Suchbegriff:
  • KL A
  • Spielplan
  • Tabelle
Hände in die Tasche und zur Untätigkeit verdammt: Patrick Niemeyer ist nicht mehr Trainer von Grün-Weiß Rheine.

Niemeyer muss den Hut nehmen


von Alex Piccin

(18.09.18) Es ging plötzlich alles ganz schnell. Grün-Weiß Rheine hat sich mit sofortiger Wirkung von seinem Trainer Patrick Niemeyer getrennt. Der Vizemeister steht mit nur einem Punkt aus sechs Spielen am Tabellenende. Die Vereinsverantwortlichen sahen sich gezwungen, schnellstmöglich zu handeln. Sportleiter Philipp Hermeler informierte Niemeyer am Montagabend über die Entscheidung. Für den Ex-Trainer von SuS Neuenkirchen III und SW Weiner ist es der Öffnet externen Link in neuem Fensterzweite Rauswurf in einem halben Jahr.

"Jeder kann eins und eins zusammenzählen. Wir hinken als Vizemeister unseren Ansprüchen hinterher", begründete Hermeler diese. Die Öffnet internen Link im aktuellen FensterPartie gegen Skiclub Rheine verkam damit bereits zum Schicksalsspiel. Irgendwie hatte Niemeyer mit so einer Wendung bereits "ein bisschen gerechnet. Aber nicht so früh." Tatsächlich hatten sich Hermeler und Co. bereits vor einer Woche mit dem aktuellen Szenario befasst, ihrem Coach gegenüber die Frist aber noch um eine Woche verlängert. 

Schwächstes Glied in der Kette

Rückblickend auf die gesamte Vorgeschichte, die sich seit der Vorbereitung angestaut hat und mit in die Saison genommen wurde, empfand Niemeyer den Rauswurf nicht gerade als gerecht. "Alle haben es sich anders vorgestellt. Verein, Spieler und Trainerteam sind aber an der Situation gleich beteiligt. Ich kann mir ankreiden lassen, die Jungs nicht ausreichend motiviert bekommen zu haben. Doch es waren viele kleine Faktoren, die zu der aktuellen Situation geführt haben", sagt Niemeyer im Gespräch mit der Heimspiel-online-Redaktion. Dass die Gründe mannigfaltig sind, bestätigte auch Hermeler: "Die schnellste Veränderung, die man herbeiführen kann, ist aber eben der Trainerwechsel." 

Zunächst nannte Niemeyer eine Tatsache, mit der Grün-Weiß kreisweit nicht alleine da steht: Personalsorgen. Mit einem 23 Mann starken Kader wollten die Schotthocker in die Saison gehen. Kurzfristig zogen drei Spieler ihre Zusage zurück, unter anderem Michael Focks, der zurück zu Alemannia Salzbergen gewechselt ist. Der Sommerfahrplan wurde von Urlaubsplanungen torpediert. So sei die Offensivabteilung vier Wochen ohne Training gewesen, entsprechend fehle die Eingespieltheit. Vom angedachten 4-3-3-System ist Niemeyer in Absprache mit den Älteren aus der Mannschaft auf das konsolidierte 4-2-3-1 zurückgerudert. Dafür hätte er das aus diversen Gründen nicht vorhandene Spielermaterial benötigt.

Einstellungssache und leichte Fehler

Bei einem zwickte das Knie, bei dem anderen der Rücken. So hat Dennis Hoffmann einen Bandscheibenvorfall erlitten und fällt wohl längerfristig aus. Reservisten oder Spieler aus der Reserve - die in der Kreisliga B1 das Tabellenende ziert - seien noch nicht so weit, in der A-Liga zu bestehen. Niemeyer erinnert sich aber auch an gute Spiele seiner Ex-Elf, wie im Kreispokal gegen den SV Burgsteinfurt oder in der Liga gegen Borussia Emsdetten. Gegen den Skiclub hätten krasse individuelle Fehler das mühsam aufgebaute mit dem Hintern wieder eingerissen. "Da kann der Trainer auch nicht viel für", so Niemeyer.

Ihn hat die laxe Einstellung gestört, die Teile der Truppe an den Tag gelegt habe: "Im vergangenen Jahr ist Grün-Weiß Zweiter geworden. Da wurde über dem Limit gespielt. Manche haben gedacht, es läuft dann von alleine." Auch dass wiederholt private Veranstaltungen vor dem Wohl der Mannschaft gestellt wurden, stieß ihm bitter auf. An den Verein gerichtet kritisiert er, dass die Suche nach einem Co-Trainer lange gedauert habe. Es ist dann Alex Rimke geworden, im Vorjahr noch Betreuer. "Er macht seine Sache gut. Doch mit seinen 24 Jahren fehlt ihm das Standing in der Mannschaft, in der er auch ein paar Freunde hat. Das macht es nicht leichter", sagt Niemeyer.

Interimslösung

Der jetzt Ex-Trainer der Schotthocker hat für die eigene fußballerische Zukunft noch keine Pläne geschmiedet. Zu frisch sei noch die Angelegenheit. Sicher ist aber, dass er bis zum Winter keinen Trainerjob übernimmt: "Danach werden wir mal sehen. Ich könnte mal wieder beim Training der Alten Herren von SuS Neuenkirchen mitmachen." 

Diese Trainingswoche werden Hermeler und Patrick Düvel gemeinsam gestalten. Auch beim Kellerduell am Sonntag bei Matellia Metelen steht das Duo an der Seitenlinie. "Patrick ist ein alter Weggefährte von mir", sagt Hermeler. Sie haben unter anderem in der Bezirksliga zusammen für Grün-Weiß gespielt. Eine Dauerlösung wird dies nicht sein, da Düvel im Schichtdienst tätig ist, zwei kleine Kinder hat und demnach nicht regelmäßig die Zeit für das Training aufbringen kann. Die fixe Nachfolge soll aber schnellstmöglich gefunden und bekanntgegeben werden. 

GWs Sportlicher Leiter Philipp Hermeler wird die Mannschaft interimsmäßig betreuen.

Weitere Themen



Top-Klicker der letzten 7 Tage
1 Kreisliga A ST: Germania Hauenhorst holt sich Alex Bügener vom FCE
» [mehr...] (1.049 Klicks)
2 Querpass: Kreistag erstmals in Mesum
» [mehr...] (411 Klicks)
3 Kreisliga B1 ST: Quickies - der 24. Spieltag
» [mehr...] (347 Klicks)
4 Kreisliga A ST: TuS St. Arnold holt Krzesinski und Simon aus Hauenhorst
» [mehr...] (326 Klicks)
5 Kreisliga A Steinfurt: Anschwitzen, 25. Spieltag
» [mehr...] (299 Klicks)

» Mehr Top-Klicker

Kreisliga A Münsterland

Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 24    104:19 65  
2    Germ. Hauenhorst 24    78:25 63  
3    SG Sendenhorst 24    72:20 62  
4    VfB Alstätte 24    64:19 62  
5    FC Nordwalde 23    72:22 58  

» Zur kompletten Tabelle