Querpass
Kreis Münster/Warendorf droht die Trennung
Von Andreas Teipel
(17.10.11) Müssen Münster und Warendorf bald getrennte Wege gehen? Geht es nach dem westfälischen Fußballverband, dann wird es wohl in den nächsten Jahren dazu kommen. Die Ständige Konferenz des Fußball- und Leichtathletikverbands Westfalen (FLVW) einigte sich nun auf eine Reform, wonach die Fußballkreise auch den politischen angepasst werden sollen.
Entschieden ist bislang jedoch noch nichts. Erst bei einem außerordentlichen Verbandstag in 2012 sollen die Kreise darüber abstimmen. Grund für diesen Vorstoß seien in erster Linie die Einflussnahme auf die Mittelverteilung der Gemeinden, Städte und Kreise, heißt es in der Pressemitteilung des FLVW. Zudem würden dadurch auch die Anzahl der Kreise reduziert, die Struktur verschlankt.
Vereinfacht bedeutet das folgendes: Jeder Verein wird dem Kreis seines Autokennzeichens zugeordnet. Münster schrumpft zusammen, Greven und Altenberge wird Steinfurt zugeordnet, Havixbeck oder Schapdetten dem Kreis Coesfeld und der gesamte Warendorfer Bereich (Altkreis) fusioniert mit dem Kreis Beckum. So weit der Entwurf.
Jetzt soll in den Kreis diskutiert werden. "Wir werden alle Vereine einbeziehen und niemanden über den Tisch ziehen. Deshalb beteiligen wir unsere Vereine, unsere Basis auch an den Überlegungen und der Umsetzung der Kreisstrukturreform", wird Verbands-Chef Hermann Korfmacher in der Pressemitteilung zitiert. Norbert Reisener, 1. Vorsitzender von Münster/Warendorf, wollte noch keine Stellung dazu beziehen. Er befinde sich im Urlaub und habe sich mit seinen Vorstandskollegen noch nicht besprochen. In der Vergangenheit hatte er sich jedoch schon einmal zu diesem Thema geäußert und eine Trennung von Münster und Warendorf kategorisch ausgeschlossen.
Leserbrief zum Thema "Strukturreform"
Leserbrief: Reform als Chance für die Zukunft
Ich wundere mich über Äußerungen von Kreisvorsitzenden und Vorständen, die zur Strukturreform Aussagen wie "Eine Trennung / Auflösung schließen wir kategorisch aus" tätigen. Ist es nur der fehlenden Weitblick oder aber die Gefahr sein Amt zu verlieren bzw. die Verringerung der "Macht" dieses Amts? Mir scheint, die Verantwortlichen schauen nicht zuerst auf die lokale Bedeutung dieser Reform, sondern äußern ihre Kritik, unter dem Deckmantel der Ängste der Vereine vor finanziellen Einbußen, insbesondere im Hinblick auf ihre eigene Zukunft.
Es kann doch nicht sein, dass noch jemand daran zweifelt, dass sich die Bedingungen derartig geändert haben und in Zukunft noch mehr ändern werden. Als Gewohnheitstier blickt der Mensch dem "Neuen" erst einmal skeptisch entgegen. Wir sollten aber viel mehr die Chance erkennen, die daraus entstehen und nicht die Befürchtung vorne anstellen, dass der Verband, nach der Gebührenneuordnung, nun wieder über die Basis hinweg entscheiden wird. Alle wollen eine sinnvolle Lösung, die ALLEN in Zukunft helfen wird, denn auch die Herren des Verbands wollen ihre Ämter wahrscheinlich noch eine gewisse Zeit bekleiden.
Das Ziel für den Fußball in Westfalen muss es sein, die Strukturen zu verschlanken, finanzielle Handlungsfähigkeit zu erhalten bzw. zu verbessern und an erster Stelle die fußballerische Ausbildung der Jugend weiter voranzutreiben. Dass Zusammenschlüsse gleichbedeutend mit weiten Wegen sind, widerlegt beispielsweise der Kreis Münster mit den geteilten Staffeln. Eine entsprechende Planung ging dem voraus und wird auch in anderen Kreisen umsetzbar sein.
Am Ende der Reise wird eine Lösung herauskommen, die in Absprache mit den Vereinen, für alle ein zufriedenstellendes Ergebnis darstellt. Dass Kreise entstehen, die beispielsweise nur aus Münster oder nur aus Hamm (wäre noch kleiner als der bisher kleinste Kreis), scheint höchst unwahrscheinlich. Die Randvereine um diese Städte, wie beispielsweise Havixbeck oder Senden, werden sich entsprechend in die Stadtkreise orientieren, da sie sinnvollerweise besser eine Randposition im städtischen Gebiet als in einem riesigem Landgebiet beziehen wollen.
Letztendlich sollten wir die Reform als Chance der aktiven Mitarbeit und zukunftsfähigen Ausrichtung des westfälischen Fußballs begreifen!
Christian Arends
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