Erst gehadert, dann geliefert - FCE marschiert weiter

von Christian Lehmann

(09.05.22) Kurz vor der Pause des Derbys gegen GWA Rheine sah es dann doch für einen kurzen Moment danach aus, als zeige Liga-Dominator FC Eintracht Rheine II im Schlussspurt der Saison Nerven. "Wir haben uns schwer getan und den Fokus unnötigerweise nicht mehr auf unsere eigenen Aufgaben gelegt", monierte Coach Alex Zerche. Weil sein Team jedoch in Durchgang zwei die Konzentration zurück erlangte, sprang ein 3:1 (2:1)-Sieg heraus.

Eigentlich lief die Partie sehr ordentlich an für die Gastgeber. Mit dem ersten guten Spielzug, dem ein Doppelpass zwischen Roman Streitenberger und Alex Willers vorausging, bediente Streitenberger Dustin Reiners, der zum 1:0 vollstreckte (17.). Wenig später bekam Marvin Emonts-Gast den Ball nach einer Flanke in die Box an den Arm, Streitenberger traf vom Punkt zum 2:0 (27.). So weit, so unspektakulär.

Strittige Entscheidungen

Weil jedoch in der Folge einige strittige Abseits-Entscheidungen zu ihren Ungunsten ausgelegt und beim 2:1-Anschlusstreffer der Grün-Weißen Hmayun Nazari im Abseits gestanden haben soll (41.), reagierten die Gastgeber ungehalten. GWA-Coach Thorsten Weis fand das nicht okay. "Es gab nicht eine Situation, über die sie sich nicht echauffiert haben. Man muss nicht pausenlos den Schiedsrichter kritisieren. Wir sind in der Kreisliga, da hat man halt eben kein Gespann und muss mit solchen Situationen leben." Zur Wahrheit gehört auch, dass seine Mannschaft bei einem Zweikampf zwischen Simon Moß und Kevin Osagie in der Box einen Elfmeter forderte (32.).

FCE-Coach Alex Zerche verdeutlichte seinen Jungs bei seiner Halbzeit-Ansprache, dass sie sich auf ihre Stärken konzentrieren möge. "Wir waren in der ersten Halbzeit mehr mit dem Schiedsrichter beschäftigt als mit unserem eigenen Spiel. Das war im zweiten Durchgang besser." Für die Vorentscheidung sorgte letztlich Philipp Niemeyer, der nach einem ebenfalls unstrittigen Foulelfmeter zum 3:1 traf (64.). Zuvor hatte Kevin Drees mit einem zu kurzen Rückpass Oscar Ricken ins Spiel gebracht, dieser war von GWA-Schnapper Nico Lauenstein von den Beinen geholt worden. In der Schlussphase vereitelte der Keeper einen weiteren FCE-Treffer, als Fynn Unterauer-Diederich und Fabian Willers allein auf ihr zugesteuert waren (82.). 

Zerche: "Drei Punkte sind drei Punkte - egal wie"

Obwohl er schon bessere Auftritte seiner Truppe gesehen hatte, zeigte sich Zerche zufrieden. "Drei Punkte sind drei Punkte - egal wie." Zum Aufstieg will er sich aber noch längst nicht gratulieren lassen. "Es sieht gut aus, aber die anderen Mannschaften, die hinter uns liegen, liefern auch. Wir können uns noch gar nicht sicher sein und denken weiterhin von Spiel zu Spiel..."

Thorsten Weis war indes mit der Leistung seiner Truppe absolut einverstanden. "Das war klasse. Wir haben uns sehr gut verkauft, uns die drei Gegentore zum Teil aber selbst eingeschenkt. Mit ein bisschen Glück können wir etwas holen. Man hat aber leider gesehen, dass wir mit unseren vielen Spielen im April immer noch zu kämpfen haben. Viele meiner Jungs sind platt, wir können kaum frischen Leute von der Bank reinbringen."

FCE Rheine II - GWA Rheine     3:1 (2:1)
1:0 Reiners (17.), 2:0 Streitenberger (27./HE),
2:1 Nazari (41.), 3:1 Niemeyer (64./FE)