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Doppelpass

Fünf Tore in acht Partien erzielte Dominik Tiekötter (r.) in dieser Saison für Borussia Emsdetten II. Ausgerechnet im Derby gegen Fortuna kurz vor der Pause kassierte sein Team die bisher einzige Saison-Niederlage.

Schritt zurück, Sprung nach vorn


Von Christian Lehmann

(23.02.21) Im zarten Alter von 18 Jahren war Dominik Tiekötter ganz nah dran am hochklassigen Amateurfußball. Beim Oberligisten SC Spelle-Venhaus zählte er zum Kader der ersten Mannschaft, ehe ihn ein Knorpelschaden aus der Bahn warf. Auch bei der zweiten Mannschaft der Niedersachsen warfen ihn Verletzungen zurück, nach zwei Bänderrissen ging der "Schotthocker Jung" 2017 wieder zurück zu seinem Heimatverein Grün-Weiß Rheine in die Kreisliga. Ein Schritt zurück - auf den ersten Blick.

Doch Tiekötter hat seine Wechsel-Entscheidungen offenbar klug gewählt. Bei A-Liga-Tabellenführer Borussia Emsdetten II hat sich der Offensivmann für höhere Aufgaben empfohlen, im Sommer folgt er seinem Trainer Steffen Molitor zu Ersten - womöglich in die Westfalenliga. Wir haben mit dem 22-jährigen Groß- und Außenhandelskaufmann über die derzeit unterbrochene Saison, die besondere Konstellation mit Verfolger GWA Rheine und seine Ziele für die weitere Laufbahn gesprochen.

 

Dominik, hast Du dir die Tabelle der Kreisliga A eigentlich eingerahmt?

Tiekötter: Naja, ich gucke sie mir auf jeden Fall fast täglich an (lacht). Ich würde mich schon sehr freuen, wenn wir die Saison nochmal fortsetzen und unseren Platz weiter festigen könnten.


Was hat euch in den bisherigen Spielen so stark gemacht?

Tiekötter: Wir haben eine krass teamorientierte Mannschaft. Wir wissen, dass wir immer 100 Prozent aus uns herausholen müssen, um erfolgreich zu sein. Trainer Steffen Molitor hat neuen Wind reingebracht.


Steffen kennst Du noch aus gemeinsamen Zeiten bei Grün-Weiß Rheine. Was genau hat er bei der Truppe herausgekitzelt?

Tiekötter: Einen neuen Teamspirit. Die Mannschaft war vorher schon gut, unter dem ehemaligen Trainer (André Wöstemeyer, Anm.) wussten viele Spieler aber vielleicht, dass sie gesetzt sind. Nun muss sich jeder neu beweisen. Das hat enorm viel zu unserem Erfolg beigetragen. Ich glaube, jeder im Fußballkreis Steinfurt weiß, dass Steffen zu 100 Prozent hinter der Arbeit steht, die er leistet. Er ist ein erfahrener und guter Trainer.


Wie kommst Du aktuell durch die fußballfreie Zeit?

Tiekötter: Es ist gut, dass ich mir vor einem Jahr eine Hantelbank gekauft habe und jetzt noch so viel machen kann. Ich jogge regelmäßig. Außerdem habe ich das Glück, dass meine Freundin (Anm.: Noelle Slon) auch Fußball bei Borussia spielt. Mein Bruder (Julian Tiekötter, GWA Rheine IV) ist Torhüter, da kann man dann schon ein bisschen was machen. 


Im Sommer geht's für dich dann hoch zur ersten Mannschaft. Das ist ein ganz schöner Sprung. Warum traust Du dir das zu?

Tiekötter: Ich bin mir natürlich schon darüber bewusst, dass es schwierig wird. Aber ich weiß, worauf ich mich einlasse. Ich bin damals nach Spelle gewechselt, weil ich gerne höherklassig Fußball spielen wollte. Als ich dort nach meinen Verletzungen nicht mehr zum Zug kam, habe ich den Schritt zurück zu Grün-Weiß Rheine gemacht. Beim Wechsel zu Borussia habe ich mir gedacht, dass es ein gutes Sprungbrett sein könnte, um wieder höherklassig Fußball zu spielen. Es ist leichter, als Spieler der Zweiten "entdeckt" als von externen Vereinen gefunden zu werden. 


