Ochtruper Eiseskälte siegt bei rackernden Preußen
von Fabian Renger
(15.09.19) Was Preußen Borghorst kann, blitzte nach einer Viertelstunde Spielzeit auf. Arthur Kutzmann vom FSV Ochtrup verliert da die Kugel im Mittelfeld und dann geht es rasend schnell. Julian Theune geht über die linke Seite ab wie Schmitz Katze und legt die Murmel wunderbar quer an den zweiten Pfosten. Sebastian Wehrmann kann den Ball dort eigentlich auch mit verbundenen Augen reinmachen. Doch er schiebt das Leder am Kasten vorbei. Und so unterlag Borghorst den Ochtrupern mit 1:3 (0:1). Weil die Gäste vorne eben eiskalt unterwegs waren.
"Uns fehlt ein bisschen das Glück vor dem Tor", machte auch Florian Gerke, Coach der Preußen, nach dem Schlusspfiff den entscheidenden Unterschied aus. "Es ist ärgerlich, dass wir uns für den Einsatz nicht belohnen." Der Einsatz stimmte bei den Gastgebern, zweifelsohne. Einen heißen Tanz versprachen die Borghorster den Gästen im Vorfeld der Begegnung. Und an diese Marschroute hielten sich die Preußen.
Sie ackerten gegen den Ball, machten hinten ordentlich organisiert alles dicht, was ging. Ochtrup kam mehr über den gepflegten Ball, fand aber selten eine Lücke. Lukas Höseler probierte es per Kopf (12.), ansonsten kam der FSV, durchaus dominant auftretend, selten zu einer gefährlichen Möglichkeit.
So mussten die Gäste schließlich auch mal langes Holz auspacken. Doch das war in diesem Fall Edelholz. Der lange Ball vom Kapitano Janik Hannekotte kam genau über Borghorsts Kette zu Mohammed Sylla, der mühelos vollstreckte - 0:1 (31.). Hannekotte ging sowieso mit gutem Beispiel voran. Sein Auftritt war eines Kapitäns definitiv würdig. "Das war ein ordentliches Spiel von Janik", meinte auch dessen Trainer Frank Averesch anerkennend.
Zur Halbzeit wechselten die Gastgeber. Jonas Baumann und Nils Uphoff brachten Schwung in die Kiste. Borghorst wollte nun noch mehr, Ochtrup hatte etwas Mühe. Averesch legte den Finger in die Wunde:"Kampf um die Spitze sieht anders aus. Bei den Temperaturen muss man sich auch ein bisschen quälen, das hat mir bei dem einen oder anderen heute gefehlt."
Esprit ohne Ertrag
Nun denn: Trotzdem legten seine Jungs nach. Borghorsts neuerlicher Esprit verpuffte nämlich ohne den erwünschten Ertrag und die Ochtruper benötigten eben nicht ganz so viele Möglichkeiten. Simon Lovermann netzte nach feinem Chipball von Pawel Ozog zum 2:0 ein (66.), Sylla machte den Deckel drauf (76.). Es war den Borghorstern allerdings hoch anzurechnen, wie sie weiter rackerten.
Kurz vor Toreschluss belohnten sie sich dann doch noch. Tobias Mader traf vom Elfmeterpunkt (87.), Malek Mallaamine war gefoult worden. "Jetzt müssen wir die Köpfe aufrichten und weitermachen", schloss Gerke.
Preußen Borghorst - FSV Ochtrup 1:3 (0:1)
0:1 Sylla (31.), 0:2 Lovermann (66.)
0:3 Sylla (76.), 1:3 Mader (87./FE)