Sieg des Willens - GW atmet auf

Von Stephan Meyer

(30.09.18) Es waren Freude und Erleichterung pur, die Spielern, Trainerteam und Verantwortlichen von Grün-Weiß Rheine am heutigen Sonntag gegen 16:50 Uhr im Gesicht abzulesen waren. Soeben hatten die Schotthocker gegen Preußen Borghorst mit 4:3 (2:3) gewonnen und so im heimischen Auto-Deters-Stadion den lang ersehnten, ersten Saisonsieg eingefahren. Entsprechend fiel auch bei Interimstrainer und Sportleiter Philipp Hermeler Einiges an Last ab: „Auch wenn es spielerisch nicht viel war, war das heute ein Sieg des Willens.“

Ein Sieg des Willens, weil Grün-Weiß früh 0:2 und zur Halbzeit 2:3 hinten lag. Für die Gäste aus Borghorst begann die Partie, wie man es sich besser nicht hätte ausmalen können. Acht Minuten waren absolviert, der von Dirk Altkrüger gecoachte SCP lag 2:0 vorne. Zunächst legte Tom Rausch von der rechten Seite zurück auf Daniel Schulze Brock, der aus acht Metern vollenden durfte. Dann liefen Schulze Brock und Malek Mallaamine allein auf Rheines Schnapper Stefan Bohne zu - Mallaamine vollendete letztlich zum 0:2. Alle Vorgaben bei den Hausherren waren entsprechend über den Haufen geworfen. Rheine musste offensiver werden - und das gelang. Die Gäste hingegen „schalteten plötzlich ein paar Gänge zurück und bauten Böcke“, wie Co-Trainer Michael Straube mitansehen musste. Zehn Minuten nach dem 0:2 hatte Rheine den Gleichstand wieder hergestellt. Steffen Schmidt köpfte eine Ecke von Ralf Stöber am kurzen Pfosten ins Tor (14.), Sedat Yildiz legte kurz darauf nach einem Konter das 2:2 nach. Dass sein Team trotz Führung in einen Konter lief, fand Straube bezeichnend. Borghorst war zum Ende des ersten Durchgangs dann wieder besser drin, verpasste aber erstmal die erneute Führung. Rausch und Mellaamine scheiterten jeweils freistehend an Stefan Bohne. Besser machte es Hendrik Berning zwei Minuten vor dem Pausenpfiff. Nach einer Standardsituation stocherte er das Leder zum 2:3-Pausenstand über die Linie.

Im zweiten Durchgang gab der größere Wille auf Seiten der Gastgeber schließlich den Ausschlag. Mit einem Doppelpack drehte Thomas Ottenhues in den Minuten 57 und 74 die Partie. Beim Stand von 3:3 konnte sich Grün-Weiß es sich sogar erlauben, einen Elfmeter zu verschießen. Preußen-Hüter Niclas Kock hatte zuvor Dennis Gottschlich von den Beinen geholt und dann den selbst verursachten Strafstoß von Steffen Schmidt entschärfen können. Michael Straube war in dem Moment noch guter Dinge: „Da dachte ich, wir hätten das Momentum auf unserer Seite - mitnichten...“ Die größte Chance zum Ausgleich hatte Rene Weiermann noch per Kopf, weitere Angriffe der Gäste wurden zu planlos zuende gespielt. GW Rheine durfte somit einen nicht unverdienten Sieg bejubeln. Straube: „Sie haben alles reingeworfen. Das muss man anerkennen.“

GW Rheine - Preußen Borghorst 4:3 (2:3)
0:1 Schulze Brock (7.), 0:2 Mallaamine (8.),
1:2 Schmidt (14.), 2:2 Yildiz (18.),
2:3 Berning (43.), 3:3 Ottenhues (57.)
4:3 Ottenhues (74.).
Bes. Vorkommnis: Borghorsts Kock pariert FE von Schmidt (68.)
Gelb-Rote Karte: Rheines Rudsinski (90.+3).