Querpass
KSK: Mladost-Akteur bekommt acht Wochen aufgebrummt
Von Elmar Heinz
(07.11.12) „Wir können uns nicht vorstellen, dass ein Schiedsrichter einfach etwas behauptet, was so nicht stattgefunden hat. Warum sollte er das tun?“ Nur um einem Spieler oder einem Verein zu schaden? Manfred Mönig, Vorsitzender der Kreisspruchkammer der Fußballer (KSK) sagte das bei der letzten Sitzung nicht zum ersten Mal, und so ist diese Auffassung der Kammer der Grund, weshalb bei ihr fast immer das ins Urteil kommt, was der Unparteiische aussagt – zumal ja ein Beschuldigter auch die Unwahrheit sagen darf.
So erklärte der Leiter der Begegnung der B2 zwischen dem SC Greven 09 II und dem Jugoslawischen Klub Mladost, ein Mladost-Spieler habe nach dem Schlusspfiff versucht, ihn anzuspucken und darüberhinaus einige unflätige Beschimpfungen von sich gegeben. Dieser bestritt das heftig und brachte auch einen Zeugen bei, der mit ihm vom Platz gegangen war und vom Spucken nichts bemerkt hatte. Die Kammer glaubte indessen der Einlassung des Unparteiischen und brummte dem Spieler dennoch eine Sperrstrafe von acht Wochen wegen grob unsportlichen Verhaltens auf. Es habe, so KSK-Vorsitzer Mönig, durchaus beim Verlassen des Feldes zu der erwähnten Szene kommen können, ohne dass der Zeuge dies mitbekommen habe.
Drei Wochen für Box-Androhung
Ein anderer Fall lag ähnlich: Da sollte in der Testspiel-Begegnung zwischen BW Aasee und dem SC Müssingen einer der Blau-Weißen nach einem Tackling versucht haben, seinem Gegner auf den Rücken zu spucken, ohne indes zu treffen. Aus ein bis eineinhalb Metern! Das, so der Schiri, habe er genau gesehen; die Absicht sei deutlich zu erkennen gewesen. Nach dem darauf erfolgten Platzverweis habe der Beschuldigte dann noch gerufen: „Dem Schiri boxe ich nachher einen.“ Die Absicht, den Gegenspieler anzuspucken, sah die KSK dann aber doch nicht als erwiesen an, verhängte für das Ausspucken aber dennoch aus für den Außenstehenden nicht so recht erkennbarem Grund eine Sperrstrafe von einer Woche. Für die Box-Androhung gab es dann außerdem noch drei Wochen.
Reckenfelder muss sieben Wochen zusehen
Wegen Beleidigung des Schiedsrichters und einem Tritt in die Beine des Gegners in der Begegnung bei Eintracht Münster II sperrte schließlich die KSK einen Spieler des SC Reckenfeld II in der C2 für insgesamt sieben Wochen. Das Pikante dabei: Der Schiri gehört der Eintracht an, weil der ursprünglich angesetzte nicht erschienen war und war vom SCR-Trainer als Leiter des Spiels strikt abgelehnt worden. Weil aber, wenn sich die Vereine nicht auf einen Unparteiischen einigen können, beide die Punkte verlieren und der SC Tabellenführer war, hatte er schließlich doch zugestimmt.