"Der Tag der schönen Tore"

von Malte Greshake

(09.10.21) Davon, dass in Horstmar beizeiten am Platz bei einem Heimspiel der Baum brennt, konnte sich am Freitagabend die zweite Mannschaft von Borussia Emsdetten mal wieder überzeugen. "Da war echt eine gute Stimmung und Einiges los", staunte Holger Althaus hinterher. "So war im Spiel richtig Feuer drin." Am Ende durfte der Coach der Zweiten dann beim 4:1 (3:1)-Auswärtssieg gegen die Germania jubeln - und sich vor allem an der Effektivität seiner Mannschaft ergötzen.

"Na klar, wir können mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein", meinte Niklas Melzer auf Seiten von Horstmar. "In fußballerischer Hinsicht aber auf jeden Fall." Denn die Hausherren waren von Anfang an gut drin, mit dem letztwöchigen Derbysieg gegen TuS Laer in der Tasche war das auch nicht überraschend. Niklas Völker setzte dann Borussia-Schnapper Jan-Hendrik Lührmann unter Druck, der den Ball vertändelte und Völker so den frühen Führungstreffer ermöglichte (8.).

Pereira Ferreira ohne Gnade

"Auch danach waren wir richtig gut im Spiel", meinte Melzer, musste dann aber beobachten, wie sein alter Weggefährte aus Emsdettener Zeiten Marco Pereira Ferreira sich die Murmel bei einem direkten Freistoß zurechtlegte und den Ball wunderschön im Horstmarer Kasten versenkte (19.). Als hätte der Ausgleich die Gastgeber kurz geschockt, waren Melzers Jungs danach bei einem Einwurf nicht ganz auf der Höhe, sodass Justus Schoppe aus 16 Metern zum Schuss kam und das Spiel drehte (21.).

Allerdings währte die Konfusion der Germania nicht lange und bis zur Pause erspielte sich Melzers Truppe genügend Chancen, um den Gleichstand wiederherzustellen: Erst scheiterte Völker im Eins-gegen-Eins gegen Lührmann (30.), ehe Ruben Kosakowski den Ball freistehend aus kürzester Distanz über den gegnerischen Kasten jagte (35.). "Der Ausgleich lag in der Luft, aber dann bekommen wir ein richtig ärgerliches Gegentor vor der Pause", haderte Melzer. Wir können es auch nicht genau sagen, ob Dominik Wenkers schießen oder flanken wollte. Jedenfalls schlug sein Schuss vom Flügel butterweich im langen Eck hinter Tim Mensing ein (45.+2).

"Es hätte die ganze Zeit in beide Richtungen gehen können"

"Es war der Tag der schönen Tore", meinte Althaus dazu, der sich aber vor allem auch bei bei seinem Schlussmann Lührmann bedanken wollte, der seinen anfänglichen Fehler wieder gut gemacht hatte und eine starke Leistung zeigte. Nach dem Seitenwechsel ging das Chancenfestival der Horstmarer nämlich weiter. Yannick Ruhoff (50.), Justin Gashi (55.) und auch Völker mit dem Kopf (60.) blieben allesamt glücklos. "Die zweite Halbzeit gehörte komplett uns, da haben wir vorne schon etwas abgebrannt", sagte Melzer. "Nach den Chancen hat uns dann aber irgendwann die Durchschlagskraft gefehlt. Am Ende war es dann ein verdienter Sieg für Emsdetten, weil sie einfach kaltschnäuziger waren."

Schoppe war es dann schließlich, der nach einem Konter in der Schlussphase den Sack an diesem Abend zumachte (85.). "Als Außenverteidiger zweimal zu treffen, ist ja auch nicht schlecht", freute sich Althaus für seinen Schützling. "Wir sind natürlich glücklich, dass wir die drei Punkte mitnehmen können. Aber es war ein hartes Stück Arbeit und es hätte die ganze Zeit in beide Richtungen gehen können. Wir mussten schon cool bleiben, um das Ding am Ende nach Hause zu fahren."

Germania Horstmar - Borussia Emsdetten II     1:4 (1:3)
1:0 Völker (8.), 1:1 Pereira Ferreira (19.),
1:2 Schoppe (21.), 1:3 Wenkers (45.+2),
1:4 Schoppe (85.)