Warum einfach, wenn's auch spannend geht

von Malte Greshake

(20.03.22) Ja, sachemal! Zwischen Westfalia Leer und der Zweiten des SC Altenrheine hat es an diesem Sonntagnachmittag aber mal richtig gescheppert. Nach optimalem Start brachte die Hausherren dabei eine Rote Karte in die Bedrängnis, trotz Unterzahl rettete die Westfalia am Ende aber mit einem 4:3 (2:0)-Sieg die drei Punkte ins Ziel.

Denn nur wenige Minute nach der Halbzeit hatte Erik Schulte für Leer nach einem Sololauf auf 3:0 erhöht (48.). In manchen Spielen ist das meistens schon die Vorentscheidung. Allerdings erwischte Schulte wenig später Youri Diekmännken wohl mit dem Arm im Gesicht - Schiedsrichter Ilja Hesseler bewertete das als eine Tätlichkeit und stellte den Leerer mit glatt Rot vom Platz (48.). Somit hatten die Gastgeber rund 40 weitere Minuten in Unterzahl vor sich.

Was die Truppe von Overesch auch lange richtig gut löste. Bis Westfalia-Schnapper Michael Denkler in der Schlussphase Timo Althoff im eigenen Sechzehner zu Fall brachte und Lorenzo Darmiento per Strafstoß verkürzte. Tja, allerdings hatte Leer auch dann die passende Antwort parat: Quasi fast nach Wiederanpfiff ballerte Matthias Meis eine Ecke der Hausherren hinter Nick Brinkmann in die Maschen (78.). Der alte Torabstand war also wiederhergestellt. Das müsste es dann aber wieder gewesen sein, oder...?

Althoffs Doppelschlag

Mitnichten. In den Schlussminuten staubte Althoff erst zum 2:4 ab (86.), ehe er Altenrheine sogar nach Ablage von Lukas Löcke bis auf ein Tor heranbrachte (87.). Aber schließlich gab's eben doch kein Happy End für die Gäste, weil sich Leer nach dieser doppelten Backpfeiffe kurz schüttelte und den Vorsprung über die Zeit rettete." Vielleicht hätten wir uns schon einen Punkt verdient gehabt", meint nachher SCA-Coach Jörg Stein, der coronabedingt bis zur letzten Minute noch an seinem Kader gebastelt hatte. "Aber unterm Strich geht der Sieg für Leer schon in Ordnung."

Und so sah es eben hinterher auch Thomas Overesch. "Auch in Unterzahl haben wir es gut gemacht, auch wenn es nachher nicht so spannend hätten machen müssen. Also Mund abputzen und weitermachen- das passt schon so", meinte Leers Übungsleiter. Was der Coach dem Gegner übrigens hoch anrechnete, war, dass Diekmännken nach dem Abpfiff zum Unparteiischen ging und klarstellen wollte, dass Schulte ihn nicht mit Absicht getroffen hatte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Leers Stürmer nämlich eine richtig gute Partie abgeliefert. Schon im ersten Durchgang brachte er die Westfalia in Führung (25.), bevor Gerold Laschke danach erhöhte (27.). Und das soll ja auch nicht unerwähnt bleiben.

Westfalia Leer - SC Altenrheine II 4:3 (2:0) 
1:0 Schulte (25.), 2:0 Laschke (27.),
3:0 Schulte (48.), 3:1 Darmiento (76./HE),
4:1 Meis (78.), 4:2 Althoff (86.),
4:3 Althoff (87.)