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Kreisliga A Steinfurt

Für Andre Wöstemeyer beginnt nach über drei Jahrzehnten am Teekotten ein neues Kapitel.

Blau-Weiß steht ihm gut


von Christian Lehmann

(16.07.20) Einen nicht unbeträchtlichen Teil seiner nunmehr 41 Lebensjahre hat Andre Wöstemeyer am Teekotten verbracht. Als Stürmer erarbeitete er sich bei diversen Seniorenteams bei Borussia Emsdetten bereits ein hohes Ansehen, spätestens nach dem Aufstieg in die Kreisliga A mit der Reserve 2016 besitzt er auch als Trainer Legenden-Status im Walter Steinkühler-Stadion. Wie fühlt es sich an, nach so langer Zeit Abschied zu nehmen und einen kompletten Neuanfang bei einem anderen Klub zu wagen? Dies und vieles mehr hat uns "Wöste" im Interview erzählt.

 

Hallo Wöste! Hast Du dich von deiner alten Mannschaft schon gebührlich verabschieden können? Aufgrund der Corona-Einschränkungen fällt die ganz große Sause ja vermutlich flach...

Wöstemeyer: Ja, das ist sehr schade und auch ein bisschen traurig. Der Verein wollte unseren Frauen-Coach Stephan Claßen und mich eigentlich noch verabschieden, aber das hat bisher nicht geklappt. Wir werden uns am Samstag treffen und mit der Mannschaft eine kleine Feier machen. Für mich ist dann das Kapitel Senioren bei Borussia beendet, bei den Junioren trainiere ich ja noch ein bisschen meinen neunjährigen Sohn. Nun steht aber Nordwalde voll im Fokus.

 

Hast Du als BVB-Fan die blau-weiße FCN-Kluft schon anprobiert?

Wöstemeyer: Ja, ich bin schon komplett ausgerüstet worden. Meine Frau sagt, blau-weiß steht mir verdammt gut. Die ist aber auch Schalke-Fan (lacht). Ich sage ganz ehrlich, das ist schon ungewohnt. Bei Borussia habe ich immer rot getragen, zum Joggen habe ich vor Kurzem mal ein blaues Nordwalde-Shirt angezogen. Das ist schon etwas anderes. Aber ich werde mich dran gewöhnen...

 

Du hast knapp 35 Jahre als Spieler und Trainer bei Borussia Emsdetten verbracht. Wie ist es, jetzt zu einem anderen Verein zu gehen? Fühlt es sich so an, als würde man nach vielen Jahren die Ehefrau verlassen...?

Wöstemeyer (lacht): Ach, ich weiß nicht. Ich habe ja auch schon mal ein Jahr bei Amisia Rheine gespielt. Wenn man bei dem Bild bleiben will, kann also sagen, dass ich schon mal fremd gegangen bin (lacht). Dort hat's mir gut gefallen, trotzdem bin ich wieder zurück gekommen. Jetzt ist das aber etwas anderes. Ich hätte so oder so aufgehört bei Borussia. Das wollte ich ein Jahr zuvor schon. Mit einigen Jungs, zum Beispiel Bene Herting oder Justus Schoppe, habe ich ja selbst noch zusammen gespielt. Da sind gute Freundschaften entstanden. Wir hatten viele schöne Jahre, aber das war jetzt der richtige Zeitpunkt, um aufzuhören.

 

Dein Nachfolger wird Steffen Molitor. Eine gute Entscheidung?

Wöstemeyer: Ja. Er ist ein ganz anderer Trainertyp als ich, aber er wird der Mannschaft wohl Feuer unterm Hintern machen. Die Jungs müssen nach so vielen Jahren einfach auch mal was Neues sehen.

 

Was wird beim 1. FC Nordwalde anders sein als in Detten?

Wöstemeyer: Das Umfeld um die erste Mannschaft natürlich. Ich merke das jetzt schon, wenn es zum Beispiel um das Thema Ausrüstung geht. Man muss einfach nicht hinter allem hinterher rennen. Bei Borussia habe ich bei den Spielen ja zum Teil sogar die Fahne gehalten am Rand. Jetzt kann ich mich viel mehr auf die fußballerischen Dinge konzentrieren.

 

Hast Du mit der neuen Mannschaft bereits trainiert?

Wöstemeyer: Wir haben zwei-, dreimal ganz locker gekickt. Da habe ich selber mitgespielt, einfach, um mal zu gucken, wie die Jungs so ticken. Ein bisschen Vier gegen zwei, ein bisschen Spaß - einfach, um nicht bei Null anzufangen. Menschlich ist alles tiptop, jetzt wollen wir fußballerisch noch ein Stückchen weiter vorankommen.

 

Wirst Du im taktischen Bereich Änderungen vornehmen und das Spielsystem ändern?

Wöstemeyer: Die Mannschaft hat meist im 4-2-3-1 gespielt. Das System finde ich gut, das werden wir auch beibehalten. Die Dreierkette, die bei uns in Emsdetten Jens Niethmann mit eingeführt hat, gefällt mir aber auch sehr gut. Damit standen wir sehr kompakt, waren sehr flexibel in der Spieleröffnung und haben nur wenig Gegentore kassiert. Die Jungs haben den Eindruck vermittelt, dass sie auch bereit sind, etwas Neues zu probieren. Das werden wir auf jeden Fall auch ausprobieren. Mit Spielern wie zum Beispiel Carlo Grimme, Felix Holz, Simon Markfort oder auch einigen anderen haben wir auch gute Jungs, mit denen man das spielen kann. Ich könnte mir vorstellen, dass auch ein 3-5-2 gut zur Mannschaft passt.

 

Kannst Du schon eine zentrale Achse oder wichtige Führungsspieler benennen? Wo siehst Du Stärken, wo Schwächen der Mannschaft?

Wöstemeyer: So tief bin ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht drin. Mit Max Floer haben wir ja einen ganz erfahrenen Spieler zurückgeholt. Er hat zwar schon ein gewisses Alter, ist aber ein sehr cleverer Fußballer. Ich kann mir gut vorstellen, dass er eine Führungsrolle einnimmt. Die Mannschaft ist gefestigt und hatte zu Beginn der Rückrunde einen guten Start. Ich hätte gerne gesehen, wie die Saison weiter verlaufen wäre. Die Jungs sind willig und heiß, wir haben viele junge, schnelle Offensivspieler im Kader. Da kann man was draus machen.

 

Viel wird momentan über die Topfavoriten FSV Ochtrup und GW/Amisia Rheine gesprochen. Was ist mit euch? Wo siehst Du den FCN?

Wöstemeyer: Ich sehe uns immer oben (lacht). Im Ernst: Ich gehe nicht in die Saison, um Achter zu werden. Ich möchte schon unter die ersten drei. Ochtrup und Amisia sind top besetzt, inwiefern und wie schnell die Dinge da ineinander greifen, muss man abwarten. Ich sehe in Gellendorf und Fortuna Emsdetten auch zwei ganz starke Neulinge. Das wird spannend.

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