SCS-Spielerin beleidigt unter der Gürtellinie: Acht Wochen Sperre

Von Henrik Haukbek

(24.05.13) Vor der Kreisspruchkammer (KSK) des Fußballkreises Münster/Warendorf war am Donnerstagabend eine Szene mit Seltenheitswert zu erleben. Kommt es doch nur alle Jubeljahre mal dazu, dass mal eine weibliche Akteurin den Gang vor den kreislichen Fußball-Kadi antreten muss. Am Donnerstag aber musste sich eine Fußballerin des SC Sprakel verantworten, weil sie im Spiel der Frauen-Kreisliga gegen Gelb-Schwarz Hohenholte den Schiedsrichter beleidigt hatte.

Nach einem Zweikampf hatte dieser einen Freistoß gegen sie gepfiffen. Weil die Sprakelerin dessen Berechtigung nicht einsehen mochte und fürderhin überhaupt der Meinung war, dass der junge Mann immer nur gegen ihre Mannschaft entschied, meinte sie ihm sagen zu müssen, dass er sich besser doch mal eine Sehhilfe aufsetzen solle. Der Unparteiische griff daraufhin in die Tasche, um die gelbe Karte zu zücken, doch das konnte die Sprakelerin nun gar nicht ertragen. Da wollte sie lieber überhaupt nicht mehr mitspielen und machte sich auf den Weg in die Kabine. Der Schiri pfiff sie zurück und bedeutete ihr, dass das so aber nicht gehe und Konsequenzen nach sich tragen werde.

Stinkefinger inklusive

Da nun brach der offenbar während des Spiels angestaute Frust völlig aus ihr heraus, und sie belegte den Schiedsrichter mit einer Reihe von Ausdrücken, die, wie es der Kammer-Vorsitzende Manfred Mönig ausdrückte, „nicht im unteren Bereich von Beleidigungen angesiedelt“ waren, dafür aber deutlich unter der Gürtellinie. Den „Stinkefinger“ gab es noch obendrein. Und danach natürlich die rote Karte. Die Spielerin sah ihr Fehlverhalten relativ schnell ein und ging zum Unparteiischen, um sich zu entschuldigen. Der aber war gerade nicht auf Damenbesuch eingerichtet, weil er dabei war, sich umzuziehen, und so blieb das Reuebekenntnis vor Ort aus.

Vor der Kammer jedoch wurde er dann nachgeholt, und das trug auch zu einer milderen Bestrafung bei. Dennoch kam eine Spielsperre von acht Wochen dabei heraus, zusammen mit dem guten Rat, diese Zeit dazu zu nutzen und zu lernen, ihr Temperament künftig besser im Zaum zu halten.