Spielertrainer als Notlösung im Abstiegskampf?

Von Christian Lehmann

(29.05.13) Mit ihrer Erfahrung und ihrem Spielverständnis machen sie die fehlende Spritzigkeit oft mehr als wett und helfen ihren Teams in brenzligen Situationen immer wieder aus der Patsche: Das Modell Spielertrainer ist auch in der Kreisliga A Steinfurt etabliert. Ob Matthias Kappelhoff-Rickert bei Matellia Metelen, Björn Laurenz bei SuS Neuenkirchen II, Carlos Andrade beim FC Nordwalde, oder Stephan Sloot bei Portu Rheine. Sie alle standen in dieser Saison nicht nur an der Seitenlinie, sondern hielten auch auf dem Feld die Knochen für ihr Team hin.

Bemerkenswert: Bei der inzwischen abgestiegenen Arminen-Reserve aus Ochtup lief es plötzlich, nachdem Oldie Marko Bätker wieder auf dem Platz auf Torejagd ging. Doch auch er konnte den Fall in die B-Liga nicht verhindern. Zuletzt schnürte auch Serdar Hizlitürk für seinen SV Burgsteinfurt II im vorentscheidenden Spiel im Abstiegskampf gegen Vorwärts Wettringen II nach einer gefühlten Ewigkeit mal wieder die Schuhe.

Nienhaus vertraut seinen Jungs

Für Marco Nienhaus, in der Vorsaison noch Spielertrainer beim SV Wilmsberg II, kein Thema: "Nein, das kommt nicht infrage. Wir haben trotz der Ausfälle von Leistungsträgern wie David Pepping, Heiko Walters oder unserem Kapitän Sven Ochse immer noch genug Leute, zu denen ich Vertrauen habe. Das Problem ist, dass die in den letzten Spielen ein wenig durch hingen." Dennoch ist Nienhaus zuversichtlich, dass seine Mannschaft die Klasse hält: "Vielleicht reicht ja schon ein Punkt gegen Matellia Metelen am Sonntag", hofft der SVW II-Coach.

Und auch für SVB II-Trainer Hizlitürk soll das Spielertrainer-Intermezzo am vergangenen Spieltag ein Einzelfall bleiben: "Eigentlich hatte ich mir geschworen, dass ich das nicht mehr mache. Aber ich war der einzige noch zur Verfügung stehende Einwechselspieler, der auch offensiv spielen kann. Ich habe deswegen auch schon Ärger mit meiner Frau bekommen. Nur ein, zwei Mal joggen und beim Abschlussspiel mitkicken reicht außerdem einfach nicht, um die nötige Fitness mitzubringen."

Somit müssen die Stemmerter im Abstiegskampf auch ohne den Spieler Hizlitürk zusehen, dass sie die nötigen Punkte zum Klassenerhalt holen. Oder aber darauf hoffen, dass Germania Horstmar in der Bezirksliga bleibt...