90.+2).

Tor aus Nicht-Chance

In der Verlängerung belagerte Wacker dann den Handorfer Sechzehnmeterraum, nachdem zunächst Pascal Wenker eine Handorfer Ecke fast direkt ins Tor gedreht hätte, wäre nicht der Pfosten im Weg gewesen (96.). Das kuriose beim dann folgenden entscheidenden Tor zum 1:0 für die Gäste: Hatten die Mecklenbecker zuvor Chance um Chance gut herausgespielt, fiel der Treffer aus einer Nicht-Chance. Die Ecke, die Tom Niermann letztlich in die Mitte brachte, hätte es nämlich nicht geben dürfen, war doch zuletzt ein Spieler der Gäste und nicht Simon Bohlen am Leder.

Doch auch nach dem demoralisierenden Rückstand zeigte die Hendricks-Elf Eier und drängte ihrerseits auf den Ausgleich. Ein Freistoß von Steffen Mauer rutschte durch die komplette Box, ehe Wackers Schnapper Niklas Erdhütter den Ball um den Pfosten drehte (110.). Die anschließende Ecke fand in Mauer am zweiten Pfosten einen Abnehmer, der kantige Mittelfeldmann köpfte jedoch vollkommen freistehend ganz knapp links vorbei. 


Rot gegen Möllers

Mauer war auch an der nächsten Situation beteiligt, die den zu diesem Zeitpunkt schon leicht erhöhten Emotionspegel nochmal zusätzlich in die Höhe schießen ließ. Mit cleverem Körpereinsatz unterband er gegen Nils Möllers einen möglichen Konter, als diesem die Sicherungen durchknallten. Für seinen unnötigen Tritt sah der Mecklenbecker Regisseur folgerichtig die Rote Karte (114.). Noch auf dem Platz bölkte Wackers verärgerter Coach Zohlen: "Vollkommen zurecht!" Später sprach auch Co-Trainer Marius Schulz von einer "dummen Aktion" des Zehners. In den verbleibenden Minuten prügelten die Handorfer gefühlte 214 Bälle in den Wacker-Strafraum und in Richtung Mauer und Matthias Bunzel, doch es half nichts mehr.

Dass ausgerechnet Kindergartenkumpel und Ex-WG-Mitbewohner Zellner die Handorfer unfreiwillig rausgehauen hatte, wurmte TSV-Coach Nicolas Hendricks nach dem Spiel nur wenig. "Wir wollten konkurrenzfähig sein, gut stehen und unsere Chancen nutzen. Das war der Matchplan. Wir haben alles rausgehauen und waren 120 Minuten lang voll im Spiel. Bitter am Ende, aber auch verdient", sagte er mit Stolz in der Stimme. 

Respektvoller Umgang

Auch Wackers "Co" Marius Schulz vergaß bei all der Freude über den Sieg nicht, dem Gegner für seine couragierte Leistung zu gratulieren: "Respekt für Handorf, die haben um jeden Ball gefightet. Wenn wir direkt am Anfang einen machen, dann sieht das hier vielleicht ganz anders aus. Wir machen mit ein bisschen Glück das Tor, dann wird's in der Verlängerung natürlich emotional, aber das ist ganz normal. Wir freuen uns, dass wir im Finale sind, das haben sich die Jungs nach dieser harten Pokalrunde verdient. Für Lukas tut's mir natürlich leid, er hat überragend gehalten."

Zu den tröstenden Worten für den Gegner passt auch, dass gerade die Trainer beider Teams trotz aller Emotionen und Hektik in der Schlussphase respektvoll und vernünftig miteinander umgingen und sich nach der Partie fair die Hand gaben. 

TSV Handorf - Wacker Mecklenbeck     0:1 n.V. (0:0/0:0)
0:1 Zellner (105.)
Rote Karte: Wackers Möllers (114./Tätlichkeit)



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