Klassisches Gellendorf-Spiel

von Alexander Eckrodt

(18.10.21) Die SF Gellendorf machen mal wieder SF-Gellendorf-Sachen. Wie schon oft in den bisherigen acht Saisonspielen dominierte die Truppe von Coach Stephan Sloot die gesamte Partie, erspielte sich Chance um Chance und zeigte eigentlich einen sehr ordentlichen Auftritt - wenn da doch nur nicht immer dieses "eigentlich" wäre. Denn obwohl Gellendorf über 90 Minuten fast nichts zuließ, kassierten die Sportfreunde gegen den SV Westfalia Leer zwei Gegentore. Da die Gäste selbst ebenfalls nur zweimal trafen, trennten sich die Teams am Ende 2:2 (1:2)-Unentschieden. 

"Für uns ist es ein glückliches Unentschieden", gestand auch Leers Trainer Thomas Overesch. Den besseren Start erwischte seine Truppe aber trotzdem. Nach einer Ecke von Timo Hüsing stieg Jannik Arning zum Kopfball und beförderte die Murmel ins gegnerische Tor (5.). "Von der 10. bis zur 75. Minute waren wir dann aber einfach nicht präsent", ärgerte sich Overesch. Gellendorf hingegen riss die Partie an sich. "Wir haben dem Spiel unseren Stempel aufgedrückt", beschrieb Sloot. 

Gellendorf dreht das Spiel vor der Pause

Im ersten Durchgang zeigte sich das später dann auch im Ergebnis, denn die Gellendorfer drehten das Spiel noch vor dem Pausenpfiff. Den Ausgleichstreffer erzielte Tom Reckers, der kurzfristig in die Startaufstellung gerutscht war. Stamm-Innenverteidiger Marvin Moritz hatte am Spieltag krankheitsbedingt abgesagt, Yves-Pascal Arlt war dafür von der Sechs eine Station nach hinten gerückt. Reckers übernahm Arlts Aufgabe. Er traf nach feiner Vorarbeit von Nils Holthaus, der am gegnerischen Sechzehner den Ball eroberte, auf der Grundlinie zwei Spieler austanzte und anschließend Reckers im Rückraum bediente (30.). 

Dem zweiten Treffer ging ein Freistoß von Ralf Stöber voraus, dessen Flanke Ivo Vieria per Volley an den Pfosten setzte. Den Abpraller verwertete der eingewechselte Jorge Macedo zum 2:1 (44.). Macedo war kurz zuvor für den verletzten Innenverteidiger Sergej Hatzenbühler ins Spiel gekommen, womit das Abwehrzentrum Gellendorfs nun mit zwei Sechsern besetzt war. Marcel Bernhardt hatte im ersten Durchgang noch eine gute Möglichkeit, um zu erhöhen, nutzte sie aber nicht. 

Erik Schulte schießt trocken ein

Auch in der zweiten Hälfte machte Gellendorf das Spiel und kam regelmäßig zu Chancen, den Weg ins Tor fanden die vielen Versuche nun aber nicht. Bernhardt hatte mehrfach die Chance, das Spiel vorzuentscheiden, Lukas Wewel setzte eine Volleyabnahme knapp neben Leers Gehäuse. Fast immer dabei, wenn es gefährlich wurde, war Vieira, der über die Außenbahn viel Dampf nach vorne machte. "Wir haben es aber verpasst den Sack zu zumachen", ärgerte sich Sloot. Nach einem Absprachefehler in der Gellendorfer Hintermannschaft landete der Ball auf dem Fuß von Leers Erik Schulte, der aus 20 Metern Torentfernung trocken abschloss und zum Ausgleich einnetzte (74.). "Da packst du dir an den Kopf und fragst dich, ob du in der falschen Welt bist", so Gellendorfs Trainer. 

"Dann waren wir wieder drin", sagte Overesch. Kurz vor dem Ende hatte Luca Raus sogar noch die große Möglichkeit, Westfalia zum Sieg zu schießen - aber auch seine Volleyabnahme flog am Kasten vorbei. "Insgesamt ist es ein glücklicher Punktgewinn, aber wir nehmen ihn gerne mit", fasste Leers Übungsleiter zusammen. Sloot ärgerte sich am Ende: "Auf dem Platz - der ist echt ein Acker - war kein Fußballspielen möglich, aber wir haben es trotzdem probiert und es gut gemacht. Trotzdem haben wir zwei Punkte verloren. Wir hätten auf einen einstelligen Tabellenplatz springen können."   

SV Westfalia Leer - SF Gellendorf 2:2 (1:2)
1:0 Arning (5.), 1:1 Reckers (30.), 
1:2 Macedo (44.), 2:2 Schulte (74.)