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Das Vereinsemblem täuscht: Mittlerweile trägt Steffen Molitor eine Kluft in Grün und Weiß. Über die Liga ist er zwar "noch nicht so im Bilde", angeschwitzt hat er trotzdem mit uns.

Molitor mag die Mentalität


von Stephan Meyer

(17.10.18) Ziemlich genau zwei Wochen ist es her, dass Steffen Molitor das Traineramt bei Schlusslicht Grün-Weiß Rheine übernahm. Zwei Wochen, in denen er versucht hat, an vielen Stellschräubchen zu drehen. Die Bilanz nach zwei Spielen: Ein Sieg und eine Niederlage.

Eigentlich wollte Molitor sich eine längere Auszeit vom Trainerjob gönnen als er im Sommer nach sechs intensiven Jahren auf Leistungsniveau Abschied vom FCE Rheine nahm: „Ich habe die Zeit seit Ende Juni sehr genossen. Der Abstand war wichtig und hat gut getan.“ Molitor hätte wahrlich kein Problem damit gehabt, noch länger frei vom Fußball zu haben: „Ich hatte nicht vor, etwas zu machen.“ Dann kam die Anfrage von Grün-Weiß-Sportleiter Philipp Hermeler und da Molitor nun einmal ist wie er ist, war er bereit sich das Ganze zumindest anzuhören. Direkt merkte Molitor, dass das Bemühen Hermelers wuchtig war und die Schotthocker ihn unbedingt wollten. Und Molitor liebt die Herausforderung, den Reiz: „Auf Platz 13 oder 14 hätte ich vermutlich nicht übernommen.“

Keine Kritik am Vorgänger

Als Molitor übernahm, hatte der Vizemeister der Vorsaison aus acht Spielen vier Punkte geholt und die Rote Laterne übernommen. Der kurzfristige Auftrag war also klar: Bis zum Winter möglichst viele Punkte einfahren. Das Bild, was Molitor sich in den ersten Tagen machte, war kein gutes: „Im Sommer wurde geschludert“, die körperliche Verfassung der von Verletzungen geplagten Truppe sei nicht so gewesen, wie sie sein müsse. Als Beweis dafür diente auch direkt die 1:2-Pleite beim FCE, wo Grün-Weiß in den Schlussminuten eine Führung aus der Hand gab. „Woran es liegt, weiß ich aber nicht“, will Molitor das ausdrücklich nicht als Kritik an seinem Vorgänger Patrick Niemeyer verstanden wissen.

Nun steigere sich die Beteiligung an den Trainingseinheiten stetig, wo Molitor den Schwerpunkt zunächst auf die defensive Stabilität richtet - neben vielen Einzelgesprächen und dem Kennenlernen versteht sich. „Leider müssen wir auch immer wieder Intervallläufe einschieben und das kostet Zeit. Aber es geht in die richtige Richtung“, ist der Coach zufrieden mit dem Bisherigen.„Das Engagement der Jungs im Training stimmt absolut.“

Die Ernte wird langsam eingefahren

Die ersten Früchte sind bereits eingefahren. Am Sonntag drehte Rheine einen 1:2-Pausenrückstand in Unterzahl gegen Neuenkirchen und fuhr den zweiten Saisondreier ein. Molitor war selbst überrascht: „In der Halbzeit habe ich nicht daran gelaubt. Das spricht für die Mentalität.“ Zwar sei Neuenkirchen fußballerisch klar besser gewesen, „aber das ist heute nicht das Wichtigste im Fußball“, weiß Molitor, worauf es ankommt.

Auf ein festes System will sich Molitor indes nicht festlegen. Gegen den FCE agierte seine Truppe im 3-4-3, gegen Neuenkirchen begann sie im 5-3-2, in Unterzahl ließ Molitor dann 4-3-2 spielen. Variabel soll die Mannschaft sein um auf verschiedenste Situationen reagieren zu können. So schiebt Molitor auch immer wieder Taktikschulungen ein. Am Ende zählen dann - wie immer im Fußball - die Punkte. Bis zum Winter sollen noch einige auf das Grün-Weiße Konto fließen. Dann können sich Molitor und Co. neuen Stellschräubchen widmen.

Bereits am Samstag spielt GW bei Germania Hauenhorst. Die Rheiner Kirmes splittet den elften Spieltag in insgesamt drei Teile. Schon morgen Abend empfängt der FCE die Metelener Matellia und ebenfalls Samstag messen sich Nordwalde und Borussia Emsdetten sowie Neuenkirchen und der Skiclub. Steffen Molitor wagt das Tippduell, auch wenn er über die Liga „noch gar nicht so im Bilde ist“.


