Fortuna unterliegt leidendem FCE

von Alexander Eckrodt

(24.10.21) Es hatte sich in den vergangenen Wochen bereits angedeutet. Fortuna Emsdetten sammelte an den Spieltagen zwar immer weiter munter Punkte, trat aber nicht mehr so überlegen auf, wie es in den ersten Partien der Fall war. "Seit zwei bis drei Spielen spielen wir nicht mehr unseren erfrischenden Fußball", ärgerte sich Coach Francesco Catanzaro. Auch deswegen kassierte die Truppe beim 1:3 (0:1) gegen den FC Eintracht Rheine II die erste Niederlage der Saison. 

Die Anfangsphase der Partie gehörte den Gastgebern. Fortuna ließ die Murmel gut laufen, FCE brauchte hingegen etwas, um reinzukommen. Joscha Thurau ließ die erste Großchance liegen. Nach Vorlage von Michel Bröker versuchte er die Kugel direkt zu nehmen, anstatt sie zu stoppen und ins leere Tor zu schieben. Der Ball flog über seinen Schlappen und landete nicht im Kasten. Viel mehr große Möglichkeiten hatte Emsdetten dann aber nicht mehr im ersten Durchgang. Stattdessen rannte die Mannschaft in der Folge regelmäßig in gefährliche Rheinenser Konter. Lange Bälle auf die schnellen Dustin Reiners und Eugen Schäfer sorgten immer wieder für Unruhe in Emsdettens Hintermannschaft. 

Reiner wirbelt in Fortunas Abwehrreihe

Häufig fehlte den Gästen in den Kontersituationen aber noch die letzte Konsequenz, trafen die Offensivspieler die falschen Entscheidungen. Nach knapp einer halben Stunde kam dann Unruhe auf. Emsdettens Mirco Mohr hatte Reiners frei auf dem Weg zum Tor gestoppt. Es gab einen Freistoß für Rheine und die Gelbe Karte. Für Rheines Trainer Benjamin Stichel sei es eine Notbremse gewesen und damit ein Platzverweis. Der Standard blieb erst noch in der Mauer hängen, doch über den zweiten Ball landete er bei Johannes Ricken, der von Schnapper Marvin Feld regelwidrig gefoult wird - Elfmeter. Philip Strauß trat an und verwandelte souverän (31.). So ging es auch in die Pause. 

"Klar hatten wir mehr vom Spiel, aber Rheine hat durch Konter mehr Gefahr ausgestrahlt", gestand Catanzaro. Emsdetten stellte in der zweiten Halbzeit auf eine Viererkette um und war auf Besserung aus. Bevor die Mannschaft aber zur Leistungssteigerung ansetzte, legte FCE direkt nach Wiederanpfiff nach und erhöhte auf 2:0. Reiners veredelte ein starkes Solo (48.). "Dann waren wir voll im Spiel und haben unsere Leistung abgerufen. Wir waren gallig, waren heiß auf die zweiten Bälle und haben das Spiel in die Hand genommen", so Fortunas Trainer. Fynn Bruns verkürzte per Schlenzer auf 1:2 (63.), Emsdetten machte nun mächtig Druck. "Ich habe vor dem Spiel gesagt, es ist entscheidend, wie sehr wir leiden können gegen den Ball", erklärte FCE-Coach Benjamin Stichel.

Platzverweise sorgt für Extra-Schub 

Seine Mannschaft stellte sich gegen die Druckphase von Emsdetten, ganz zu stoppen war die Heimmannschaft aber nicht. Bröker, Ugur Birdir und Mathias Schulz vergaben gute Möglichkeiten zum Ausgleich. Bei Rheine flog außerdem noch Alexander Willers vom Platz. Die erste Gelbe Karte sah er wegen eines Foulspiels, die zweite fürs Ballwegschlagen. "Der kickt den Ball mit der Picke nur drei Meter zur Seite", ärgerte sich Stichel über diese Entscheidung und ergänzte: "Die Gelb-Rot hat uns noch einen echten Push gegeben." Emsdetten kam nicht mehr zum Ausgleich, dafür erhöhte FCE noch auf 3:1 durch Jan Kölker (90.+5). 

"Ich bin enttäuscht, weil wir uns etwas anderes vorgenommen haben. Wir haben nicht den Fußball gespielt, den wir eigentlichen spielen können. Wir sind zu spät wach geworden. Es war nicht unser Tag", ärgerte sich Catanzaro. Stichel war nach dem anstrengenden Spiel kaputt: "Ich habe zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen. In der ersten waren wir aufgrund der Chancen klar dominant, auch wenn sie mehr den Ball hatten. Die zweite Halbzeit war dann brutal für uns. Großes Lob an meine Jungs. Vor einem Jahr hätten wir das noch nicht gewonnen."

Fortuna Emsdetten - FC Eintracht Rheine II 1:3 (0:1)
0:1 Strauß (31./FE), 0:2 Reiners (48.), 
1:2 Bruns (63.), 1:3 Kölker (90.+5), 
Bes. Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte für Rheines Alex Willers