Mal was Neues wagen

von Christian Lehmann

(16.12.20) Sieben Jahre bei Arminia Ibbenbüren, jeweils drei beim SC VelpeSüd und Falke Saerbeck - Holger Althaus ist ein Trainer, der bei seinen bisherigen Vereinen stets langfristig gedacht hat. Exakt einen solchen hat Borussia Emsdetten für seine zweite Mannschaft gesucht - und nun gefunden. Für seine neue Aufgabe wagt der erfahrene Coach sogar den Schritt über die Kreisgrenze. Getreu dem Motto "Mal was Neues wagen".

"Wir hatten ihn schon früh auf dem Zettel. Die Gespräche waren dann für beide Seiten sehr vielversprechend", verrät der Sportliche Leiter der Borussen, Helge Wolff. "Wir wollen Kontinuität bei unserer zweiten Mannschaft, und die hat Holger bei seinen vorherigen Stationen durchaus nachgewiesen." Nachdem der aktuelle Coach Steffen Molitor, der nun zur ersten Mannschaft aufrückt, den Übergang nach dem Abgang von André Wöstemeyer exzellent gemeistert und das Team auf Platz eins der Kreisliga A geführt hat, soll der neue Coach den Weg nun weiter beschreiten. Die Bezirksliga ist dabei aber nicht das vorrangige Ziel. "Mich persönlich würde das natürlich freuen, aber da ist absolut kein Druck dahinter", betont Wolff. Aus dem aktuellen Kader liegen ihm bereits einige Zusagen vor, zudem wird wohl eine Handvoll A-Jugendlicher in den Kader der Zweiten aufgenommen. Dominik Tiekötter ist einer der Kandidaten, denen Wolff den Sprung in die Erste zutraut.

Trainer in Velpe bis zum Saisonende

Althaus, der zuletzt interimsmäßig beim SC VelpeSüd bis Jahresende ausgeholfen hat, wird nach der Corona-Pause die Saison mit dem tecklenburgischen A-Ligisten zu Ende bringen. "Ich glaube, das beißt sich nicht. Wir haben jetzt einmal zusammen trainiert, fünf Spiele sind ausgefallen. Deshalb würde ich das gerne vernünftig abschließen", sagt der Ibbenbürener. Parallel will er mit Wolffs Hilfe am Kader für die neue Saison basteln. Mit Ausnahme einiger Trainerkollegen ist die Kreisliga A Steinfurt für ihn unbekannt. "Wir haben mit Saerbeck einige Freundschaftsspiele gegen Borussia II bestritten, außerdem habe ich mir aus Interesse mal Spiele der Ersten angeschaut. Ich sehe es aber auch als Vorteil an, ganz unbedarft an die Sache ranzugehen, ohne jemanden zu kennen", sagt Althaus.

Auch aus dem Kreis Tecklenburg habe er in den vergangenen Monaten immer wieder interessante Anfragen erhalten, diese sei jedoch die interessanteste, spannendste gewesen. "Ich finde es gut, mal eine neue Umgebung kennenzulernen. Und was die Fahrten angeht, gibt es einige Anlagen im Kreis Tecklenburg, die weiter entfernt sind als Emsdetten." Dagegen, im Sommer einen Bezirksligisten zu übernehmen, würde sich der Coach sicherlich nicht wehren, wenn es denn klappen sollte mit Platz eins für die Molitor-Elf. "Die Kreisliga A finde ich aber auch sehr spannend", betont er. Seinen Vorgänger kennt Althaus übrigens noch aus Zeiten, in denen Molitor selbst noch gegen den Ball trat, getroffen habe man sich auch vor einiger Zeit beim B-Lizenz-Lehrgang mal.

Ob es im Walter Steinkühler Stadion wieder mindestens drei Jahre werden wie bei seinen vorherigen Stationen, vermag Althaus noch nicht zu sagen. Sein Wunsch ist es aber schon, langfristig eine Mannschaft aufzubauen. "Borussia Emsdetten ist eine sehr gute Adresse. Natürlich will ich da etwas entwickeln. Das ist der Plan."