HSM Münster 2013 - Finale
Fromme luchst Nullacht
den Titel ab
Von Sascha Keirat und Christian Lehmann
(30.12.13.) Was für ein geiles Finale! Durch drei Tore von Michael Fromme setzte sich der TuS Hiltrup mit 3:2 (1:1) im Finale gegen den SC Münster 08 durch und entthronte damit den Titelträger. Fromme wurde obendrein Torschützenkönig mit zehn Hütten und zu Recht zum besten Spieler des Finaltags gewählt.
TuS-Trainer Martin Kastner hatte nach dem erfolgreich überstandenen Krimi nicht nur für den Mann des Finals Lob übrig. "Die Jungs sind geschlossen als Mannschaft aufgetreten und sind insgesamt der verdiente Gewinner des Turniers. Wir hatten die richtige Mischung aus Lockerheit und Disziplin."
Seine Mannschaft hatte im gesamten Turnier nur ein einziges Spiel verloren - passenderweise in der "Todesgruppe" der Endrunde gegen Münster 08 (0:1). Zuvor hatten die Südstädter aber den 1. FC Gievenbeck mit 2:0 besiegt, für den in der Gruppenphase Schluss sein sollte. Das vielleicht beste Spiel des Turniers gegen den SC Preußen gewann der TuS mit 2:1 und schoss den SCP damit aus dem Turnier.
Packender Abschluss
Dann war Fromme-Zeit. Im Halbfinale gegen den BSV Roxel war es der Zehner des TuS, der beide Treffer zum 2:0-Sieg markierte. Doch es kam noch besser: Im wirklich packenden Endspiel gegen die Nullachter vor 3435 Zuschauern sahen sich die Hiltruper zweimal einem Rückstand gegenüber. Clemens Donner nutzte einen Fehlpass von TuS-Keeper Romain Böcker, um von der Mittellinie ins leere Tor zu treffen. Noch vor der Pause war Fromme erstmals zur Stelle. Nach Pass von Christoph Lübke schob er locker vorbei an Moritz Ostrop, der zum besten Schnapper des Turniers gewählt wurde.
In der zweiten Hälfte war zunächst der TuS am Drücker, doch Mark Behling brachte erneut die Kanalkicker in Front. Jetzt ging es Schlag auf Schlag: Nur 29 Sekunden später tunnelte Fromme Ostrop - 2:2. Als viele schon mit der Verlängerung rechneten, war er wieder da: Fromme nagelte den Ball von halbrechts zum spielentscheidenden 3:2 in die Maschen. Nach dem Spiel meinte der Mann des Tages: "Ich bin richtig fertig. Wenn man zweimal so zurück kommt wie wir, dann ist das ganz groß." Dass er nicht zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde, konnte Fromme verkraften. "Dass wir gewonnen haben, ist das einzige, was zählt."
Die Nullacht-Spieler, den ganzen Tag überragend von ihren Fans unterstützt, waren bitter enttäuscht. Trainer Thomas Höppner hatte jedoch ein Lächeln im Gesicht: "Es kann nunmal nur einen Sieger geben, letztes Jahr waren wir es, jetzt Hiltrup. Ich hätte im Traum nicht damit gerechnet, dass wir wieder ins Finale kommen. Es war ein starkes Turnier von uns. Ich fühle mich super."
Auch beim im gesamten Turnier bärenstarken Nullachter Yannick Albrecht überwog der Stolz: "Als Titelverteidiger hatten wir es schwer, zumal wir auch noch die wohl schwerste Gruppe seit Langem erwischt haben. Aber wir haben uns durchgesetzt. Im Finale hätten beide Mannschaften den Sieg verdient gehabt. Glückwunsch an Hiltrup!"
Kruth: "Enttäuschung wird sich legen"
Nicht allzu schlecht fühlte sich auch Lukas Kintrup, der Roxeler wurde nämlich zum besten Spieler des Turniers gewählt. Für sein Team war jedoch in der Vorschlussrunde Endstation. "In so einem Spiel entscheiden Kleinigkeiten. Wir haben nicht so die Edeltechniker bei uns in der Mannschaft, kommen mehr über die Physis. Wir haben nach der Auftaktpleite ein gutes Turnier gespielt", hielt Roxels Sportleiter Miguel Ferreira fest.
Ebenfalls im Halbfinale musste sich Kinderhaus verabschieden. "Die Vorrunde haben wir aus den Köpfen gelöscht, in der Zwischenrunde und heute haben wir gut gespielt. Im Halbfinale haben wir unglücklich verloren, weil wir zwei unnötige Gegentore kassiert haben. Wenn Du so ein Halbfinale verlierst, bist Du enttäuscht, aber das wird sich im Laufe des Abends legen", so Westfalia-Trainer Carsten Kruth.
Das dürfte auch den bei den Außenseitern des Finaltages, TuS Saxonia und ESV Münster, der Fall sein. Beide verkauften sich teuer, mussten in der Gruppe aber Roxel und Kinderhaus den Vortritt lassen.