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Krevert: Kritik an HKM nicht gerechtfertigt
Von Sascha Keirat
(19.02.14) Die Hallenkreismeisterschaft in Gievenbeck - das Turnier stand auch in diesem Winter etwas im Schatten vieler anderer. Wir sprachen mit Turnier-Organisator Norbert Krevert über den Stellenwert der HKM, Kritik und eventuelle Veränderungen.
Herr Krevert, inwiefern teilen Sie die Einschätzung, dass die HKM bei den hiesigen Klubs eher eine Pflichtveranstaltung als ein Turnier ist mit Vorfreude ist?
Krevert: Ich sehe es als eine Pflichtveranstaltung im positiven Sinne. Die Mannschaften, die da sind, nehmen es immer sehr positiv an und haben richtig Bock auf Hallenfußball. Man muss auch sehen, dass viele Kreisliga-Mannschaften im Winter nicht mehr so viele Gelegenheiten haben, Hallenturniere zu spielen, wie es vielleicht noch vor zehn Jahren war.
Gerade die Vereine mit überkreislich aktiven Mannschaften treten in der Regel mit der Zweit- oder Drittvertretung an. Würden Sie sich mehr erste Mannschaften wünschen oder soll das Turnier vor allem eine Plattform für Kreisligateams sein?
Krevert: Es hat sich seit Einführung des Turniers so eingespielt, dass fast nur Kreisligisten teilnehmen, vielleicht hier und da mal ein Spieler aus einer höheren Liga aushilft. Da stehen wir absolut hinter. Es ist ein Turnier für Kreisligisten, dadurch ist auch eine gewisse Chancengleichheit gegeben.
Besonders die Vereine aus dem Altkreis Warendorf meiden das Turnier häufig. In diesem Jahr haben lediglich Ems Westbevern, die SG Sendenhorst, GW Albersloh und der SV Drensteinfurt teilgenommen. Wie erklären Sie sich das?
Krevert: Wir werben auf jedem Staffeltag bei den Warendorfer Vereinen für das Turnier und legen ihnen nahe teilzunehmen. Der Altkreis Warendorf hat zwar seine eigene HKM, doch da nehmen nur erste Mannschaften teil. Ich kann mir vorstellen, dass es für die Reserveteams eine interessante Sache wäre. Vielleicht sollte man das Turnier mehr in die Mitte des Kreises legen. Ich hätte keine Bauchschmerzen, wenn ein Warendorfer Verein es ausrichten würde und denke, dass die Münsteraner auch dorthin fahren würden.
Die Entfernung nach Gievenbeck ist sicher für einige groß. Man muss aber auch sehen, dass viele Mannschaften für Ligaspiele weite Strecken zurücklegen. Ich denke, für ein vierstündiges Turnier ist eine Fahrt von 50 Kilometern nicht zu viel verlangt.
Kritik äußern viele Spieler auch an der Peter-Demling-Halle. Der Untergrund sei nicht fußballerfreundlich, die Atmosphäre in der Halle wenig einladend. Im diesjährigen Finale waren weniger als 50 Zuschauer anwesend…
Krevert: Ich möchte erst einmal das Positive hervorheben: Mit dem 1. FC Gievenbeck haben wir einen Partner, der uns die Halle immer fertig zur Verfügung stellt. Das heißt, es ist alles aufgebaut, wir können sofort loslegen und wieder wegfahren, wenn das Turnier zu Ende ist. Für einen Veranstalter ist das ein Traum. Diejenigen, die Kritik üben, sollten sich auch mal fragen, was dahinter steckt, so ein Turnier zu organisieren. Würden sich andere Vereine anbieten, würden wir sicher nicht "nein" sagen.
Zum Thema Zuschauer kann ich sagen, dass auch nicht mehr da waren, als die HKM in Kinderhaus oder in der Uni-Halle stattgefunden hat. Und wenn über den Untergrund gejammert wird, dann ist das Jammern auf hohem Niveau. In anderen Kreisen ist die Hallensituation weitaus schlimmer als hier in Münster. Außerdem wüsste ich von keinem Turnier, bei dem ein Kreisligist die Siegprämie von 300 Euro bekommt.
Gibt es denn aufseiten des Fußballkreises Überlegungen, die HKM zu reformieren? Zuletzt war ja auch die mögliche Anpassung des Hallenfußballs an die Futsal-Regeln ein großes Thema…
Krevert: Wir planen, es so weiterzumachen wie bisher, was Ort, Zeitraum und Regeln angeht. Die Futsal-Regeln mögen für technisch versierte Spieler interessant sein. Für Kreisliga-Spieler glaube ich nicht, zumal sie fußballerisch meist eher limitierte Mittel haben. Ich denke, dass die Rundum-Bande ein Geschenk für Fußballer ist und auch ein Grund dafür, das sich Hallenfußball zu so einem Spektakel entwickelt hat. Ohne Bande würden Tempo und Spannung verloren gehen. Wenn der Verband die Regeln entsprechend anpassen würde, würden wir uns dem natürlich unterwerfen. Freiwillig würden wir die Regeln allerdings nicht in der Form ändern.