Horstmar kann wieder lächeln

Von Christian Lehmann

(10.08.21) Beim TuS Germania Horstmar wissen sie seit Sonntag wieder, wie sich drei Siege hintereinander anfühlen. Es ist zwar nur Vorbereitung, dennoch dürften die jüngsten Ergebnisse des A-Ligisten Spieler, Anhänger und Verantwortlichen angesichts zweier zuvor extrem karger Jahre besonders glücklich stimmen. Mit den bisherigen Eindrücken verbunden ist die Hoffnung, dass die Mannschaft unter Spielertrainer Niklas Melzer der Musik im Kreisoberhaus künftig nicht mehr so sehr hinterherläuft wie in den vergangenen beiden Spielzeiten.

Den Trainer-Sprech hat sich der Novize auch bereits angeeignet: "Im Großen und Ganzen sind wir mit der Entwicklung der Truppe zufrieden. Die Ergebnisse sind gut, man darf sie aber auch nicht überbewerten. Wir haben noch viel Arbeit vor uns, aber es sieht schon ganz ordentlich aus. Wir sind auf einem guten Weg", beginnt Melzer und verrät uns dabei noch nicht viel Spektakuläres. Angesprochen auf den 8:0-Kantersieg beim A-Ligisten RW Nienborg vor einer Woche mischt sich dann aber doch etwas Euphorie in seine bis hierhin wohl bedachten Sätze. "Das war ein absoluter Sahnetag von uns, da war fast jeder Schuss ein Treffer." Bereits nach neun Minuten lagen die Gäste mit 3:0 vorn, danach war es dann einer dieser Tage, an denen alles klappt. Melzer gibt aber zu Bedenken, dass beim Gegner die Akkus wenige Tage nach dem Kreispokal-Kracher gegen den Westfalenligisten Grün-Weiß Nottuln (1:2) einfach leer waren.

Niklas Völker überzeugt in der Sturmspitze

Gar nicht so begeistert war Melzer und sein Stab vom Auftritt beim 3:2-Sieg über den FC Galaxy Steinfurt, den das Team erst in der Schlussminute mit einem verwandelten Strafstoß eintütete. "Da haben wir es uns nach 2:0-Führung zu gemütlich gemacht und uns auf einen offenen Schlagabtausch eingelassen." Beim jüngsten 2:1-Erfolg über den TuS Altenberge II offenbarte die Mannschaft Schwächen im Spielaufbau, erst in der zweiten Hälfte drehte der TuS dann auf und verdiente sich durch einen Doppelpack von Niklas Völker binnen vier Minuten den Sieg. 

À propos Völker: Der junge Stürmer hat in der Vorbereitung bereits fünfmal getroffen und zählt neben Timo Föllen bisher zu den größten Gewinnern. Sie blühen an der Seite erfahrener Spieler wie Melzer, Christopher Backhaus und vor allem "Altmeister" Tim Hellenkamp extrem auf. Seitdem der Routinier zurück ist, hat das Horstmarer Spiel eine komplett neue Statik. "Er brauchte keine Eingewöhnungszeit und hat natürlich die Qualität und Erfahrung. Die jungen Spieler schauen zu ihm auf", sagt Melzer.

In den verbleibenden drei Testspielen bei Westfalia Osterwick (14. August), gegen den SV Burgsteinfurt II (19. August) und bei Borussia Darup (22. August) wollen Melzer und Co. die Feinjustierung im Offensivspiel angehen, außerdem wird der mit einer Muskelverletzung lange ausgefallene Leader Patrick Jung wieder herangeführt. Melzer gibt zu, dass er sich noch nicht groß mit dem ersten Liga-Gegner Skiclub Rheine beschäftigt hat, auch das Derby bei Westfalia Leer am 2. Spieltag geistert noch nicht in seinem Kopf herum. "Wir fokussieren uns erstmal komplett nur auf uns selbst und wollen unsere Spielphilosophie umsetzen", so der Coach. Damit geben wir uns zufrieden. Hat bisher ja recht ordentlich geklappt...