Michael Heckmann ärgert die alte Liebe

von Christian Lehmann

(30.10.22) Heute Abend feiert Germania Hauenhorsts Kapitän Jürgen Heckmann seinen 33. Geburtstag (Herzlichen Glückwunsch!). Ob Bruder Michael überhaupt an der Kaffeetafel sitzen darf? Mit seinem Treffer zum 2:2 (1:1)-Endstand entriss der spielende Co-Trainer des TuS St. Arnold seinen ehemaligen Kollegen ganz spät noch die sicher geglaubten drei Punkte. Für Diskussionen im Hause Heckmann wird jedoch vor allem eine skurrile Szene aus der 75. Minute sorgen, in der den Gästen ein vermeintlich regulärer Treffer aberkannt wurde.

Germanias Trainer Guido Göcke war auch einen Tag nach dem Spiel noch auf 180. "Wir müssen uns damit abfinden, aber ich bin nach wie vor angefressen. Da wurde der Fairplay-Gedanke mit Füßen getreten", meinte er. Was war passiert? Nach einer Flanke von Christian Ebbeler hatte Yannick Beermann den Ball beim Stand von 1:1 über die Linie gedrückt, Heckmann und Kollegen monierten jedoch, das Leder habe die Torauslinie überschritten. Der Unparteiische befragte anschließend den St. Arnolder Linienrichter, ob der Ball die Seitenauslinie überschritten und er die Fahne gehoben habe. Dieser bejahte, und das Tor wurde aberkannt. "Er hat die Fahne nicht gehoben, genauso wie die ganzen 75 Minuten vorher auch nicht", grantelte Göcke. Auch sein Kegelbruder Michael Heckmann sagte: "Ich kann den Ärger der Hauenhorster verstehen." Im Seitenaus hatten weder er noch Chefcoach Hasan Ürkmez die Murmel gesehen.

Glück für den TuS

Schon zur Pause hatten die Hausherren Glück, dass es 1:1 stand. Nach früher Führung der Germanen - Munzur Bezgincan hatte nach Zuspiel von Jens Bäumer zum 0:1 getroffen (4.), glich Carlos Hyneck per 35-Meter-Bogenlampe unter Mithilfe von Hauenhorsts Schnapper Nichlas Lütke-Harmölle aus (1:1/25.). Zuvor hatte Christian Ebbeler die größte von mehreren Hauenhorster Möglichkeiten vergeben (20.). Nach dem annullierten Treffer brachte dann Bezgincan nach butterweicher Flanke des bärenstarken Bäumer die Gäste wieder in Führung (1:2/81.). In der Nachspielzeit schlug dann nach einer Hyneck-Ecke und Kopfball-Verlängerung Dennis Filinbergs Michael Heckmanns große Stunde, er stopfte den Ball am zweiten Pfosten in die Maschen (2:2/90.+3). Der langjährige Hauenhorster jubelte nicht, wurde aber alsbald von einem Mitspieler umgegrätscht und von einer Jubeltraube begraben.

"Den Punkt nehmen wir gerne mit. Uns ist aber schon klar, dass es glücklich war. Zur Halbzeit können wir auch mit 1:4 zurückliegen. Weil uns letztlich nur ein Tor fehlte, sind wir im Spiel geblieben. Und dass ich dann auch noch das Tor mache, ist halt Fußball..." Göcke hegte wegen des späten Nackenschlags durch seinen Kumpel keinen Groll. Er ärgerte sich aber über zwei verlorene Punkte: "Eigentlich hat nur eine Mannschaft gespielt, und das waren wir. St. Arnold stand tief und hat nur auf Fehler von uns gewartet. Es ist schon richtig bitter gelaufen."

TuS St. Arnold - Germania Hauenhorst     2:2 (1:1)
Tore: 0:1 Bezgincan (4.), 1:1 C. Hyneck (25.),
1:2 Bezgincan (81.), 2:2 M. Heckmann (90.+3)