Dauerstress in der C1 und C2 ?

Von Mario Witthake

(07.01.13) Die Hallensaison ist im vollen Gange - und doch laufen die Planungen für die Rückrunde auf dem Feld schon auf Hochtouren. Ganz besonders bei den Trainern und Mannschaften der Kreisligen C1 und C2, die zur Saison auf je 18 Teams aufgestockt worden waren. Die letzten Spiele in 2012 sind am 16. Dezember fast komplett ausgefallen. Der erste Spieltag im neuen Jahr ist schon auf den 17. Februar datiert. In der C1 tragen Reckenfeld III und TuS Altenberge IV am 10. Februar das erste Spiel aus - drei Wochen vor dem regulären Start in vielen anderen Ligen des Kreises...

Stress pur also für die Beteiligten, oder? "Ich finde diese Spiele kurz vor Weihnachten nicht gut. Es gibt keine richtige Pause, wenn wir im Februar schon wieder anfangen müssen", sagte Christian Kortevoß von der U23 des SC Greven 09 vor der Winterpause. Trotzdem gewinnt Kortevoß dem frühen Start auch Positives ab: "Die Liga ist durch die Einteilung sehr stark geworden und wir haben ein ganz anders C-Liga-Niveau als noch vor ein paar Jahren."

Hohes Niveau

Ähnlich äußern sich viele Kollegen aus der C1. Thomas Baumgarten von Saxonia II sagt: "Die Liga mit 18 Mannschaften finde ich gut, da man sich bei so vielen Teams auch mal einen Ausrutscher erlauben darf. Zudem sind wir froh, dass wir jeden Sonntag spielen dürfen. Wir sind damit sehr zufrieden!" Portu-Coach Marco Machado fügt noch an, er habe "in vielen Spielen an der Tabellenspitze B-Liga-Niveau gesehen". Ergin Ilhan, der mit Reckenfeld III schon in gut fünf Wochen ins erste Pflichtspiel muss, freut sich über die vielen Spiele, glaubt aber, "dass unsere Staffel zu stark eingeteilt wurde. Da sind zu viele Teams dabei, die im vergangegen Jahr zu den Top-Teams der jeweiligen Staffel gehörten. Unsere Gruppe ist klar stärker als zum Beispiel die C2."

Damit sind die Trainer der C2 selbstredend nicht einverstanden. Und auch in Bezug auf den üppigen Spielplan unterscheiden sich die Sichtweise im Vergleich zur C1. "Ich finde es unmöglich, mit 18 Mannschaften zu spielen. 16 ist das Maximum. Es wird so viele Nachholspiele geben, weil im Februar auch noch Winter ist", prognostiziert Markus Holtermann von Teutonia Coerde II. Auch für Mustafa Müller von Marathon II sind es "zu viele englische Wochen". André Schubert von Hiltrup IV stimmt im Prinzip mit ein ("Keine Frage, das ist ein super hartes Programm"), meint aber auch: "So wie im letzten Jahr, eine Winterpause von viereinhalb Monaten zu haben, das will ich nicht noch einmal."

Vorschlag von Haut

Und damit spricht Schubert einen Punkt an, der nicht wegzudiskutieren ist. Denn auch Dennis Zilske vom SC Reckenfeld II sagt: "Ich finde das besser als mit vier Ligen nur 20 Spiele zu haben. Da habe ich lieber 34 Partien." So bleibt unterm Strich die Erkenntnis, dass kein Sportler oder Trainer wenige Spiele inklusive eines durchlöcherten Spielplan möchte. Die vermutlich vielen Nachholspiele sind und werden allerdings ein Ärgerniss sein.

Und so klingt der Vorschlag von Frederik Haut (BW Greven II) gar nicht schlecht: "Die 18er-Liga finde ich in Ordnung. Nur fänd' ich es in diesem Fall besser, wenn man drei, vier Spieltage unter der Woche stattfinden lassen würde, damit es im Winter nicht zu spät wird. Wenn man zum Beispiel den zweiten, vierten und achten Spieltag nimmt, dann ist auch noch gutes Wetter und es stehen einige Leute mit Bier und Bratwurst am Rand, anstatt dass wir bei Schnee und Eis vor drei Leuten auflaufen."