WSU kann Werder schlagen - aber nicht stoppen
Von Lutz Hackmann
(06.08.12) Frauen-Zweitligist SV Werder Bremen hat die Premiere des 1670-Cups der Warendorfer SU gewonnen. Die Spielerinnen von Birte Brüggemann setzten sich im Finale des vorzüglich besetzten Turniers schließlich klar mit 3:0 gegen die Bundesliga-Reserve des FCR Duisburg durch, dem Regionalligisten fehlte am dann doch die Kraft.
Neun Mannschaften hatten die Warendorfer um Cheforganisator und U17-Trainer André Kuhlmann eingeladen, zwei Zweitligisten, zwei U17-Bundesligisten, drei Regionalligisten, dazu Niederrhein-Ligist Borussia Mönchengladbach II, sowie Landesligist Wacker Mecklenbeck folgten dem Lockruf des heimischen Westfalenligisten von Trainer Frank Woycke. Die Spiele gingen über zwei Mal 15 Minuten, so konnte der Betrieb auf den beiden Plätzen im Stadtstadion reibungslos über die Bühne gehen.
Heike Rheine quittiert den Dienst
„Wir sind mit dem Turnier sehr zufrieden“, berichtete Kuhlmann. Einziger Wermutstropfen: Regionalligist Heike Rheine quittierte sozusagen um 15.30 Uhr den Dienst, am Donnerstag hatten die Emsstädter die WSU darüber informiert, dass sie am Turniertag um 17 Uhr noch ein Benefizspiel zu bestreiten hätten. Die Orga wertete die Heike-Partien dann jeweils mit 0:2. So setzte sich in der Gruppe A der VfL Bochum – in der abgelaufenen Serie knapp am Zweitliga-Aufstieg vorbeigerauscht – ungeschlagen und mit zehn von zwölf möglichen Punkten als Gruppensieger durch, gefolgt von der U17 des FSV Gütersloh. Gerade der Auftritt der Bundesliga-Youngsters aus Ostwestfalen wurde von Zuschauern wie Konkurrenz von großem Lob begleitet. Die Truppe des ehemaligen Sassenberger Coaches Christian Franzpohlmann spielte couragiert und auf hohem Niveau.
WSU im Pech: Um zehn Sekunden am Halbfinale vorbei
In der Gruppe B setzte sich der spätere Turniersieger aus Bremen an die Spitze. Beim Gastgeber WSU lagen Freud und Leid eng beieinander: Die Woycke-Elf war das einzige Team, das es schaffte, die Hanseaten zu bezwingen. Britta Niebrügge war es, die das entscheidende 1:0 für die Warendorferinnen erzielte. Trotzdem reichte es für die WSU nicht zum Halbfinaleinzug: Denn gegen die Bundesliga-Reserve des FCR Duisburg verloren die Warendorferinnen durch ein Tor nach einer Ecke zehn Sekunden vor dem Abpfiff mit 0:1. So kamen der FCR und die WSU punkt- und torgleich ein, der direkte Vergleich, so die Turnierstatuten, brachte die Duisburgerinnen in die Vorschlussrunde. „Wir sehen das mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, gestand Woycke, „wenn uns jemand Platz drei in der Gruppe vorausgesagt hätte, hätte ich das sofort unterschrieben. Das mit Duisburg war natürlich Pech, es war halt richtig knapp. Aber wir haben uns sehr gut verkauft“, so Woycke weiter, der lobte: „Wir sind in der zweiten Vorbereitungswoche, die Mädels haben schon einige Sachen sehr gut umgesetzt.“ Vor allem die Zugänge Laura Rieping und Manuela Hanhues hinterließen einen hervorragenden Eindruck.
Die Duisburgerinnen schafften es nach einem 5:4 nach Elfmeterschießen gegen den Liga-Konkurrenten VfL Bochum bis ins Finale gegen Bremen, dort allerdings hatte der FCR beim 0:3 nichts mehr zu bestellen. Werder hatte im Semifinale die wackere Gütersloher U17 mit 3:1 aus dem Weg geräumt.
"Große Komplimente bekommen!"
So ging der Pokal in die Hansestadt, ein Premierensieg hat natürlich auch immer etwas Charmantes. Für die Organisatoren um André Kuhlmann war die Resonanz eine Bestätigung ihrer Arbeit: „Wir haben von allen teilnehmenden Vereinen durchgehend große Komplimente bekommen“, so Kuhlmann nicht ohne Stolz, „aber natürlich kann man das eine oder andere besser machen. Aber alle Teams haben uns versichert, dass sie gerne wieder nach Warendorf kommen.“ Ob es einen 1670-Cup auch im Jahr 2013 gibt, wird sich in der Aufbereitung des Turniers weisen. Doch die Signale der Sponsoren gegenüber den WSU-Machern waren laut Kuhlmann bis dato sehr positiv. „Wir schauen dann, wie´s weitergeht“, so Kuhlmann.