Abschottung beim FSV Ochtrup?
von Christian Lehmann
(18.07.18) Vorbereitungsspiele ausschließlich im Fußballkreis Ahaus-Coesfeld, keine Eintragungen von Spielernamen im Portal fussball.de? Verschwörungstheoretiker könnten auf die Idee kommen, der FSV Ochtrup schotte sich in der Vorbereitung auf die erste Saison unter neuem Namen ab, um den Gegnern ein Schnippchen zu schlagen. Dem ist nicht so, wie Trainer Frank Averesch versichert.
"Nein, nein", erklärt der Übungsleiter. "Durch die Neugründung bzw. Umbenennung des Vereins sind alle Pässe nach Duisburg gegangen. Wir mussten die Spielberichte handschriftlich ausfüllen. Zum Wochenende hin wird wieder alles normal sein." Auch die Auswahl der Testspielgegner ist aufgrund der Herkunft des Coaches aus Coesfeld nachvollziehbar. Ochtrup testete bereits gegen A-Liga-Aufsteiger SG Gronau (6:1) und Bezirksliga-Absteiger SuS Stadtlohn II (3:1), bis zum Saisonstart stehen noch Auswärtsspiele bei der Zweiten (21. Juli) und Ersten (26. Juli) der SG Coesfeld 06, beim VfL Billerbeck (27. Juli) sowie bei SuS Legden (31. Juli) auf dem Plan. Zudem muss die Averesch-Elf im Pokal nach Lau-Brechte (29. Juli).
Viel zu organisieren
Besonders in der Vorbereitung auf die Saison fällt auf, mit wie viel Arbeit die Neugründung des Fußball-Vereins verbunden ist. "Es ist schon ein riesen Aufwand, den unser neuer Vorstand da betreiben muss. Ein großes Kompliment, die arbeiten auf Hochtouren", lobt Averesch, der sich und sein komplett in neuen Vereinsfarben eingekleidetes Team gut gerüstet sieht. "Die Unterstützung für die erste Mannschaft ist da!"
Das soll auch so sein, denn die Mannschaft hat sich einiges vorgenommen. In der vergangenen Woche hatte Averesch mit Ausnahme der Langzeitverletzten Felix Fiedler (Hüft-OP) und Steffen Beckmann (Kreuzbandriss) einen proppevollen Kader am Start und trainierte entsprechend fast jeden Tag. Mit Beginn der Sommerferien dünnt das Ganze nun ein wenig aus, auch, weil ein Teil der Truppe sich am Wochenende das "Parookaville"-Festival gönnt. "Die, die jetzt lange weg sind, werden wohl zu Saisonbeginn zurückstecken müssen", macht der Trainer deutlich.
Neuzugänge zeigen sich
Von den Neuzugängen wusste bisher vor allem Marcel Strübig (Eintracht Coesfeld) zu überzeugen. Im zentralen Mittelfeld passt die Abstimmung mit Janik Hannekotte bereits jetzt, zudem beeindruckten die Abschlüsse des Neuzugangs aus der zweiten Reihe. Martin Ahlers (SW Havixbeck) konnte bisher nur zweimal trainieren, weil er Spätschicht hatte. Die Leistung in seinem ersten Spiel in Stadtlohn war jedoch vielversprechend. Lukas Höseler bestritt das volle Pensum, klagt nun allerdings über leichte Oberschenkelprobleme. Im Tor werden sich Trainersohn Jonas Averesch und Robin Neumann einen offenen Zweikampf liefern. Seinen Filius bevorzugen will der Coach nicht. "Es ist schwer, da eine Entscheidung zu treffen. Möglich ist auch, dass beide sich in den ersten Saisonspielen abwechseln."
Wechseln möchte Averesch auch immer mal wieder sein Spielsystem. Und er möchte, dass seine Jungs ohne große Schwierigkeiten von 4-2-3-1 auf 4-4-2 oder zum 3-5-2 switchen können. Hierzu unterbricht er immer mal wieder die Übungen, erklärt, korrigiert. "Es müssen sich Automatismen einspielen."
Alles ist darauf ausgerichtet, in der kommenden Saison erfolgreicher zu sein als in der abgelaufenen. Das heißt: Platz fünf sollte es schon sein. Von einer Rückkehr in die Bezirksliga träumen sie in der Vechtegemeinde (noch) nicht. "Wir haben ein Hammer-Auftakt-Programm mit Borussia Emsdetten II und Grün-Weiß Rheine. Die Liga ist stärker geworden. Ich bin mir sicher, es wird ein ganz schweres Jahr für fast alle Mannschaften", so Averesch.