Ein weiterer Vereinswechsel im Sommer 2021 kam für dich nicht infrage?

Tiekötter: Nein, weil ich nur daran gedacht und so an mir gearbeitet habe, dass ich diesen Sprung schaffe.


Wir haben ja hoffentlich noch ein paar Spiele in der aktuellen Saison. Hast Du trotzdem schon Kontakt zu deinen künftigen Mitspielern der Ersten gehabt?

Tiekötter: Der eine oder andere hat ja auch schon bei uns in der Zweiten ausgeholfen, außerdem sieht man die Jungs freitags nach dem Training vor der Kabine. Ein paar Neuzugänge kenne ich auch. Mit Sedat Yildiz habe ich jahrelang zusammen gespielt, Leon Varelmann war häufiger mein Gegenspieler. Alle anderen werde ich auch noch besser kennenlernen.


Der Saisonabbruch droht. Wie groß ist die Hoffnung, dass ihr eure Spitzenposition noch verteidigen und um die Meisterschaft spielen könnt?

Tiekötter: Ich hoffe sehr, dass es weitergeht. Jeder, der ein Herz für Fußball hat, der weiß, wie schön das Gefühl ist, Tabellenführer zu sein. Wenn wir das bis zum Schluss durchhalten würden, wäre das schon mega geil. So einen Aufstieg muss jeder mal miterleben. Ich hatte in der vergangenen Saison schon dieses Glück. Es ist immer schön, wenn man auch am Ende der Saison noch ganz oben steht.


Du bist mit Grün-Weiß Rheine "Corona-Meister" in der Kreisliga B1 geworden. Die Feier damals war allerdings durch den Abbruch der Saison und die Tatsache, dass eure Mannschaft anschließend auseinandergefallen ist, etwas getrübt...

Tiekötter: Wir haben trotzdem die Sau rausgelassen, soweit das möglich war und den Aufstieg bejubelt. Wir sind im Jahr davor aus der Kreisliga A abgestiegen und haben uns gemeinsam vorgenommen, dass wir die Suppe, die wir uns eingebrockt haben, wieder auslöffeln. Dass es direkt geklappt hat, darüber haben wir uns alle mega gefreut. Ich stehe auch heute noch mit Sedat, Alian Berisha oder Jorge Macedo häufig in Kontakt. 


Euer direkter Verfolger ist ausgerechnet GWA Rheine. Hast Du das in dieser Saison erwartet und schaust Du noch hin, was dort passiert?

Tiekötter: Ja, ich gucke da hin, weil es mich interessiert, wie es weiterläuft. So ein Zusammenschluss kann einen Verein entweder komplett ruinieren, oder man berappelt sich. Ich habe schon erwartet, dass sie oben mitspielen, aber dass sie sich direkt so fangen, hätte ich nicht gedacht. Sie haben das gut gelöst. 


Traust Du der Zweiten von Borussia auch ohne dich in der nächsten Saison zu, in der Bezirksliga zu kicken?

Tiekötter: Ja! Eine enorm gute Defensive hatte die Mannschaft ja schon vorher. Wenn sie am Ball bleiben und immer alles raushauen, dann würden sie es auch in der Bezirksliga schaffen. Davon bin ich überzeugt.


Und Du hoffst auf den Durchbruch in der Westfalenliga. Gibt es einen "Karriereplan". Wo möchtest Du in fünf, sechs Jahren hin? Vielleicht in die Oberliga?

Tiekötter: Ich möchte langfristig schon gerne in die Oberliga zurück. In Spelle habe ich das fast geschafft, das wäre schon cool. Ich habe das klare Ziel, so hoch und so erfolgreich Fußball zu spielen wie möglich.

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