SC Reckenfeld zieht mit Emre Kücükosman in den Abstiegskampf

Von Christian Lehmann

(01.02.23) Da haben wir nicht schlecht gestaunt, als wir uns den Spielbericht vom Samstags-Testspiel des SC Reckenfeld gegen Borussia Emsdetten angeschaut haben - und das nicht nur, weil der A-Liga-16. den Westfalenligisten beim 2:3 (0:2) mächtig ins Schwitzen brachte. In der Kaderliste der Gastgeber tauchte ein Name auf, den wir beim SCR schon mal gelesen haben - das allerdings zuletzt im Jahr 2014: Emre Kücükosman. 

Und tatsächlich, Reckenfelds Seniorenobmann Jens Dömer und der neue Cheftrainer Nemanja Jovanovic bestätigen uns am Mittwoch die Verpflichtung des 33-jährigen Offensivmanns, der in der Hinrunde nach einem kurzen Intermezzo als Spielertrainer bei Grün-Weiß Gelmer wieder gehen musste, zuvor aber fußballerisch tiefe Spuren beim SC Greven 09 hinterlassen hatte.

Nachdem Ex-Coach Thorben Zilske bereits ersten Kontakt zu seinem bis dato vereinslosen Ex-Mitspieler aufgenommen hatte, wurden die Bemühungen nun nochmal intensiviert - mit Erfolg. "Er ist in der letzten Woche zu uns gekommen und wir haben ein bisschen gequatscht", so Jovanovic. "Ich kenne Emre aus meiner Zeit beim SC Greven 09 und bin davon überzeugt, dass er uns helfen wird. Derzeit ist er physisch allerdings erst bei 50 bis 60 Prozent. Wenn er fit ist, wird er bei uns im Mittelfeld eine wichtige Rolle einnehmen." 

Nur noch Spieler

Kücükosman wurde in der Jugend des SC Preußen Münster ausgebildet und gilt als begnadeter Techniker. Insgesamt acht Jahre lang zählte er beim SC Greven 09 zum Stammpersonal, ehe er im Sommer als Spieler nach Gelmer wechselte. Hier blieb jedoch der Erfolg aus - auch, weil Kücükosman selbst mit Rückenproblemen zu kämpfen hatte und selten auf dem Platz stehen konnte. Nach seinem Aus Ende Oktober hatte er angekündigt, dass er künftig nur noch Spieler sein wolle.

Theoretisch wäre der Winter-Neuzugang auch im ersten Pflichtspiel des neuen Kalenderjahres gegen den TuS Laer am Sonntag sofort spielberechtigt. Kücükosman erhöht mit seiner fußballerischen Qualität jedenfalls Reckenfelds Chancen auf den Klassenerhalt. Derzeit weist der SCR vier Punkte Rückstand auf das rettende Ufer auf. "Die Jungs haben sich in der Vorbereitung gut präsentiert. Wir wissen jetzt, wo wir stehen", sagt der Coach. "Wir müssen vorbereitet sein und Gas geben, wenn wir uns in der Kreisliga A halten wollen. Es geht ums Überleben, von jetzt an ist jedes Spiel ein Finale", so Jovanovic weiter.