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Kreisliga A

Für Jörg Stein gibt es bisher eigentlich keinen Grund, skeptisch dreinzublicken. Sein Team hat einen guten Start in der A-Liga hingelegt.
Lukas Stellmacher (r.) ist inzwischen zum Leader in der Altenrheiner Offensive gereift.

Forscher Knabenchor


von Christian Lehmann

(12.11.20) Wenn man sich den Altersdurchschnitt bei der Reserve des SC Altenrheine zu Gemüte führt, dann könnte man auch einen Knabenchor vor sich haben. Gut erzogen sind die blutjungen Kanalkicker zwar, brav und artig traten sie in dieser Saison dennoch nicht auf. In nur sieben Spielen holte das Team von Jörg Stein und Sascha Bernsmeier zwölf Punkte, erzielte dabei satte 19 Hütten (16 Gegentore). Der Lohn: Tabellenplatz zehn mit Blickrichtung nach oben. Nach neun Jahren Abstinenz ist die Truppe schnell in der A-Liga angekommen.

"Die vergangene Saison war schon sehr stark. Die Mannschaft nimmt eine super Entwicklung und man sieht, dass sie zu Recht in diese Liga aufgestiegen ist", findet Altenrheines Sportlicher Leiter Marcus Hornung. Von der Arbeit der beiden jungen Coaches, die etliche noch viel jüngere Spieler aus dem eigenen Nachwuchsbereich eingebaut haben, ist er absolut begeistert. Die Kommunikation mit der Ersten funktioniert auch prächtig, acht Spieler aus dem Landesligakader haben bisher bereits ausgeholfen und Vollgas gegeben. "Es macht Spaß, den Jungs bei der Entwicklung zuzusehen. Wir können nur hoffen, dass Jörg und Sascha weitermachen", betont der Funktionär, dass von Vereinsseite aus nichts gegen eine weitere Zusammenarbeit spricht. "Auch, wenn es mal Rückschläge geben sollte, werden wir den Trainern den Rücken stärken."

"Sie verlangen viel, aber nicht zu viel"

Die gab es aber bisher eben kaum. Bei der einzigen Saison-Niederlage in Metelen (2:4) blieb die Mannschaft deutlich unter ihren Möglichkeiten, beim 2:2 gegen Schlusslicht Horstmar ließ sie ebenfalls unnötig Punkte. Indizien dafür, dass sogar noch ein bisschen mehr drin gewesen wäre. Bei beiden Spielen nicht dabei war Alex Lühn. Der Ex-Kapitän und Strippenzieher im Mittelfeld konnte aufgrund einer Rippenprellung bisher nur in drei Spielen mitwirken (152 Spielminuten / zwei Tore). Er mutmaßt, warum es gegen die Teams aus dem Keller nicht so gut lief wie etwa gegen spielstarke Truppen wie Borussia Emsdetten II (3:3) und den 1. FC Nordwalde (3:3).

"Wir schaffen es immer, gegen gute Mannschaften unangenehm zu sein. Wenn sich der Gegner hinten reinstellt, musst Du das Heft in die Hand nehmen. Außerdem sind unsere jungen Spieler vielleicht noch nicht so weit, mit der letzten Entschlossenheit auch in solche Spiele zu gehen. Das war schon immer eine typische Krankheit der Zweiten. Ich habe aber das Gefühl, dass es besser wird." Dass es bisher so gut läuft, hatten die wenigsten im Kader erwartet. Auch für Alex Lühn ist das Trainerteam an der positiven Entwicklung nicht ganz unschuldig: "Sie verlangen viel von uns Spielern, aber nicht zu viel. Sie haben es immer geschafft, die Motivation hoch zu halten."

Steffen Kösters zählt im Kader des SCA II schon zu den alten Hasen.

Neues System, mutig im Spiel nach vorn

Dabei standen die beiden Coaches vor der Saison vor der kniffligen Aufgabe, den Kader nicht nur auf eine beschwerliche A-Liga-Spielzeit vorbereiten zu müssen. Sie impften dem Team auch ein neues Spielsystem ein. Statt des gewohnten 4-1-4-1 spielen die Altenrheiner nun ein 4-3-3-System. Stein erklärt einleuchtend, warum: "Wir haben viele schnelle, athletische Spieler, die Meter machen können. Du musst Tore schießen, um Punkte zu holen. Wir wollen mutig nach vorne spielen." Dass die Mannschaft dadurch zwangsläufig auch einige Gegentreffer kassierte, nimmt der Coach in Kauf. "Das ist aber ein Thema, das wir angehen müssen", betont er. Vor allem an der Schwäche bei gegnerischen Standards wurde zuletzt gefeilt, ehe die Saison unterbrochen wurde. "Da haben die Jungs manchmal noch etwas Muffensausen, sich weh zu tun..."

Neben Toptorjäger Lukas Stellmacher (fünf Treffer), der eine tolle Entwicklung genommen hat, spielten sich vor allem die Jüngsten in den Fokus. Timo Müller (Stein: "Ein absolutes Toptalent") ist im Mittelfeldzentrum zur festen Größe gereift, auch Lukas Löcke, Jakob Spellmeyer und Miles Schnieders sind mit Eifer im Training dabei und machen den Etablierten Druck. Steffen Heinze wurde nach dem Kreuzbandriss von Philipp Blasius zum Linksverteidiger umgeschult und verrichtet hier einen souveränen Job. Vorneweg geht Kapitän Steffen Kösters, der bisher keine Spielminute verpasste.

Eine Woche lang Krämpfe

Welcher Charakter in seiner Mannschaft steckt, offenbarte sich direkt im engen Saison-Auftaktspiel gegen den TuS St. Arnold, das die Hausherren nach langem Kampf knapp mit 2:1 für sich entschieden. In der 95. Minute lag Offensivmann Stellmacher nach einem Befreiungsschlag völlig ausgelaugt am Boden, da ging gar nix mehr. "Er hatte danach eine Woche lang Krämpfe", erinnert sich Stein. "Das zeigt, welchen Siegeswillen die Jungs in diesem Spiel hatten", so der Coach. 

Kein Wunder, dass der Trainer Bock hat, seine Truppe alsbald wiederzusehen: "Wenn es nach mir geht und Corona mitspielt, könnten wir von mir aus im Dezember schon wieder anfangen." Auf die Frage, wo er sein Team am Ende der Saison sieht, antwortet er: "Auf einem Nichtabstiegsplatz!" Auch für Alex Lühn ist der Klassenerhalt erstmal die oberste Prämisse: "Wir haben uns schon ein kleines Polster erarbeitet. Das wollen wir nicht kleiner werden lassen." Und wenn dieses erste Ziel erreicht sein sollte, kann man ja immer noch weiter nach oben schielen...

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Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 24    104:19 65  
2    Germ. Hauenhorst 24    78:25 63  
3    SG Sendenhorst 24    72:20 62  
4    VfB Alstätte 24    64:19 62  
5    FC Nordwalde 23    72:22 58  

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