Debütant Steggink hält Punkt fest

von Christian Lehmann

(26.03.23) Wenn da mal nicht einer mit leicht wackeligen Beinen zwischen den Pfosten stand... Johannes Steggink ist 19 Jahre jung und hat in der Hinrunde überwiegend in der vierten Mannschaft der Sportfreunde Gellendorf gespielt. Die ist seit dem Winter passé, daher trainierte der Jungspund zuletzt regelmäßig im Team von Georg Fettich mit. Und weil sowohl Pascal Ruhe als auch Robin Gäbelein am Sonntag verletzungsbedingt passen mussten, stand Steggink zum ersten Mal überhaupt in der Kreisliga A zwischen den Pfosten. IM DERBY BEI GWA RHEINE! Nach einem kleinen Wackler zu Beginn lieferte der Schlussmann eine blitzsaubere Leistung ab und verhalf seinem zuletzt arg gescholtenen Team beim 1:1 (0:0)-Remis zu einem Punkt der Moral.

"Ich muss Johannes ein großes Lob aussprechen. Der Junge kommt gerade aus der A-Jugend, hat kaum Spielpraxis - dafür hat er überragend gehalten", lobte Fettich seinen Schützling. "Die Mannschaft hat ihn aber auch super unterstützt. Das war eine super geschlossene Leistung - ganz anders als letzte Woche in Ochtrup..." Im Vergleich zur 0:4-Klatsche in der Töpferstadt zeigten die Gäste ein ganz anderes Gesicht, waren bissig, leidenschaftlich, gierig. Im Derbymodus halt.

Lauenstein stark gegen Vorreiter

In einer chancenarmen ersten Halbzeit hatten die Sportfreunde sogar die besseren Gelegenheiten, die größte Torchance vereitelte GWA-Keeper Nico Lauenstein nach einem abgefälschten Schuss von Cornelius Vorreiter. Auch Ole Lüttmann und Jan-Eik Frieling hätten die Gäste in Führung bringen können. In Durchgang zwei waren die Hausherren dann vor allem bei Standards, zumeist getreten von Kevin Beermann, brandgefährlich. "Die Dinger haben so viel Zug, das ist unglaublich", staunte auch Fettich. Vor dem Treffer zum 1:0 hatte der GWA-Regisseur sein feines Füßchen allerdings nicht im Spiel. Nach einer Freistoßflanke von Flo Maier drückte Alian Berisha den Ball am zweiten Pfosten über die Linie (1:0/68.).

Es dauerte allerdings keine 60 Sekunden, da hatten die Gellendorfer schon wieder ausgeglichen! Der frühere grün-weiße Christian Dropmann löffelte den Ball auf den zweiten Pfosten, wo Ex-Amise Cornelius Vorreiter die Kugel in Richtung Tor beförderte, wo Ex-GWA-Kicker Patrick Bruns ihn endgültig über die Linie drückte. Ob er vorher schon drin war, vermochte nicht mal er selbst zu beantworten. Schiedsrichter Klaas Meinert trug Bruns als Torschützen ein (1:1/69.). In der verbleibenden Zeit verteidigten die Sportfreunde mit viel Herz, Leidenschaft - und einem bärenstarken Johannes Steggink. 

Plottek: "Da muss es einfach auch mal klingeln"

"Wenn Du schon nicht gewinnen kannst, darfst Du wenigstens nicht verlieren", resümierte GWA-Coach Tim Plottek. "Sind wir ein bisschen effektiver und abgezockter vor dem Tor, sind hier auch drei Punkte drin. Wir können froh sein, dass wir mit einem 0:0 in die Pause gehen. In der zweiten Halbzeit hatten wir drei, vier richtig gute Standards. Da muss es einfach auch mal klingeln. Und wenn Du 30 Sekunden nach dem Führungstor direkt das 1:1 bekommst, dann hast Du es vielleicht auch nicht verdient."

Weil auch Kontrahent Germania Horstmar in Nordwalde über ein 1:1 nicht hinauskam, hat sich an der Ligaspitze nicht viel verändert. Plottek: "Wir haben es noch immer selber in der Hand, wenn wir Horstmar hier schlagen." 

GWA Rheine - SF Gellendorf     1:1 (0:0)
Tore: 1:0 Berisha (68.), 1:1 Bruns (69.)