Querpass
Lieber Hexenkessel als Hoffenheim
Von Nicolas Hendricks
(02.11.11) Viel Aufsehen erregte vor zwei Wochen unser Liveticker über die drei Münsteraner Amateurkicker, die sich auf die Reise zum BVB-Auswärtsspiel nach Athen gegen Olympiakos Piräus machten. Jetzt sind die drei zurück in der Domstadt. Vor dem gestrigen Rückspiel gegen die Griechen stand uns mit Marcel Ringenaldus der Teamsprecher Rede und Antwort. Außerdem brachte er einige neue und interessante Fotos mit in die Redaktion. Diese findet ihr hier [mehr...]
Hallo Marcel, herzlich willkommen daheim. Wie verlief die Rückreise?
Besser hätte es nicht laufen können. Die Streiks in Griechenland waren beendet und wir sind mit einem planmäßigen Zwischenstop in Paris pünktlich am Freitagabend in Düsseldorf gelandet. Gegen Mitternacht waren wir dann wieder in Münster, weil wir unseren Anschlusszug perfekt erwischt haben.
Also anders als bei der Hinreise...
Das stimmt. Damals wurde unser Hinflug über Amsterdam nach Athen gestrichen und wir haben mit viel Glück eine Umbuchung über Paris bekommen. Wichtig war, dass wir nie locker gelassen haben und schon sehr früh zum Flughafen nach Düsseldorf gefahren sind. Auch wenn ich ehrlich zugeben muss, dass ich phasenweise selbst nicht mehr daran geglaubt habe, dass wir noch zum Spiel nach Piräus kommen. Viele andere Dortmundfans haben es ja dann wirklich nicht geschafft und mussten sich das Spiel zuhause vor dem Fernseher angucken.
In Piräus war der BVB in einem echten Hexenkessel zu Gast. Wie hast Du die Stimmung im Stadion wahrgenommen?
Die Stimmung dort war aufgeheizt, aber wirklich extrem gut. Alle Olympiakos-Fans haben sich beispielsweise bei Ihren Treffern zu uns gedreht und provozierend gejubelt. Das habe ich so wirklich noch nie erlebt. Aber das ist mit ehrlich gesagt lieber, als in einem Stadion, wo ein Treffer von den Fans einfach nur so hingenommen wird und die Leute klatschen. Lieber Hexenkessel als Hoffenheim ist meine Meinung dazu. Auch im Auswärtsblock in Piräus haben wir gute Stimmung gemacht.
Was habt Ihr von den Demonstrationen rund um den Generalstreik in Athen mitbekommen?
Bis zum Nachmittag relativ wenig. Das Auffälligste waren zunächst die Müllberge, die sich überall türmten. Erst am Busbahnhof, als die große Demonstration auf uns zu kam, wurde die Stimmung immer nervöser. Da waren wir froh, als wir irgendwann im Bus saßen. Generell hat sich Borussia Dortmund aber sehr gut um die Fans vor Ort gekümmert, hat beispielsweise den Transfer zum Stadion organisiert.