Kreisliga A
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FCE-Reserve krönt Mega-Rückrunde mit dem Aufstieg in die Bezirksliga
von Christian Lehmann
(06.06.22) "Meistertrainer, Meistertrainer, hey, hey!" Spätestens, als die Spieler des FC Eintracht Rheine II ihren Coach Alex Zerche mit diesen Worten schulterten und in den Metelener Himmel hievten, dürfte jedem aufgefallen sein, dass es passt zwischen der Mannschaft und ihrem Übungsleiter, der noch zu Saisonbeginn wohl niemals damit gerechnet hatte, diese in die Bezirksliga zu führen. Nach dem 3:2 (0:1)-Auswärtserfolg in Metelen ist es aber tatsächlich amtlich: Die Reserve des Oberligisten spielt in der kommenden Saison wieder überkreislich. Und das vor allem nach einer famosen Rückrunde.
Schon die Hinserie war sportlich ordentlich verlaufen, doch Trainer 
Benjamin Stichel warf nach 30 Punkten aus 15 Spielen kurz vor Heiligabend für viele völlig überraschend hin. Zerche, bis hierhin eigentlich als Coach bei Borussia Emsdettens U19 gebunden, übernahm interimsweise - und startete im neuen Jahr ganz durch, nachdem sich seine A-Jugend aus der Landesliga abgemeldet hatte. Es war der Beginn einer famosen Aufholjagd, die das Team erstmals am 18. Spieltag auf Platz eins brachte - den sie anschließend nur für eine Woche verließ und dann bis zum Ende hielt. Auch von Verletzungen wie etwa der von Hinrunden-Toptorschütze Dustin Reiners ließen sich die Rheinenser nicht aus der Bahn werfen. Am Ende stellte der FCE mit 113 erzielten Treffern die mit Abstand beste Offensive der Liga, gewann 15 von 17 Heimspielen und holte in der Rückserie 43 von möglichen 51 Punkten. Brettstark!
Zur Pause Gleichstand an der Spitze
In Metelen war jedoch zunächst zittern angesagt. Die Matellia erwies sich als ganz, ganz harte Nuss - und das, obwohl Trainer Thomas Dauwe seinem Team die Erlaubnis gegeben hatte, am Vorabend beim Schützenfest - wenn auch mit angezogener Handbremse - durch den Tisch zu treten. Die Gastgeber waren bissig und giftig - und sie gingen nach einer Flanke von Christopher Viefhues durch ein Kopfballtor von Max Prantler in Führung (1:0/37.). Weil zeitgleich auch der 1. FC Nordwalde gegen den SC Altenrheine führte, führte die Blitztabelle die ersten beiden Teams zur Pause punktgleich.
Nach der Pause nutzten die Gäste dann ihre Lufthoheit, um das Spiel zu drehen: Till Ossenberg glich nach einer Ecke aus (1:1/58.), Alex Willers köpfte nach Flanke von Philipp Strauß den Ball zunächst ans Lattenkreuz, feuerte dann jedoch den Abpraller unhaltbar in den Winkel (1:2/69.). Philipp Brüning hatte jedoch noch keine Lust, dem Meister Spalier zu stehen: Matellias starker Abwehrchef traf nach Freistoß von Lennart van den Felde am zweiten Pfosten stehend per Kopf zum 2:2-Ausgleich (86.). Der FCE taumelte aber nur kurz. Nach einem Konter über den eingewechselten Damian Brinkmann machte Eugen Schäfer mit seinem 21. Saisontor alles klar (2:3/90.).
Trainerstimmen
Alex Zerche (FCE): "Nach außen hin wirkten wir vielleicht nicht nervös, nach innen waren wir es auf jeden Fall. Wir haben unseren Plan in der ersten Halbzeit nicht gut umgesetzt, in der zweiten war's dann aufgrund der Spielanteile verdient. Wir wussten, dass Metelen im Umschaltspiel stark ist. Dass wir noch das 3:2 schießen, ist überragend. Ich bin super stolz auf die Truppe. Mal gucken, was in der Bezirksliga möglich ist. Mit dieser Mannschaft ist immer zu rechnen. Der Teamzusammenhalt ist überragend, es gibt keine schwarzen Schafe in der Truppe, jeder zieht voll mit. Ich bin schon mal mit der C-Jugend in die Landesliga aufgestiegen, aber im Seniorenbereich ist das dann doch nochmal etwas anderes. Nach der Hinrunde waren wir eigentlich schon weg, die Aufholjagd war einfach überragend. Das haben wir uns hart erarbeitet. Wir haben die ganze Woche frei und fliegen nach Kroatien."
Thomas Dauwe (Metelen): "Aus der Konstellation war das kein einfaches Spiel. Wir haben Jungs erlaubt, dass sie losgehen dürfen, weil sie eine richtig gute Saison gespielt haben. Wir hatten das Übereinkommen, dass wir einen vernünftigen Fight liefern wollen. Ich habe uns zwar nicht in der Bringschuld gesehen, aber wir wollten uns vernünftig verabschieden - ich glaube, das ist uns mehr als gelungen. Ein 2:2 hätte ich als leistungsgerecht empfunden, wir hatten aber im Hinterkopf, dass ein paar Literchen aus Nordwalde im Raum standen. Wir haben deshalb auf Dreierkette umgestellt und Philipp Brüning vorne rein beordert. Das ist leider nach hinten losgegangen. Ein 2:2 hätte Nordwalde nix genutzt, aber wir wären Fünfter gewesen. Trotzdem können wir stolz auf die Saison sein. Der FCE hat es verdient. Sie hatten einen Plan, wir hatten sie zweimal mit dem Allerwertesten an der Wand, aber leider nicht mehr..."
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