FCE Rheine II - Matellia Metelen (Do., 19 Uhr)
Nach einem kleinen Zwischentief mit vier Pleiten in Serie hat der FCE wieder in die Erfolgsspur gefunden. Zwei Derby-Siege in Folge gab's zuletzt gegen die Kellerkinder Grün-Weiß und Skiclub. Beim Club gab's „nur“ ein 2:0. Die Kiste war aber klarer, als sich das Ergebnis liest, nur überbot sich Johann Benners Truppe im Auslassen von Torchancen. Bei der Matellia war nicht viel los Sonntag beim torlosen Remis gegen Borghorst. Gerade offensiv blieb Bertino Nacars Team vieles schuldig und erzeugte kaum Gefahr. Nacar hätte sich am liebsten für die Leistung entschuldigt.
Heimspiel-Tipp: Der FCE zeigt sich vor der Kiste konsequenter - 4:2.
Molitor: 3:1.

1. FC Nordwalde - Borussia Emsdetten II (Sa., 15  Uhr)
Also eines dürfte sicher sein: Acht Tore wird Nordwalde gegen den Tabellenführer nicht schießen. Aber in offensiver Topform ist der FCN allemal. 16 Hütten aus den letzten beiden Spielen sprechen für sich und lassen Bernd Hahns Fußball-Herz lachen. Klar ist aber auch: Der beste Angriff der Liga steht „nur“auf Rang acht. Zu unverhältnismäßig verteilt Hahns Team die Tore. Emsdetten gönnt sich weiter den Platz an der Sonne. Mit dem 2:2 gegen die punktgleichen Germanen aus Hauenhorst konnten Andre Wöstemeyer und Co. gut leben - auch wenn sie eine 2:0-Führung aus der Hand gaben. Wartet nun mit dem FCN ein kleiner Angstgegner? Gemäß dem Portal fussball.de verlor Emsdetten die letzten acht Duelle gegen Nordwalde.
Heimspiel-Tipp: Der FCN hat sein Pulver vorerst verschossen: 0:3.
Molitor: 0:2.

Germania Hauenhorst - GW Rheine (Sa., 15 Uhr)
Einen hohen Aufwand betrieb Hauenhorst beim 2:2 in Emsdetten, verdiente sich so nach Rückstand den einen Zähler und führt das Klassement weiter zusammen mit den Borussen an. Da Neuenkirchen Sonntag verlor, sind beide schon vier Punkte enteilt. Aber Markus Heckmanns Truppe sollte gewarnt sein, da Neuenkirchen trotz zweimaliger Führung und in Überzahl gegen den kommenden Gegner verlor. Im Schotthock haben sie nach dem Zeichen an den Rest der Liga Blut geleckt. Die ersten Schrauben hat Steffen Molitor erfolgreich verstellt. Hauenhorst schätzt er „mit vielen gut geschulten Leuten“ ähnlich ein wie Neuenkirchen. Aber bei Grün-Weiß dürfte jeder gemerkt haben, was mit Mentalität möglich ist.
Heimspiel-Tipp: Grün-Weiß gleicht kurz vor Schluss aus - 1:1.
Molitor: 1:1.


SuS Neuenkirchen II - Skiclub Rheine (Sa., 17 Uhr)
Andre Haarmann sah am Sonntag die schwächste Saisonleistung seines Teams. Trotz Überzahl verspielte der SuS eine Führung beim Tabellenletzten und verlor. Haarmann machte ein Einstellungsproblem aus: „Nur zwei bis drei Spieler hatten ansatzweise Normalform.“ Entsprechend haben seine Spieler Samstag etwas wiedergutzumachen. Die Spitze ist durch die Pleite auf vier Punkte enteilt. Der Skiclub verlor das Spiel gegen den FCE in der ersten halben Stunde, verpennte die Phase total, was Coach Thomas Sandmann extrem sauer werden ließ. Am Haarweg haben die Clubberer nichts zu verlieren und können im ersten Spiel nach Bekanntgabe von Sandmanns Abschied zum Saisonende eigentlich nur überraschen.
Heimspiel-Tipp: Die Überraschung bleibt aus - 4:1.
Molitor: 4:0.

