Hahn nimmt Beförderung im zweiten Anlauf an

von Alex Piccin

(15.12.17) "Warum so weit suchen, wenn das Gute liegt so nah?", fragte sich der Vorstand des 1. FC Nordwalde, als er sich mit der Trainerfrage der ersten Mannschaft befasst hat. Der erste Vorsitzende Heiner Brinkmann meldete am Vormittag Vollzug. Bernd Hahn übernimmt im Sommer für den scheidenden Matthias Kappelhoff. Dabei hatte der jetzige Coach der Reserve erst sogar abgelehnt.

In seinem siebten Jahr ist er für die Geschicke der Zweiten verantwortlich. Schon in den Anfangsjahren des Vereins war er Trainer der neugegründeten Mannschaft. Nordwalde ist mittlerweile zur zweiten Heimat geworden für den Burgsteinfurter. Zugegeben, die 20 Kilometer Entfernung sind schnell überbrückbar, doch der Wohlfühlfaktor bei den Blau-Weißen stimme einfach.

1a-Lösung

Hahn hatte Brinkmann signalisiert, dass er zu Saisonende bei der Zweiten seinen Hut nehmen würde. "Das ist nach so langer Zeit normal", sagt der Vorsitzende. Ab dem ersten Januar ist der 63-Jährige im Ruhestand. Eigentlich suchte er eine neue Herausforderung. Nachvollziehbar ist da irgendwo, dass Hahn bei der ersten Nachfrage Brinkmanns, ob er nicht die Erste coachen möchte, "spontan nein gesagt" hat. Brinkmann und Co. hatten sich mit verschiedenen Szenarien für die Zeit nach "Kappi" befasst. Dabei überwogen die Vorzüge Hahns, sie ließen nicht locker.

Im Sommer deutet sich beim FCN ein Umbruch an. Einige ältere Kicker spielen mit dem Gedanken, aufzuhören. Hahn habe bewiesen, dass er mit jungen Akteuren arbeiten und mit wenig Spielermaterial ein Team formen kann - Stichwort Abgabe an die erste Mannschaft. "Unser Sportliche Leiter Karl-Heinz Möllers hat ihm dann unsere Vorstellungen mitgeteilt. Bernd wusste nicht so recht, ob er der richtige sei, hat aber schnell das Vertrauen des gesamten Vorstands gespürt", führt Brinkmann aus. "Für mich ist er keine Notlösung, sondern eine 1a-Lösung. Bernd hat überragende Arbeit geleistet in der Zweiten." Gestern Abend wurden beide Mannschaften gleichzeitig informiert und nahmen die Entscheidung positiv auf.

Brinkmann verspricht sich dadurch, dass die Kaderplanung jetzt schnell abgewickelt werden kann: "Vielleicht machen die Älteren dann ja doch noch ein Jahr weiter." Für die Reserve hat er einige Kandidaten im Blick, genau wie für den vakanten Co-Trainer-Posten, da auch Daniel Pliete aufhört.