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Kreisliga A Steinfurt

Sven Brüning (l.) hat mit Fortuna Emsdetten den Dreh gefunden. Nach leicht holprigem Start hat sich der Aufsteiger oben in der A-Liga festgesetzt.

Fortuna Emsdetten: Auf Umwegen angekommen


von Christian Lehmann

(06.11.20) "Kein normaler Aufsteiger" - mit diesen Worten wurde Fortuna Emsdetten schon vor der Saison von vielen bedacht. Der Neuling hat in der Kreisliga A den Beweis dessen angetreten. Mit Platz 6 und 13 Punkten aus acht Spielen (Torverhältnis 27:18) liegt die Mannschaft von Trainer Francesco Catanzaro absolut im Soll - und das, obwohl gefühlt noch deutlich mehr drin gewesen wäre mit dieser voller Qualität und spielerischer Finesse nur so strotzenden Truppe.

Vor der Saison hatten sich der Coach und sein Team vor allem vorgenommen, attraktiven, offensiven Fußball zu spielen und "einen Anreiz dafür zu schaffen, dass die Leute unsere Spiele besuchen", so Catanzaro. Bisher lässt sich festhalten: Mission erfüllt. 3:3 gegen Rodde, 2:2 gegen Nordwalde, 3:2 gegen Langenhorst, 4:4 gegen Metelen - die Heimspiele im Stadion Lange Water waren alles, nur nicht langweilig.

Zu viele Gegentore

Die Kehrseite der Medaille: Der Aufsteiger kassiert noch zu viele Gegentore - und die resultieren meist aus individuellen Fehlern. Mathias Schulz, einer der verlässlichsten und passsichersten Fortunen, sucht nach Gründen: "Wir mussten in den ersten Spielen ziemlich häufig umstellen, auch während der Spiele. Dadurch fehlte die Stabilität." Beim 4:4-Torfestival gegen Metelen rutschte der Sechser etwa wegen der Verletzung von Niklas Ohde schon während der ersten Halbzeit in die Innenverteidigung. "Das hat eigentlich zunächst ganz gut geklappt, danach habe ich aber zwei Böcke gebaut", gesteht der Führungsspieler. Auf ähnliche Weise handelte sich die Truppe beim 3:5 in St. Arnold auch die bisher einzige Saisonpleite ein. "Diesen drei Punkten trauere ich immer noch nach. Während des Spiels hatte ich eigentlich nie das Gefühl, dass wir verlieren könnten. Da haben wir uns einfach zu blöd angestellt", hadert Catanzaro. 

Fortunas Königstransfer: Marcus Meinigmann (l.)

Verletzungsbedingte Ausfälle etwa von Marcus Meinigmann oder Fynn Bruns, aber auch die Sperre gegen Steffen Neumann trugen ebenfalls dazu bei, dass die hoch gehandelten Fortunen sich erst nicht so richtig zurechtfanden in der Kreisliga A. Spätestens mit dem 3:0-Erfolg beim bis dato ungeschlagenen Spitzenreiter Borussia Emsdetten II hat das Team aber einen Befreiungsschlag gelandet. Die Rückkehr von Ladislav Velican und die Rückkehr zum 3-5-2-System, das "Catsche" bereits während der Vorbereitung punktuell hatte spielen lassen, waren ausschlaggebend. "Die Mannschaft hat klare Bälle durch die Zentrale gespielt und Borussia wenig Möglichkeiten gegeben, Bälle zu erobern. Wenn wir uns an die taktischen Vorgaben halten und hinten klar und sauber spielen, wird es schwer, Punkte gegen uns zu holen", weiß Catanzaro. Auch er sagt: "Wir sind angekommen in der Liga."

Keine "Söldnertruppe"

Mit Fabio da Costa Pereira (neun Saisontore), Fynn Bruns, Mathias Schulz oder Steffen Neumann - sie alle kamen mit Catanzaro von Emsdetten 05 - hatte sich das Team bereits gut mit verstärkt. Mit Marcus Meinigmann, Ladislav Velican und Lukas Schröder kamen nun weitere Granaten mit höherklassiger Erfahrung hinzu. Wenn Schulz, der selbst über 20 Jahre für Fortuna gespielt hat, wie jüngst auf dem Platz den Begriff "Söldnertruppe" hört, bekommt er jedoch die Pocken. "Viele vermuten, dass einige Spieler hier das große Geld bekommen, aber das ist wirklich nicht so." Dass der Erfolg hinzugeholt wurde, kann man mit Blick auf die Einsatz-Statistik der laufenden Saison ebenfalls widerlegen. Zu den Spielern mit den meisten Minuten zählen mit Schröder, Schulz, Sven Brüning, Mirco Mohr, Joscha Thurau, Niklas Ohde, Lukas Kritsch, Robin Brüning, Alex Kunze und Moritz Schwegmann etliche "Ur-Fortunen". "Das sind mit Ausnahme von Fabio, den ich schon ewig kenne, alles Emsdettener Jungs. Wir haben die Truppe nur punktuell verstärkt", so Catanzaro.

Auch der Coach sieht seine Jungs mit Platz sechs voll im Soll. Er sagt aber auch: "Die Mannschaft hat eine Riesenqualität, sodass eigentlich sogar ein bisschen mehr drin wäre." Wichtig sei es nun, an Kleinigkeiten zu arbeiten, Fehler zu minimieren, weniger Gegentore zu kassieren und noch konstanter zu liefern. Denn: Nach vorne geht immer was bei der zweitbesten Offensive der Liga. Matti Schulz glaubt, dass auch der Kopf eine Rolle spielt: "Vor der Saison haben einige behauptet, 'Fortuna muss hoch'. Vielleicht hat das den einen oder anderen auch ein bisschen belastet. Es ist sicherlich nicht mehr alles so einfach wie in der Kreisliga B." Trotzdem: Wer den Tabellenführer mit 3:0 schlägt, der darf doch auch von der Bezirksliga träumen, oder? "Wenn wir es schaffen, unsere Fehler abzustellen, dann: Ja!", sagt der Mittelfeldspieler.

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2    Germ. Hauenhorst 24    78:25 63  
3    SG Sendenhorst 24    72:20 62  
4    VfB Alstätte 24    64:19 62  
5    FC Nordwalde 23    72:22 58  

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