KSK verhängt Sperre bis zum 8. Mai
(25.11.10) Mit verbalen Ausrastern, einer dreifachen Tätlichkeit und einer Geschichte aus vier völlig unterschiedlichen Perspektiven musste sich am Mittwochabend die Kreisspruchkammer (KSK) in Westbevern auseinandersetzen. Die drastischste Strafe verhängte sie gegen einen Spieler des Türkischen JV, der nun fast bis Saisonende nicht mehr auflaufen darf.
Diese Sperre war die Folge eines Kurzschlusses in der Partie beim SC Greven 09 II (Kreisliga B2) am 24. Oktober. Wegen angeblich permanenter Provokation durch einen Gegenspieler leistete sich der TJV-Akteur gleich drei Tätlichkeiten: Laut Aussage des Schiedsrichters trat er seinem Kontrahenten ohne den Ball in der Nähe in die Beine, sah dafür Rot und schlug dem Grevener danach noch mit der Faust ins Gesicht und an den Hals. Der Spieler zeigte weder Einsicht noch entschuldigte er sich, weshalb der KSK-Vorsitzende Manfred Mönig keine Anhaltspunkte für Strafmilderung erkannte und den Übeltäter bis einschließlich 8. Mai 2011 sperrte. Einer seiner Mitspieler erhielt noch acht Wochen Sperre wegen schwerer Beleidigung des Schiedsrichters nach Gelb-Roter Karte.
Aussagen decken sich in keiner Weise
Nicht erwiesen wurde eine vermeintliche Tätlichkeit gegen einen Spieler vom SV Rinkerode III. Dieser sagte aus, ein Spieler des Türkischen JV habe ihn im Rückspiel der Vorsaison (Kreisliga C2) Mitten im Spiel mit dem Ball am Fuß ins Gesicht geschlagen. Der Fall war bereits zivilrechtlich abgehandelt und vorläufig eingestellt worden. Und auch die KSK konnte den Fall „nicht mit der nötigen Sicherheit aufklären“, wie es Mönig formulierte. Denn nicht nur die Version des TJV-Spielers, sondern auch die des Rinkeroder Zeugen und des Schiedsrichters deckten sich in keiner Weise mit der des Klägers, sodass die KSK die Wahrheit aus vier völlig verschiedenen Aussagen filtern musste. Das Verfahren wurde eingestellt.
FCM-Trainer gelobt Besserung
Wenig Zweifel gab es an den verbalen Entgleisungen des Trainers vom 1. FC Mecklenbeck. Er gestand, in den Kreisliga A2-Partien gegen Drensteinfurt und in Freckenhorst jeweils massiv den Schiedsrichter beleidigt zu haben. „Ich weiß, dass sich sowas nicht gehört und sie werden mich hier nicht wieder sehen“, sagte er der Kammer. Wegen der Geständnisse verhängte diese "nur" eine Geldstrafe von 500 € sowie einen Verweis. Ein FCM-Spieler, der des gleichen Vergehens beschuldigt wurde, darf hingegen ab sofort wieder spielen. Der Unparteiische in der Freckenhorst-Partie hatte dessen Reklamationen auf Russisch als Beleidigung aufgefasst, was jedoch nicht belegt wurde.