Qualigruppe 1/2: Futsalerinnen machen Lust auf mehr
Von Christian Lehmann
(08.01.14) Die Teams in Vorrundengruppe II der Frauen-HKM können sich warm anziehen. Denn mit den Futsalerinnen des UFC Münster kommt am Freitag eine ganz harte Nuss als Qualifikant auf sie zu. Die Qualirunde meisterte die Mannschaft des Trainergespanns Eduard Nickel / Julian Offermann ohne Probleme. Vier Siege und 14:0 Tore bedeuteten in Gruppe 1 Platz eins vor dem VfL Senden und Ems Westbevern, die damit ebenfalls das Ticket für die Vorrunde buchten. In Qualigruppe 2 präsentierte sich BW Greven erstaunlich stark und holte Platz eins vor dem SC Gremmendorf II und SW Havixbeck. Für GS Hohenholte, den SC Füchtorf, den VfL Senden II und den 1. FC Gievenbeck II ist das Turnier bereits beendet.
Die UFC-Ladies setzten am ersten Tag die Glanzlichter und deuteten schon beim klaren 5:0-Auftakterfolg über Ems Westbevern ihre Klasse an. Das Team um Joana Beckers und Torfrau Kathrin Klimas, die beim SV Meppen in der 2. Bundesliga aktiv sind, hatte auch gegen GS Hohenholte (3:0) und den SC Füchtorf (4:0) keine größeren Probleme. Lediglich Bezirksliga-Vertreter VfL Senden wehrte sich deutlich hartnäckiger als die genannten Kreisliga-Vertreter, musste sich jedoch mit 0:2 geschlagen geben. In allen Spielen überzeugte die Studentenauswahl mit sauberer Spieleröffnung, feiner Technik und durchdachten Spielzügen.
"Futsal light"
Dass seine Truppe so souverän die Quali überstehen würde, hatte Trainer Nickel jedoch nicht erwartet: "Für die Mannschaft war das schon eine Umstellung. Wir haben nur einmal für das Turnier trainieren können. Der Ball hüpft schon deutlich mehr als der klassische Futsal-Ball." In Bezug auf die Diskussion um die Regelanpassungen im Hallenfußball stellte er klar: "Man kann hier ja noch nicht von Futsal sprechen. Das ist höchstens Futsal light. Ich finde das aber so in Ordnung." Diejenigen, die dem Futsal kategorisch abschwören, kann er nicht verstehen und wünscht sich für die Zukunft weitere Regelanpassungen, um das Spiel noch schneller zu machen. Für die nahe Zukunft wäre ihm jedoch erst einmal der Einzug in die Endrunde mit seinem Team recht.
Bis dahin ist es für den VfL Senden und Ems Westbevern noch ein weiter Weg. Immerhin haben auch sie es schonmal gepackt, sich für die Vorrunde zu qualifizieren. Während bei den Sendenerinnen eine kompakte Teamleistung und Pflichtsiege zum Auftakt gegen den SC Füchtorf (5:0) und GS Hohenholte (3:0) den Ausschlag gaben, schoss die Westbevernerinnen Torjägerin Maren Loddenkötter fast im Alleingang eine Runde weiter. Auch bei der 2:3-Niederlage gegen Senden, die das Team von Jürgen Roreger letztlich Platz zwei kostete, traf Loddenkötter doppelt. Weil Sabrina Hülsbusch (2) und Linda Holz jedoch einen 3:0-Vorsprung herausgeschossen hatten, reichte es in der Endabrechnung zu Platz zwei für den VfL von Trainerin Annika Scheunemann und "Co" Dirk Michelt.
Dank eines 2:0-Erfolges über den SC Füchtorf, den Antonia König mit ihren zwei Treffern sicherstellte, sicherte sich GS Hohenholte immerhin Platz vier in dieser Gruppe. Zum Weiterkommen reichte das nicht. Trainer Günter Boonk nahm es gelassen: "Das Hauptaugenmerk liegt auf der Rückrunde", meinte er. "Wir hatten keine Möglichkeit, im Vorfeld in der Halle zu trainieren." Er monierte, dass seinem Team vor allem in den ersten Spielen die Ruhe im Spiel nach vorn gefehlt habe.
Blau-Weiß übertrifft Röös' Erwartungen
Vielleicht hätten sich die Gelb-Schwarzen etwas bei den Blau-Weißen abschauen sollen. Denn BW Greven setzte in Qualigruppe 2 voll auf eine stabile Defensive und fuhr damit letztlich souverän und ohne Gegentor den Gruppensieg ein. Was selbst Trainer Jürgen Röös überraschte: "Das hat wirklich keiner erwartet. Wir wollten eigentlich Dritter werden. Dass wir so durchmarschieren, hätte ich nie gedacht." Gegen starke Havixbeckerinnen stand beim 0:0-Remis zum Auftakt das Glück Pate, anschließend steigerten sich die Grevenerinnen enorm und fuhren knappe Siege gegen Gremmendorf II (2:0), Gievenbeck II (2:0) und Senden II (1:0) ein.
Auch für die Zweite des SCG gab es Grund zum Jubeln. Bereits durch den 1:0-Erfolg über SW Havixbeck im dritten Spiel machte das Team von Trainer Michael Szymalla das Weiterkommen perfekt. Zuvor hatte es gegen Senden II einen 2:0-Sieg und gegen Greven eine 0:1-Pleite gegeben. In der letzten Partie gegen Gievenbeck II (0:0) gab der Coach dann seinen Reservistinnen eine Chance, sich zu präsentieren. "Endlich hat's geklappt", freute sich Szymalla, der im Vorjahr mit seinem Team noch in der Quali gescheitert war. Auf das nun anstehende erste Spiel der Vorrunde gegen den BSV Ostbevern blickt Szymalla mit einem Augenzwinkern: "Wir müssen das positiv sehen. Wir sind eingespielt, Ostbevern noch nicht. Vielleicht haben wir ja eine kleine Chance, einen Punkt zu holen."
Gleich zweimal gelang dieses Kunststück in Qualigruppe 2 übrigens der Reserve des VfL Senden, die erstmals an der Frauen-HKM teilnahm. Das reichte der Mannschaft von Trainer Harald Cunen, die punkt- und torgleich gemeinsam mit dem 1. FC Gievenbeck II ausschied, freilich nicht zum Weiterkommen. Cunen wusste anschließend, woran es gelegen hatte: "Wir können eigentlich relativ gut mithalten. Das sieht man schon daran, dass wir keine richtige Klatsche bekommen haben. Unser Manko ist ganz klar die Chancenverwertung." Er wäre gerne eine Runde weitergekommen, um das "super Ambiente" in der Beverhalle noch einen weiteren Tag lang genießen zu können. Vielleicht klappt's ja im nächsten Jahr...
