Querpass
Kreis Beckum will den Namen „Warendorf“
Von Sascha Keirat
(05.12.12) Im Januar 2012 sprachen sich die Delegierten der Vereine aus Münster und Warendorf deutlich für den Erhalt des Fußballkreises in seiner bisherigen Form aus (wir berichteten). Im benachbarten Kreis Beckum sieht das anders aus: Der Kreisvorstand will einen Antrag auf eine Namensänderung in „Kreis Warendorf“ stellen.
Das beschloss das Gremium um den Beckumer Kreisvorsitzenden Manfred Mielczarek auf seiner Sitzung am Montagabend. Die Vereinsdelegierten sollen über den Vorschlag auf dem Beckumer Kreistag am 22. März 2013 abstimmen. Inwieweit die Kreisstrukturreform für die 21 Vereine aus dem politischen Kreis Warendorf, die derzeit in Münster spielen, also doch noch nicht vom Tisch ist, ist fraglich. Denn dass der mögliche neue Name „Kreis Warendorf“ auch die entsprechenden Klubs anlocken und zu einem Wechsel bewegen soll, liegt auf der Hand. „Ich möchte aber ganz klar sagen, dass es von meiner Seite garantiert keinen Druck auf die bestreffenden Vereine geben wird“, sagte Mielczarek gegenüber Heimspiel-online.
Die Gründe für den Vorschlag der Beckumer sind sowohl struktureller als auch monetärer Natur. Beckum, ohnehin einer der mitgliederschwächeren Kreise im FLVW, ließ gerade erst den SC Lippetal auf Antrag in den Kreis Soest wechseln. „Dadurch haben wir 1200 Mitglieder verloren, was natürlich auch finanzielle Einbußen bedeutet“, erklärt Mielczarek. In seinen Augen besteht auch die Gefahr, dass der SV Benteler in den Kreis Gütersloh und der VfJ Lippborg in den Kreis Soest – also jeweils in ihre politische Zugehörigkeit – abwandern könnten. Ein weiterer Grund sei der, dass die Zusammenarbeit mit dem Kreissportbund Warendorf sich bisweilen schwierig gestalte. „Tendenziell haben es die Fußball- und Leichathletikvereine aus Beckum mit ihren Anliegen schwieriger als die aus dem Warendorfer Bereich“, behauptet der Kreisvorsitzende.
TSV Ostenfelde denkt über Wechsel nach
Beim münsterschen Kreisvorsitzenden Norbert Reisener löst die Entwicklung im Nachbarkreis „noch keine Beunruhigung“ aus. „Die Gremien müssen ja erst einmal tagen.“ Grundsätzlich dürfte ihm das Vorhaben allerdings nicht schmecken, zumal die Ablehnung der Strukturreform aus dem hiesigen Kreis dadurch in gewisser Weise torpediert würde. Dass Vereine aus den Grenzgebieten zu anderen Kreisen schon länger mit dem Gedanken spielen, ist indes bekannt.
Ein Beispiel dafür ist der TSV Ostenfelde als einer der östlichen Klubs im hiesigen Fußballkreis. „Intern haben wir die neue Entwicklung noch nicht diskutiert, aber grundsätzlich wäre es für uns schon reizvoll, gegen unsere Beckumer Nachbarn zu spielen“, sagte Heinz Uthmann, Abteilungsleiter Fußball des TSV. Ein klares „Nein“ erteilt beispielsweise GW Westkirchen den Überlegungen. Hierzu der 1. Vorsitzende Robert Frisch: „Wir fühlen uns wohl, da wo wir sind, haben viele Derbys und Zuschauer und sehen überhaupt keinen Grund zu wechseln.