Von "mega gut" bis "wenig Lust"
Von Mario Witthake
(29.10.14) Die Einführung des Futsal-Balls und weitere dieser Sportart angepassten Regeln im Hallenfußball spalten die hiesigen Vereine und Fußballer. Am Montag werden in Gievenbeck die Gruppen der Stadtmeisterschaft ausgelost. Die Angst vor der Veränderung lässt einige Freunde des Turniers der Turniere um die Attraktivität der Stadtis bangen.
"Es werden nicht die 1. Hallen-Futsal-Stadtmeisterschaften", stellt Organisator Helmut Ossenbeck im Vorfeld klar. Er muss als Chef der Stadtis auch finanzielle Belange berücksichtigen - die Bandenwerbung zum Beispiel gehört dazu. Deshalb pocht er auf die räumliche Eingrenzung des Hallenparketts. Auch viele Fußballer lieben das Duett mit der Bande unterm Hallendach - doch das bleibt beim Futsal aus. Und ist eine Bande vorhanden, macht es keinen Sinn, den kleinen, sprungreduzierten Futsal dagegen zu donnern. "Wir wollen Fußball spielen, dürfen diesen Sport aber scheinbar nicht mehr ausüben. Ich weiß nicht ob wir nächstes Jahr Handball spielen sollen", äußert Thomas Höppner seine Abneigung gegen die Futsal-Elemente im Hallenfußball. "Ich habe da ehrlich gesagt wenig Lust drauf."
Das ist schade, denn Höppners SC Münster 08 gehörte in den vergangenen zwei Jahren zu den Attraktionen im Hallenfußball. LEG-Cup, Ausber-Cup, Stadtis - Nullacht war dort immer vorne mit dabei und glänzte. Das tat auch Alejandro Gomez in Diensten des TuS Hiltrup. Der Spanier freut sich auf den kleineren Ball, das Einkicken statt Einrollen und die Vier-Sekunden-Regel nach einer Spielunterbrechung. "Das ist mega gut, man kann Fußball spielen statt dieser Pöhlerei." Für ihn ist es ein "entscheidender Vorteil", dass der Ball auf dem Boden bleibt und technisch versierte Spieler wie er von der engen Ballführung profitieren können.
Schneller, attraktiver, fairer
Der DFB hat für diesen Winter vorgegeben, dass bei Hallenturnieren mit Futsal-Bällen gespielt werden soll. Und wenn die letzte Minute abläuft, soll bei jeder Unterbrechung die Uhr angehalten werden. Man verspricht sich ein schnelleres, attraktiveres Spiel. Fairer soll es auch zugehen, denn Grätschen sind strikt verboten. Wie der Hallenfußball bei den Stadtis aussehen soll, dazu wird sich am Montag in Gievenbeck auch Ossenbeck explizit äußern.
Einem, den die Veränderung nicht weit genug gehen, ist Maik Solisch vom UFC Münster. Anders als in seinem Sport dürfen die Feldspieler in der Halle die Kugel weiter zum Torwart zurückspielen. Und die Tore sind weiter fünf, statt drei Meter breit. "Das hat mit Futsal nix zu tun", meint Solisch. Wird die Tatsache, dass der Verband die Veränderungen nicht mit der Holzhammer-Methode durchführt, etwa zum Boomerang, nämlich zum Lustkiller von Fußballern und Futsalern?
Eine Frage, die man wohl erst beantworten kann, wenn die Spiele im Dezember und Januar gespielt wurden.