Genugtuung für Matellia

von Christian Lehmann

(02.05.22) An diesem Wochenende wurde in Metelen nicht nur in den Mai getanzt, sondern auch auf der Hochzeit von Matellias Kapitän Fabian Langehaneberg geschwooft. "Wir hätten das Spiel bei Fortuna Emsdetten gerne verlegt, aber das ging leider nicht", so Trainer Thomas Dauwe. Mit einer bunten Truppe aus Erster, Zweiter und A-Jugend gingen die Gäste im Stadion West an den Start - und nahmen doch glatt die drei Punkte mit. Die Fortunen waren nach der 1:3 (0:0)-Pleite bedient.

"Das war ein Kader, den es vorher nicht gegeben hat - und so schnell auch nicht mehr geben wird", stellte Dauwe fest. Auf ein Sextett aus seiner "Goldenen Generation" (Langehaneberg, Feldhues, Kippelt, Tolksdorf, van de Felde, Ernsting) musste er Hochzeits-bedingt komplett verzichten, einige weitere Spieler stellten sich trotz "dickem Kopp" zur Verfügung. "Es hat gut geklappt, wir haben hinten so gut wie gar nichts zugelassen", freute sich Dauwe.

Kottig und Wähnig glänzen 

Im ersten Durchgang ging bei den Gästen allerdings auch offensiv nicht allzu viel. Mit der Hereinnahme von Justus Kottig, der nach Corona-Infektion noch nicht die vollen 90 Minuten gehen sollte, änderte sich das. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld bekam Matellias Bester an diesem Tag, A-Junior Tim Wähning, den Ball 18 Meter vor dem Tor und traf zum 0:1 (48.). "Da  waren wir einfach zu weit weg", kritisierte Fortunas Coach Francesco Catanzaro. "Wir haben uns für die zweite Halbzeit viel vorgenommen - und dann das."

Es sollte aber noch schlimmer kommen aus Sicht der Gastgeber. Erneut stachen die Metelener nach einem Freistoß: Diesmal legte Tim Wähning ab auf Kottig, der aus kurzer Distanz auf 0:2 stellte (67.). Fortuna hatte anschließend Pech bei einem Latten-Kopfball von Moritz Schwegmann (70.). Vor dem 0:3 setzte sich dann Kottig stark durch und legte quer auf Reserve-Leihgabe Adrias Zenuni, der den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drückte (81.). Die Dettener bekamen wenig später nach Foulspiel an Lukas Kritsch einen Elfmeter zugesprochen, beim dem Fabio da Costa Pereira am bärenstarken Carl Kötterheinrich im Metelener Kasten scheiterte (83.).

Pereira in Manndeckung

Pereira machte nach Flanke von Michel Bröker per Kopf zwar noch sein Törchen (1:3/88.), war aber richtig bedient. Sein Ex-Trainer Dauwe, beide feierten bei Borussia Emsdetten gemeinsam den Aufstieg in die Landesliga, hatte dem Torjäger der Fortunen mit Lukas Laumann einen klassischen Manndecker zugeteilt, der seinen Gegenspieler auf Schritt und Tritt verfolgte. Seinen Frust darüber ließ Pereira schon während des Spiels freien Lauf ("Dauwe, hör auf mit der Sch...?").

Metelens Übungsleiter nahm die Kritik gelassen. "Ab und zu muss man auch mal ein bisschen oldschool sein..." Er war vor stolz auf seine Mannschaft. "Das war aus meiner Sicht eine sehr, sehr gute Mannschaftsleistung. Erstaunlich, wie sehr eine nicht eingespielte Mannschaft harmonieren kann", freute er sich. Catanzaros Bilanz fiel ernüchternd aus: "Bei den Metelenern saß jeder Torschuss, da kannst Du vorne soviel anlaufen, wie Du willst. Wir waren einfach nicht zwingend genug. Die effektivere Truppe hat gewonnen."

Fortuna Emsdetten - Matellia Metelen     1:3 (0:0)
0:1 T. Wähning (48.), 0:2 Kottig (67.),
0:3 Zenuni (81.), 1:3 da Costa Pereira (88.)
Bes. Vork.: Matellias Kötterheinrich pariert FE gegen Pereira (83.)