Querpass
Treffpunkt Westbevern - KSK muss dreimal vertagen
Von Julian Mester
(09.07.12) Drei Fälle sollten heute vor der Kreisspruchkammer (KSK) in Westbevern verhandelt werden. Alle drei mussten vertagt werden, da entweder einer der betroffenen Vereine oder sogar beide weder einen Spieler noch einen Verantwortlichen entsendeten. Besonders ärgerlich ist die Situation für Concordia Albachten. Da über das abgebrochene Relegationsspiel nicht verhandelt wurde, steht Albachten noch immer nicht als C-Liga-Meister fest. Der Aufstieg ist also immer noch nicht besiegelt.
Während des Relegationsspieles in Nienberge am 24.06.12 waren mehrere Treffpunkt-Akteure gegen den Schiedsrichter, Zuschauer und Concordia-Spieler tätlich geworden (Heimspiel-online berichtete). Die Polizei ermittelt aktuell gegen vier TP-Spieler. Nun wollte die KSK den Fall verhandeln, doch weder die vorgeladenen Spieler, noch Verantwortliche des städtischen Sozialprojektes erschienen zur Sitzung - und das unabgemeldet und unentschuldigt. Nicht nur Concordia-Trainer Michael Overwaul fand die Situation "ärgerlich", denn die Albachtener müssen nun bis Mitte August warten, ehe sie wahrscheinlich als Meister feststehen.
Spieler sind bis zum Urteil gesperrt
Auch die anderen beiden anberaumten Fälle mussten vertagt werden. Zwei Spieler des FC Mecklenbeck waren im A-Liga-Spiel gegen den 1. FC Gievenbeck am 17.06.12 vom Schiedsrichter des Feldes verwiesen worden. Ein weiterer sah nach Spielschluss wegen Beleidigung Rot. Zur Verhandlung erschien in Westbevern lediglich der Referee und somit sind die Spieler bis Mitte August, wenn die KSK erneut Tagen will, nicht spielberechtigt. Die Sperre gilt für sämtliche Vorbereitungsturniere sowie offiziell ausgetragene Freundschaftsspiele. Ein Verstoß hätte eine Verlängerung der Sperre zur Folge.
Marathon Münster zog den Einspruch gegen die Wertung des Spiels bei Borussia Münsters Drittvertretung zurück. Ein Spieler der Borussen sei in der C-Liga-Begegnung am 28.05.12 unter falschem Namen eingewechselt worden und eigentlich nicht spielberechtigt gewesen, begründete ein Verantwortlicher von Marathon den Einspruch. Da Marathon auch trotz des 0:0-Unentschieden die Saison als Meister beendete, zogen die Verantwortlichen ihren Einspruch gegen die Wertung zurück. Als Zeuge werden sie dennoch zur nächsten Sitzung geladen werden. Denn die KSK untersucht den Fall natürlich trotzdem.
KSK erwägt höheres Strafmaß bei Nichterscheinen
In allen drei Spielen waren Spieler wegen Schiedsrichterbeleidigung vom Platz geflogen - das zahlreiche Nichterscheinen heute ist ein Affront gegen die KSK. "Das sollen die mit uns nicht machen", kündigte KSK-Vorsitzender Manfred Mönig an, die Konsequenzen für Vereine und Spieler zu überdenken. Bislang kommen die Vereine mit Ordnungsgeldern von 50 bis 100 Euro davon. Die KSK erwägt nun die Strafen aufgrund der Häufung des unentschuldigten Nichterscheinens seitens der Vereine anzuheben.
"Die Verbandssatzungen geben der KSK da noch einigen Handlungsspielraum", erklärten KSK-Mitglieder Reiner Hartdorf und Helmut Schmand. Neben Ordnungsgeldern gegen einzelne Spieler könnte auch der zeitweilige Ausschluss vom Spielbetrieb für die Vereine demnächst in solchen Fällen verhängt werden. In letzterem Fall wären alle Seniorenmannschaften des Vereins gesperrt, nicht nur das betroffene Team. Sollten die Spieler oder Verantwortlichen der aktuellen Fälle zur nächsten Sitzung erneut nicht erscheinen, wird wahrscheinlich ohne sie ein Urteil gefällt. "Der Rechtsgrundsatz, dass der Angeklagte gehört werden muss, wird dann nur noch geringfügig verletzt", erklärte Mönig, denn "wer zwei Mal nicht kommt, ist selbst schuld."