Keil schießt Gievenbeck ins Halbfinale
von Mario Witthake
(21.11.14) Bis zur 85. Minute lieferte Westfalia Kinderhaus vor eigenem Publikum gegen den 1. FC Gievenbeck einen packenden Pokalfight. Dann schlug Christian Keil zum dritten Mal für die Gievenbecker zu und sorgte mit dem Tor zum 4:2 für die Entscheidung zugunsten des Westfalenligisten. Keil war beim 5:2 (2:2) eindeutig der Matchwinner für den FCG, der im Halbfinale auf den SC Münster 08 treffen wird.
"Schade. Wenn uns das nicht passiert, kriegen wir nochmal eine Chance", haderte Kinderhaus-Trainer Frank Busch, der wenige Minuten vor Keils drittem Treffer Innenverteidiger Nick Rensing in die Spitze beordert hatte. So aber wurde der Westfalia ein Ballverlust zum Verhängnis, Keil legte die Kugel im Höchsttempo an den letzten beiden Verteidigern vorbei und überlupfte den guten Keeper Patrick Beyer. Ein klasse Konter! Fabian Gerick machte in der Schlussminute noch das 5:2, da war das Spiel aber schon entschieden."Gievenbeck hat verdient gewonnen", vergaß Busch nicht zu erwähnen.
Böller und Bengalos
Sein Team, angefeurt von gut 400 Zuschauern, begegnete dem Favoriten mit einem 4-5-1, viel Laufarbeit und Leidenschaft. Den ersten Rückschlag verkraftete Kinderhaus gut. Denn nachdem Clemens Donner nach Vorarbeit von Tristan Niemann zum 1:0 für die Gäste getroffen hatte (9.), antwortete Fidan Zeqiri prompt mit dem 1:1 (10.). Die jungen Kinderhauser Fans, die schon vor Anpfiff Böller und Bengalos zündeten, waren aus dem Häuschen. "Ich fand das eigentlich cool. Wenn sie die Beleidigungen weggelassen hätten, wäre es richtig cool gewesen", meinte FCG-Trainer Benni Heeke. Dessen Spieler wurden während der gesamten Spielzeit als "H****söhne", spielten ihren Part aber routiniert herunter.
Bester Mann war eindeutig Keil, der nach einer flotten Kombination über rechts zum 2:1 netzte (27.). Innenverteidiger Constantin Rieger per Kopf und Donner frei vor Beyer verpassten das 3:1 und womöglich die frühe Entscheidung (34./37.). So aber glich Dominic Tomasso nach Freistoß von Michael Kluczniok zum 2:2 aus (39.). "Wenn wir uns in der Abwehr cleverer angestellt hätten, gehen wir mit 4:0 in die Pause", kritisierte Heeke.
Drangphase
Stattdessen musste seine Elf im zweiten Durchgang das Tempo verschärfen - und tat das nach gut einer Stunde. Donners prächtigen Schuss aus der Drehung lenkte Beyer an die Latte (62.), Gieseler und Niemann wurden so gerade noch so geblockt. "Diese Phase ist ganz wichtig", rief Busch seinen Akteuren zu. Diese Phase überstanden sie aber nicht. Daniel Von Der Ley passte von links in den Rückraum, Keils Schuss landete abgefälscht zum 3:2 für Gievenbeck im Netz (68.).
Mit Beginn der Schlussviertelstunde ging es nochmal hin und her. Die beste Chance für Kinderhaus verpasste Philipp Wassmann, der sich nach Zuspiel des eingewechselten Robert Wojdat den Ball auf links zu weit vorlegte (75.). Von der Ley verpasste im Gegenzug die Entscheidung (76.), Tomasso bekam keinen Druck hinter seinem Kopfball (77.) und Keil drosch das Leder drüber (78.). Fehlte dem Kapitän hier noch die letzte Konsequenz, setzte er Kinderhaus wenig später matt und krönte seinen Auftritt.
Westfalia Kinderhaus - 1. Gievenbeck 2:5 (2:2)
0:1 Donner (9.), 1:1 Zeqiri (10.),
1:2 Keil (27.), 2:2 Tomasso (39.),
2:3 Keil (68.), 2:4 Keil (85.),
2:5 Gerick (90.)