VfL Senden: Ein gutes Gesamtpaket
Von Niklas Engemann
(06.02.15) Der VfL Senden wird in der kommenden Saison als einer von zehn Neuankömmlingen im Kreis Münster/Warendorf aktiv sein. 1938 als "Verein für Leibesübungen 38 Senden" gegründet, charakterisiert den VfL vor allem seine breite Aufstellung. Mit Rainer Leifken wird die erste Mannschaft in der nächsten Saison darüber hinaus von einem erfahrenen Coach profitieren, der in Münster bekannt ist wie ein bunter Hund.
Taylan Berik ist Sportlicher Leiter in Senden und weiß genau, was er an seinem VfL hat: "Bei uns kennt jeder jeden, wir sind sehr familiär." Kein Wunder also, dass die Jugendarbeit im Fokus steht. "Unsere Aufmerksamkeit gilt zunächst der Jugend, erst danach gucken wir auf die erste Mannschaft." Die spielt aktuell in der Bezirksliga 8 und steht hier auf dem 12. Platz.
Zugpferd Rainer Leifken
Im Sommer könnte laut Berik "ein Ruck durch den ganzen Verein gehen." Keine grundlose Hoffnung, denn kürzlich wurde mit Trainer Rainer Leifken ein erfahrener Mann für die erste Mannschaft verpflichtet. Der B-Lizenzinhaber stand in seinen acht Jahren bei Grün Weiß Nottuln unter anderem in der Westfalenliga an der Seitenlinie. Auch Berik weiß, dass Leifken "zweifelsohne seine Kreise gezogen hat". Seit feststeht, dass er den VfL ab kommender Spielzeit "aufmischen" wird, hat Senden auch auf dem Transfermarkt gute Karten. Schon im Winter wurde Rico Schmider verpflichtet, der auch schon für den SC Preußen Münster am Ball war. Dennis Otto von Westfalenligist Grün-Weiß Nottuln folgt im Sommer. Weitere punktuelle Verstärkungen befinden sich in Planung.
Für Leifken selbst ist der VfL Senden seit drei Jahren die erste Trainerstation. Mittelfristig will er den VfL in die Landesliga führen, weiß aber auch, "dass sowas im Fußball nicht übers Knie gebrochen werden kann". Ausschlaggebend für seine Entscheidung sei das Gesamtkonzept des VfL, in erster Linie auf die Jugend zu setzen. Hinzu käme, dass Senden mit einem neuen Hauptsponsor auch perspektivisch gut aufgestellt ist. On top ist Leifken Schulleiter der Edith-Stein-Schule in Senden, einige Spieler aus seinem neuen Verein kennt er daher noch aus ihrer Schulzeit. Geht es nach Leifken, sollen möglichst viele von ihnen den Weg in die erste Mannschaft finden. Leifkes Weg ist kurz: Beheimatet in Bösensell, muss er in Zukunft gerade einmal sieben Kilometer bis Senden zurücklegen. Auch im künftigen Fußballkreis trifft Leifken auf viele Bekannte. Selbst trainierte er lange Borussia Münster und den TuS Hiltrup, zwei seiner Brüder sind ebenfalls rund um die Domstadt tätig. Uli Leifken coacht die SG Sendenhorst, Wolfgang Leifken GW Amelsbüren.
Reserve muss noch zittern
Bis Rainer Leifken im Sommer übernimmt, haben der Sportliche Leiter Berik und sein Kollege Andres Schlüter bei der ersten Mannschaft des VfL die Zügel in der Hand. Ihr Team steht nach der Hinrunde im unteren Mittelfeld, der Acht-Punkte-Puffer auf die Abstiegsränge sollte ausreichen. Für die zweiten Mannschaft des VfL ist hingegen Zittern angesagt: Der aktuelle Platz 16 in der Kresiliga A wäre gleichbedeutend mit dem Abstieg.