Schäfer sprengt die Fesseln beim FCE

von Christian Lehmann

(02.05.22) Die Reserve des FC Eintracht Rheine marschiert schnurstracks in Richtung Bezirksliga-Aufstieg - und verzichtet dabei auf Hilfe von "oben". Am Maifeiertag gewannen die Gäste bei der SpVgg Langenhorst-Welbergen ohne Verstärkungen aus dem Oberliga-Kader mit 5:0 (1:0). Ein Spaziergang an der Vechte war's allerdings nicht für Alex Zerches Team. Erst in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit brach Offensivmann Eugen Schäfer den Bann, bis hierhin hatten die Rheinenser so ihre Probleme gehabt.  

"Im Normalfall holst Du gegen so eine Truppe wie den FCE nix - aber so scheiße war's gar nicht", befand Langenhorsts Betreuer Sven Murawski. Er sah in Durchgang eins zunächst nur einen gefährlichen Kopfball von Alex Willers nach Flanke von Sascha Wilde (5.), ansonsten brachten die Eintrachtler offensiv kaum etwas zustande. Die klareren Möglichkeiten hatten die Hausherren, die zweimal Sven Erdmann und einmal Kevin Wenning in der Box freispielten. "Da kann zumindest ein Treffer fallen", meinte Murawski. Er fiel jedoch auf der anderen Seite - in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs. FCE-Coach Zerche hatte verletzungsbedingt Till Ossenberg rausnehmen müssen, die Einwechslung von Philipp Niemeyer, der seine Mannschaft fortan nach vorn peitschte, tat der Mannschaft aber gut. Niemeyer war dann auch Assistgeber zum 0:1 durch Eugen Schäfer, zuvor hatten Philip Strauß und Alex Willers den Eingriff über die rechte Seite stark eingeleitet (45.+1).

Osagie im Nachsetzen zum 0:2

"Das war bitter. Danach hat sich aber gezeigt, dass sie viel abgezockter sind als wir", meinte Murawski, dessen Team nach dem zweiten Treffer der Gäste die Flügel hängen ließ. Nach einem Foulspiel von Stefan Schwering an Roman Streitenberger scheiterte Rheines Kevin Osagie zwar zunächst vom Elfmeterpunkt an Jannis Kappelhoff, den Rebound bugsierte er jedoch per Kopf doch ins Langenhorster Tor (0:2/55.). Kurz darauf lupfte dann Streitenberger den Ball nach Doppelpass mit Schäfer zum 0:3 ins Tor (61.). Auch einige Wechsel im zweiten Durchgang brachten den Tabellenführer fortan nicht aus dem Rhythmus, in der Schlussphase trafen dann noch Dominic Brünen (0:4/80.) und Damian Brinkmann (0:5/82.). Vor allem der Treffer von Brünen, der nach schöner Kombination über Damian Brinkmann, Alex Willers und Nils Blümel das 100. Saisontor erzielte, wurde bejubelt. Was er dafür zahlen muss? "Das wissen wir noch nicht, aber es war eigentlich klar, dass nur Domme dieses Tor schießen kann", so Zerche. Beim 0:5 musste Brinkmann nach Zuspiel von Strauß nur noch das Füßchen hinhalten.

Trotz des in Durchgang zwei tollen Auftritts legte Zerche nach dem Spiel den Finger in die Wunde. "Das war in der ersten Halbzeit alles andere als souverän. Wir haben uns sehr schwer getan, Chancen herauszuspielen und hatten auch ein bisschen Glück, nicht in Rückstand zu geraten. Wir können uns bei Stefan Bohne bedanken, der zweimal im Eins-gegen-Eins pariert hat und derzeit in ausgezeichneter Form ist. Wir haben in der Halbzeit die Dinge angesprochen, die wir schlecht gemacht haben. Danach waren die Jungs deutlich fokussierter, das hat der Gegner zu spüren bekommen." Dass dem einen oder anderen mit der nahenden Titel-Entscheidung nun die Flatter gehen könnte, glaubt der Coach nicht. "Nervosität ist für uns kein Faktor. Wir haben noch fünf Spiele und arbeiten weiter an uns. Jeder will uns schlagen, aber wenn wir unsere Aufgaben erfüllen, könnte es schwer werden, uns noch einzufangen..."

SpVgg Langenhorst-Welbergen - FCE Rheine II     0:5 (0:1)
0:1 Schäfer (45.+1), 0:2 Osagie (55.),
0:3 Streitenberger (61.), 0:4 Brünen (80.),
0:5 Brinkmann (82.)