"Habe kein Feuer mehr"

Von Alex Piccin

(13.04.15) Portu Rheine hat keinen Trainer mehr. Nach der schwachen Vorstellung des A-Liga-Schlusslichts trat Rainer Tenelsen von seinem Posten zurück. Bis Saisonende kümmert sich Joel Marinho um die Geschicke der Kicker von der Schleupe. "Dieser Auftritt hat den Ausschlag gegeben", sagte der nun Ex-Coach.

Das größte Problem sei die Einstellung seiner ehemaligen Schützlinge gewesen, berichtet Tenelsen: "Es sind viele Kleinigkeiten, die alle ineinandergreifen. Mit der Trainingsbeteiligung fing es an: Da wurden teilweise haarsträubende Begründungen geliefert, um Zuhause zu bleiben. Ich bin von der alten Schule und kenne so etwas nicht. Das machte irgendwann keinen Spaß mehr."

Er habe sich seit einigen Wochen mit der Entscheidung auseinandergesetzt: "In der Kabine waren viele überrascht und fanden die Entscheidung auch nicht toll. Aber der Schritt ist gut überlegt. Ich habe kein Feuer mehr, sehe mich nicht mehr in der Lage, jemanden zu motivieren. Es hat sich bei mir das Gefühl eingestellt, dass ich nicht mehr bis zur Mannschaft durchkomme. Nichtsdestotrotz ist Portu zu meiner zweiten Heimat geworden. Das war eine tolle und lehrreiche Zeit, besonders in der Zusammenarbeit mit Stephan Sloot."

Wie geht es weiter?

Für die unmittelbare Zukunft wird Joel Marinho die Verantwortung nun allein übernehmen. Stephan Sloot steht aus beruflichen und privaten Gründen nur noch sporadisch zur Verfügung, was aber keinen Bezug zum Rücktritt Tenelsens hat, betont Marinho. "Für mich war es etwas überraschend, dass der Rücktritt nach dem Spiel verkündet wurde. Rainers Entscheidung muss man aber respektieren und seine Beweggründe kann ich auch verstehen", so der Portugiese.

Im Trainerteam wird ihn Winterneuzugang Constantino Sampaio unterstützen. Die erste Aufgabe hat Marinho bereits ins Visier genommen: "Es geht jetzt vor allen Dingen darum, der Mannschaft die Angst zu nehmen und ihr wieder den Spaß am Fußball zurückzugeben. Es ist eine rein mentale Sache, die Qualität ist vorhanden. Wir müssen bei neun Punkten Rückstand und noch neun zu spielenden Partien realistisch bleiben, es müsste schon ein kleines Wunder geschehen. Aber unser Ziel wird es sein, nicht Letzter zu werden."