SG Selm: Jugendarbeit als größtes Faustpfand
Von Till Meyer
(05.02.15) Im Sommer wird die SG Selm 2010 bekanntlich in den Fußballkreis Münster/Warendorf aufgenommen. Die Vorfreude darüber ist im Verein riesengroß, und das nicht nur beim Sportlichen Leiter Norbert Hanning, sondern bei allen Kickern und Mitgliedern. Selms Einwohnerzahl beträgt 25.000, das sind laut Wikipedia sogar 5.000 Einwohner mehr als Telgte, ist jedoch vergleichbar mit Münster-Hiltrup.
Noch gehen die drei Seniorenteams des Klubs, der im Jahre 2010 furch die Fusion der Vereine BV Selm und Grün-Weiß Selm hervorgegangen ist, in der Kreisliga A, B und C Lüdinghausen auf Tore- und Punktejagd. Schon in der nächsten Saison werden die fußballerischen Kräfte jedoch mit den hiesigen Teams gemessen. Dabei sind die Ambitionen der ersten Mannschaft – momentan Fünfter der Kreisliga A Lüdinghausen – durchaus groß. Denn obwohl Hanning den Umzug als "Wundertüte" bezeichnet und auf das fußballerisch geringfügig bessere Niveau des Nachbarkreises verweist, soll das Team "oben mitspielen".
Neu-Coach Bördeling soll langfristig im Sattel sitzen
Verantwortlich für die sportliche Realisierung dieses Ziels ist Neu-Trainer Marc Bördeling, der die erste Mannschaft seit zwei Spielen betreut und nach Hannings Vorstellung "langfristig" auf der Trainerbank sitzen soll. Bördeling selbst ist Selmer und hat gute Kontakte in den "münsteraner Fußballraum", die sicherlich für die fußballerische Informationsbeschaffung hilfreich sein werden.
Das homogene Mannschaftsgefüge ist zwar der größte Trumpf des Teams, dennoch stechen die Spieler Alexander Schwegler und Tobias Lehmann heraus. Ersterer ist aktueller Toptorschütze mit 15 Treffern in 16 Spielen – in der Saison 2013/14 waren es sogar beeindruckende 32 Treffer – und zweiterer kann mit seinen erst 25 Jahren bereits auf 52 Einsätze in der Regionalliga West - unter anderem für die SG Wattenscheid 09 - sowie zwei DFB-Pokaleinsätze zurückblicken.
Tolle Jugendförderung
Die Jugendabteilung des Vereins ist bedingt durch die Fusion im Jahr 2010 sehr gut aufgestellt und hat nicht nur jeweils zwei B- und C-Jugendmannschaften, sondern auch je drei C- und D-Juniorenteams. Die gute Jugendarbeit ist dabei nicht nur ein Indiz für das positive Standing des Vereins, sondern auch gleichzeitig das Faustpfand für die sportliche Entwicklung des Klubs. Die Verzahnung zwischen A-Jugend und Seniorenbereich ist ausgezeichnet, sodass als jährliche Zielsetzung die Übernahme von mindestens zwei bis drei Jugendspielern in den Kader der ersten Mannschaft angepeilt ist.
Die Selmer Teams sollen "nicht zusammen gekauft sein", sagt Hanning. Stattdessen verfolgt der Verein das klare Ziel "die Früchte der eigenen Arbeit zu ernten", um damit langfristig und dauerhaft eine gute Basis für die Realisierung der sportlichen Ziele zu legen.