SV Emsdetten 05 II - Preußen Borghorst (So., 13 Uhr)
Eigentlich war Klaus Frank einverstanden mit dem, was sein Team am Samstag in Laer bot. Nur die Belohnung in Form von Punkten blieb aus, in der Schlussphase traf Laer zum 1:0-Sieg. Frank sah aber das Positive: „Wir sind auf dem richtigen Weg, gerade was die defensive Stabilität angeht. Die Jungs begreifen es immer mehr.“ Auch bei Gegner Borghorst suchte Co Michael Straube nach dem 0:0 in Metelen die postitiven Dinge, denn zuvor kassierte sein Team fünf Pleiten: „Das war ein Schritt in die richtige Richtung, woran es anzuknüpfen gilt.“ Vergangene Saison endeten beide Duelle Remis.
Heimspiel-Tipp: Ein Remis gibts auch diesmal - 0:0.
Molitor: 1:1.


TuS Laer 08 - Amisia Rheine (So., 15 Uhr)
Ron Konermann sieht seinen TuS immer besser werdend, da dieser nun auch enge Spiele am Ende gewinnen kann. So geschehen beim 1:0 über Nullfünf mit dem Siegtor in Minute 78. „Zu Beginn der Saison hätten wir so ein Spiel wahrscheinlich noch nicht gewonnen“, sieht Konermann seine Truppe gefestigter. Und mit richtig Selbstvertrauen ist sie nach fünf Pflichtspielsiegen auch ausgestattet. Amisia scheint sich nach dem Bezirksliga-Abstieg im Mittelfeld der Tabelle einzupendeln, die Saisonbilanz ist nach starkem Start mittlerweile relativ ausgeglichen. Von den vergangenen fünf Partien gewann Rheine nur eines. Zuletzt verdaddelte Thorsten Schmidts Team in der Schlussphase ein 2:1 gegen Leer und verlor am Ende. Nach seiner Gelb-Roten Karte fehlt am Sonntag Fabian Unewisse.
Heimspiel-Tipp: Laer baut die Siegesserie aus, wenn auch nur knapp - 3:2.
Molitor: 2:1.


Westfalia Leer - FSV Ochtrup (So., 15 Uhr)
Richtig gute Laune herrschte im Leerer Lager am Sonntag. Dank Doppelpacker Jannik Arning drehten Thomas Overeschs Mannen in der Schlussphase die Partie an der Rheiner Emsaue. Mit aktuell zwölf Zählern ist die Westfalia Neunter, der Blick geht aber weiter nach unten. Ochtrup hat mit dem 2:0 gegen Rodde nach drei Pleiten wieder einen Liga-Sieg eingefahren, diesen aber mit zwei Verletzten bei ohnehin schon zahlreichen Ausfällen teuer bezahlen müssen. Bei Mohammed Sylla besteht der Verdacht auf Achillessehnenriss. Trainer Frank Averesch zeigt sich mit einer klaren Ansage dennoch kämpferisch: „Wir haben einen breiten Kader.“
Heimspiel-Tipp: Ochtrup kontert die Hausherren am Ende aus - 1:3.
Molitor: 0:2.

Eintracht Rodde - SV Langenhorst-Welbergen (So., 15 Uhr)
Vor dem Aufsteiger-Duell zeigt die Formkurve beider Teams aktuell nach unten. Rodde wartet seit vier Spielen, Langenhorst seit drei Partien auf einen Punktgewinn. Bei Rodde hat Trainer Meik Edelbusch „Angst vor der eigenen Courage“ ausgemacht, die gar nicht nötig sei. In Ochtrup war sein Team am Ende im wahrsten Sinne des Wortes chancenlos, brachte nach vorne nichts Gefährliches zustande. „Das reicht auf dem Niveau nicht“, hat Edelbusch erkannt. Und „ich hoffe, dass wir nun nicht auch Aufbaugegner für Langenhorst sind.“ Im heimischen Stadion erlebte Langenhorst Sonntag ein deftiges Debakel, ging erstmals in dieser Saison so richtig baden. 1:8 hieß es nach 90 Minuten gegen Nordwalde. Acht Ausfälle konnte das Team nicht auffangen und ging von Beginn an unter. Wie Betreuer Sven Murawski weiß, müssen in Rodde wieder Punkte her. Woher er den Optimismus aber nehmen soll, wusste er am Sonntag noch nicht. Immerhin kehren die drei Stammtisch-Fahrer Sonntag in den Kader zurück.
Heimspiel-Tipp: Ein später Holtmann-Treffer entscheidet - 0:1.
Molitor: 2:0.



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Kreisliga A Münsterland

Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 24    104:19 65  
2    Germ. Hauenhorst 24    78:25 63  
3    SG Sendenhorst 24    72:20 62  
4    VfB Alstätte 24    64:19 62  
5    FC Nordwalde 23    72:22 58  

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