Auf dem zweiten Blick gar nicht so überraschend

Von Fabian Renger

(10.01.23) Damals, im NLZ des VfL Osnabrück, liefen sich Nelson da Costa und Thorsten Weis häufiger über dem Weg. Da Costa war vornehmlich bei der U17 der Lila-Weißen tätig, Weis arbeitete meistens einen Jahrgang drüber oder drunter. Ab dem Sommer kreuzen sich die Wege der beiden wieder öfters: Weis wird nämlich Coach der Reserve des FSV Ochtrup. Darüber informierte Jan Kappelhoff, Sportlicher Leiter der Zweitvertretung, am Dienstagmittag. Da Costa ist bekanntlich Cheftrainer der Ersten der Töpferstädter. Daher kommt die Personalie 'Weis' irgendwie gar nicht so überraschend, wie sie auf dem ersten Blick vielleicht klingt.

"Wir haben mit Klaus Frank als externen Trainer der Zweiten sehr gute Erfahrungen gemacht. Diese Art wollte ich ein bisschen weitergehen", erklärt Kappelhoff. Den ersten Kontakt mit Weis suchte er kurz vor Weihnachten. "In den Gesprächen hat sich herauskristallisiert, dass er sehr gut zur Mannschaft passt mit seiner fachlichen Qualifikation - auch dass er viel mit jungen Spielern gearbeitet hat. Das Gesamtpaket ist natürlich ein Gewinn für uns und sehr, sehr top."

Viele Stationen in der Jugend

Weis ist 56 Jahre jung - das hätten wir übrigens nicht gedacht - und ein erfahrener Trainer. Neben sechs langen Jahren beim VfL Osnabrück trainierte er in der Vergangenheit u.a. bei den SF Lotte, bei Borussia Mönchengladbach oder RW Oberhausen im Jugendbereich. Nur ein paar namhafte Beispiele von vielen. Hier in der Gegend war er zudem beim FCE in der C-Jugend tätig und zuletzt coachte er bis zum vorigen Sommer für eine Saison den A-Ligisten GWA Rheine.

Das Thema "GWA" habe er inzwischen abgehakt und sei weit weg, erklärt Weis im Gespräch mit uns. Rein fahrtechnisch ist Ochtrup kein Problem: Er wohnt in Salzbergen. Beim FSV tritt der Übungsleiter die Nachfolge von Tim Niehues, Dieter Schmeing und Rolando Hranic an. "Die Mannschaft hat absolut ihre Daseinsberechtigung in der Liga und wir wollen sie in der A-Liga etablieren. Wo die Reise hingeht, muss man abwarten", sagt Weis. Aktuell ist die FSV-Zwote Zwölfter. Im Abstiegsfall würde er übrigens auch als Coach einsteigen, die Liga sei für ihn kein Thema.

Weis käme auch im Abstiegsfall

"Der FSV ist ein aufstrebender Verein mit wahnsinnig guten Möglichkeiten, der sich stark entwickelt, stark auf die Jugend setzt und über eine sehr gute Jugendabteilung verfügt", freut sich der baldige Cheftrainer. Dass er nach dem Abstecher nach Rheine nun "nur" eine Zweite übernimmt, ist für ihn alles andere als ein Rückschritt: "Jedes Aufgabe muss interessant sein, die Liga ist ja auch dieselbe."

Neuland ist aber der FSV II für ihn. Spieler kennt er noch nicht persönlich. Potenzial ist aber vorhanden, wie er findet: "Die Truppe ist relativ jung im Durchschnitt, viele Studenten sind mit drin und aus der A-Jugend kommt einiges raus. Mit Jan habe ich obendrein einen megakompetenten Ansprechpartner."  Der Sportleiter  selbst hat auch schon einiges an Vorarbeit geleistet: "Es gibt keinen Abgang zu einem anderen Verein!" Abgesehen von den üblichen studienbedingen/beruflichen Fragezeichen, die es halt so gibt in der Kreisliga A, wird der Kader also beisammen bleiben. Und wenn Weis mal wirklich nicht mehr weiter wissen sollte, kann er ja seinen alten Spezi Nelson da Costa anrufen...