UFC krönt Umbruch mit der Meisterschaft
Von Andreas Teipel
(11.02.12) Das war vor der Saison nicht zu erwarten. Zwar war der UFC Münster mit gewohnt hoch gesteckten Zielen angetreten, doch ob die stark verjüngte Mannschaft den Anforderungen in der WFLV-Liga gewachsen sein würde, stand nicht fest. An diesem Samstag aber räumte der UFC jeden Zweifel aus dem Weg und holte sich einen Spieltag vor Saisonende vorzeitig den Westdeutschen Meistertitel. Dabei fiel der 5:0 (3:0)-Sieg gegen den letzten Rivalen, Panthers Köln, auch noch überraschend klar aus.
Vielleicht war diese Partie noch einmal Sinnbild für den Umbruch im Team. Denn junge Spieler wie Christoph Rüschenpöhler, Roman Pieroth oder Patric Sondermann drückten dem Spiel ihren Stempel auf. Rüschenpöhler sorgte mit seiner butterweichen Ballbehandlung für die spielerischen Glanzpunkte, Pieroth zeigte sich vor allem in der Balleroberung als einer der stärken Münsteraner. Und Sondermann? Vor ein bis zwei Jahren war er noch allenfalls Ergänzungsspieler. Durch seinen enormen Fleiß und seine herausragende Laufbereitschaft machte er sich gegen Köln schier unentbehrlich, schoss zwei Tore und war immer anspielbar. Toll! Dass mit Torwart Tomasz Luzar dann aber auch ein alter Recke ein Granit im Tor war, an dem sich die Panther die Krallen abwetzten, rundet das Bild des neuen UFC ab, der aber eine alte Tugend bewahrte: das Sammeln von Titeln.
Zum Spiel: Vor rund 120 Zuschauern in der Uni-Halle am Horstmarer Landweg ergriff Köln gleich die Initiative. Nur ein Sieg würde die Hoffnung Kölns auf den Titel noch beleben. Entsprechend angriffslustig starteten die Panther. Doch der UFC stand sicher, das Stellungsspiel war nahezu perfekt und auf jede Attacke hatte man die passende Antwort. Kaum eine Lücke, kaum ein Fehler eröffnete Köln die Schussmöglichkeit. Und wenn Köln doch einmal durchkam, war Luzar stets zu Stelle.
Münster lauerte auf Konter und erhielt einen ganz unverhofft. Einem langen Abwurf Luzars setzte Alexander Kenkel eifrig nach, störte Kölns Keeper entscheidend und stand plötzlich frei vorm leeren Tor. Da war es geschehen. Münster führte mit 1:0 Mitte der ersten Hälfte. Kurz gejubelt - doch dann wurde sofort wieder der Kopf eingeschaltet. Zudem verstand es Münster Fouls auf sich zu ziehen, sodass schon bald das Konto voll war. Zwei Zehn-Meter bekam der UFC nach dem fünften Foul der Panthers zugesprochen. Einen verwandelte Julian Offermann zum 2:0. Sondermann erhöhte schließlich nach einer tollen Kombination mit Rüschenpöhler auf 3:0.
Auch nach der Pause fand Köln kein Rezept und Münster erhöhte noch auf 4:0 durch Sondermann und 5:0 wiederum durch Kenkel. Das war's. Das Spiel war entschieden, die Sirene dröhnte und Münster jubelte als neuer Westdeutscher Meister exklusiv in die Kamera von heimspiel-online. Well done!