Sportfreunde straucheln, versacken aber nicht

von Christian Lehmann

(19.04.22) Da staunte Sergej Hatzenbühler nicht schlecht, als er nach knapp zehn Minuten knietief im Boden versackt war. Eine defekte Sprenkler-Anlage im Sportpark Gellendorf hatte den Bereich kurz vor dem Sechzehner unterspült und kurzzeitig in eine Moorlandschaft verwandelt. Bewaffnet mit einer Schubkarre und reichlich Mutterboden besserten die Sportfreunde aus, ehe es weitergehen konnte. Fast hätten die Hausherren gegen Schlusslicht SpVgg Langenhorst-Welbergen auch eine Bruchlandung erlebt, dank zweier ganz später Treffer reichte es aber zum 4:2 (2:1)-Heimsieg.

Wieder einmal hätte sich die Anzahl der grauen Haare auf dem Kopf von Georg Fettich erhöht, wenn er nicht "oben ohne" tragen würde. Wieder einmal verspielte sein Team gegen einen Gegner von unten eine Führung. Fettich konnte es kaum fassen, als Ralf Stöber bei einem riskanten Dribbling am Strafraum den Ball verlor und Bastian Holtmannspötter zum 2:2-Ausgleich traf (83.). "Er hat's ja wieder gut gemacht", sah es der SFG-Coach nach dem Spiel locker, denn Stöber bescherte seinem Team nach toller Einzelaktion den erlösenden Treffer zum 3:2 (89.), nachdem eine Minute zuvor Jorge Macedo aus kurzer Distanz per Kopf noch den Lucky Punch verpasst hatte. Die Langenhorster, die bis hierhin tapfer gefightet hatten, waren k.o. und kassierten nach einem Foulspiel von Max Schulze Bründermann an Nils Holthaus durch Jan-Eik Frielings Elfmeter auch noch das vierte Gegentor (4:2/90.+2).

Doppelpack von Nils Holthaus

À propos Holthaus: Der Stürmer war der Mann der ersten Halbzeit. Zwar gerieten die Sportfreunde nach einem Treffer von Schulze Bründermann in Rückstand (0:1/22.), Holthaus fand jedoch nur wenig später die passende Antwort. Nach einem Flugball von Chris Naberbäumer steuerte er frei auf das Langenhorster Tor zu und schob den Ball an Peer Berghaus vorbei (1:1/33.). Kurz vor dem Pausenpfiff - aufgrund des Sprenkler-Vorfalls war es die neunte Minute der Nachspielzeit - lief Holthaus dann nach Zuspiel von Stöber im richtigen Moment ein und stellte auf 2:1 (45.+9) - es war sein 14. Saisontor.

In Durchgang zwei passierte dann zunächst nicht viel, ehe es in der Schlussphase - fast schon traditionell in Gellendorf - hochdramatisch wurde. "Wir waren ebenbürtig", sagte Langenhorsts Coach Jens Wietheger den Kollegen der Westfälischen Nachrichten. Fettich sah das nicht ganz so: "Ergebnistechnisch ist das schon in Ordnung. Es war für uns aber eine schwere Geburt. Momentan läuft es spielerisch etwas mau, wir müssen schwer arbeiten, um unsere Punkte zu holen."

SF Gellendorf - SpVgg Langenhorst-Welbergen     4:2 (2:1)
0:1 Schulze Bründermann (22.), 1:1 Holthaus (33.),
2:1 Holthaus (45.+9), 2:2 Holtmannspötter (83.),
3:2 Stöber (89.), 4:2 Frieling (90.+2/FE)