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Kreisliga A

Nicht viel Platz zum Zaubern gewährten Matze Löcke (l.) und Giacomo Sandmann (r.) im Derby den Jungs von Spitzenreiter GWA Rheine. Hier muss sich Kevin Beermann einer herzhaften Grätsche erwehren. Fotos: Marie Beermann

"Die wären mit aufs Klo gegangen"


Von Christian Lehmann

(22.11.22) Im Vorfeld hatten viele nur über die Höhe des Sieges spekuliert, doch dann überraschte Underdog Skiclub Rheine im Derby bei Grün-Weiß Amisia alle. Mit einem beherzten Auftritt sorgte die Mannschaft von Trainer Sven Sandmann dafür, dass die GWA-Premiere auf dem nigelnagelneuen Kunstrasen mit einer kleinen Enttäuschung endete. 

"Sven hat eine gute Ansprache gehalten, wir haben uns voll reingehauen und den guten Team-Zusammenhalt, der uns auszeichnet, diesmal auch auf den Platz gebracht", fasste Skiclub-Leader Giacomo Sandmann das Erlebte zusammen. "Die Präsenz in den Zweikämpfen war unser Faustpfand. Dass uns GWA spielerisch überlegen sein würde, war klar." Eine Zusatz-Motivation durch das Derby habe er nicht verspürt. "Heiß waren wir auch in den Spielen zuvor, da hat uns aber oft das Quäntchen Glück gefehlt. Wir wollten Punkte holen - egal, ob der Gegner GWA oder wie auch immer heißt. Aber klar: So ein Derby bietet sich an, um einen kleinen Befreiungsschlag zu landen."

Maier: "Ein wenig angepasst"

Für die Hausherren um ihren Coach Tim Plottek war es ein Dämpfer - aber nur ein kleiner, wie Florian Maier einordnet: "Wir hatten uns natürlich ein anderes Ziel gesetzt, aber enttäuscht sind wir nicht. Jeder ist gegen den Tabellenführer nochmal extra motiviert. Wir können stolz darauf sein, dass wir immer noch nicht verloren haben", sagt der Mittelfeldspieler. Dass sein Team in den Wochen zuvor oft deutlich besseren Fußball gespielt hatte, wusste auch er und räumte ein: "Wir haben uns im Laufe des Spiels ein wenig angepasst."

Mitspieler Kevin Beermann lobte derweil vielmehr das enorme Engagement der Gäste: "Viele haben von uns erwartet, dass wir hoch gewinnen und ein Ausrufezeichen setzen. Ich glaube, dass war nochmal mehr Motivation für den Skiclub. Sie haben es einfach gut gemacht, wir hatten kaum Ideen und waren nicht effektiv genug. Den Punkt haben sie sich verdient." Beermann selbst hatte ebenso wie seine Teamkollegen in der Offensive immer mindestens einen aufmerksamen Bewacher auf den Füßen stehen. "Ich glaube, die wären auch mit aufs Klo gegangen", sagt er lachend. Sven Sandmann wusste offenbar genau, wo die Stärken des Gegners liegen. "Sven hat sie gut eingestellt", adelt Beermann seinen Cousin. Irgendwie bezeichnend, dass GWA-Toptorjäger Alian Berisha nach einer kleinen Rangelei mit Skiclub-Keeper Jan-Simon Hermes die Gelb-Rote Karte sah und gefrustet in die Kabine stapfte. Zuvor hatte ihm die Skiclub-Defensive immer wieder den Raum zum Kombinieren und den Spaß am Fußball genommen.  

Kunstrasen macht den Beteiligten Bock 

Am Drumherum dürfte es nicht gelegen haben, denn der Rahmen auf dem neuen GWA-Kunstgrün war eigentlich perfekt. Am ungewohnten Untergrund wollte Maier die vergleichsweise schwache Leistung speziell in Durchgang zwei auch nicht festmachen: "Der Platz ist richtig geil, es macht richtig Spaß, darauf Fußball zu spielen." Womöglich kommt er schon am nächsten Sonntag im Spiel gegen den TuS St. Arnold wieder in diesen Genuss. Gästecoach Hasan Ürkmez war beim Derby Zaungast und dürfte seine Schlüsse gezogen haben, wie man den Tabellenführer knacken kann.  

Trotz des kleinen Rückschlags bauten die Grün-Weißen ihren Vorsprung an der Spitze auf zwei Zähler aus. Wer kurz vor der Winterpause ganz oben steht, der möchte natürlich auch am Saisonende die Nummer eins sein. Das Saisonziel Bezirksliga-Aufstieg rufen Maier und Beermann zumindest vorsichtig aus: "Wenn wir die nötige Konstanz haben, wäre es schön, noch einmal aufzusteigen. Aber wie sagt man so schön: Wir schauen von Spiel zu Spiel", sagt Maier. Beermann ergänzt: "Wir waren lange Horstmars erster Verfolger. Jetzt stehen wir oben, müssen die Position halten - das ist ein anderer Druck. Ich stehe lieber erst am letzten Spieltag ganz oben. Das wäre richtig klasse, aber wir arbeiten daran." 

Für die Moral genial, für die Tabelle nicht viel 

An der B70 sind die Ziele bescheidener, aber nicht weniger ambitioniert. Der Klassenerhalt soll's bitteschön sein. Für die Moral der Truppe war der Punkt im Schotthock genial, in der Tabelle brachte er den Vorletzten jedoch kaum voran. Mit einem Sieg gegen Schlusslicht Borussia Emsdetten II am nächsten Sonntag wäre allerdings ein großer Schritt in Richtung Nichtabstiegsplätze getan. Von der Favoritenrolle will Giacomo Sandmann aber nichts wissen: "Wenn man so wie wir unten drin steht, sollte man eine gewisse Demut an den Tag legen. Das wird wieder ein richtig schöner Fight."

In der Rückrunde wollen er und die Clubberer dann das Feld von hinten aufräumen - mit Winter-Neuzugang Sven Sandmann, Giacomos Cousin. "Darauf freue ich mich total. Kai und ich haben damals in Altenrheine ein paar Spiele zusammen gemacht. Ich hoffe, dass sein körperlicher Zustand nicht so schlecht ist, wie er immer behauptet, aber für ein Tor ist er immer gut."

Alian Berisha (v.), hier im Duell mit Chris Haking, sah in der hitzigen Schlussphase die Gelb-Rote Karte.


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